Die Chronica Adefonsi III. berichtet folgendes über den Thronwechsel von Wamba auf Erwig:
Die Glaubwürdigkiet dieser Episode ist umstritten. In der Historia Wambae regis des Zeitgenossen Julian von Toledo wird leider nur Wambas Feldzug gegen einen Usurpator - den untreuen Paulus - in Gallien behandelt.
Dietrich Claude in Adel, Kirche und Königtum im Westgotenreich hält die Vergiftungsepisode genauso wie A. Barbero und M.I. Loring in The Catholic Visigothic Kingdom, in: The New Cambridge Medieval History, Bd. 1 für plausibel; gegen ihre Historizität argumentieren dagegen Alexander Pierre Bronisch im entsprechenden Eintrag des Reallexikons für germanische Altertumskunde und Roger Collins in Visigothic Spain 409−711.
Das Problem ist, dass unsere, aus dem frühen 10. Jahrhundert stammende Quelle die einzige auf uns gekommene Quelle ist, welche die Episode überliefert, ca. 230 Jahre nach den erzählten Ereignissen. Aber zu welchem Zweck sollte die Vergiftung 230 Jahre später erfunden worden sein?
"Qui Ervigius quum esset palatina peritia enutritus et honore comitis sublimatus, elate et callide adversus regem excogitans herbam, cui nomen est spartus, illi in potum miscuit, et statim regi memoria est ablata; quumque episcopus civitatis seu obtimates palatii, qui regi fideles erant, quibus penitus causa potionis latebat, vidissent regem absque memoriam iacentem, causa pietatis commoti, ne rex inordinate migragret, statim ei confessionis et penitentie ordinem dederunt; quumque rex a potione convaluisset et ordinem sibi impositum cognovisset, monasterium petiit; ibique quamdiu vixit in religione permansit." (Zitat nach Version aus Oviedo (''Ovetensis''))
Zusammengefasst: Erwig hat seinem Onkel ein Kraut namens Spartus (Esparto-Gras?) in sein Getränk gemixt und ihn damit zeitweilig außer Gefecht gesetzt - frühmittelalterliche K.O.-Tropfen sozusagen. Er wurde dann in eine Mönchskutte gesteckt und bekam eine Tonsur verpasst. Dies von seien Getreuen, denen die Vergiftung verborgen geblieben war. Als Wamba wieder zu sich kam und feststellte, dass er konsekriert worden war, also nicht mehr amtsfähig, dankte er zugunsten Erwigs ab und zog sich ins Kloster zurück.
Die Glaubwürdigkiet dieser Episode ist umstritten. In der Historia Wambae regis des Zeitgenossen Julian von Toledo wird leider nur Wambas Feldzug gegen einen Usurpator - den untreuen Paulus - in Gallien behandelt.
Dietrich Claude in Adel, Kirche und Königtum im Westgotenreich hält die Vergiftungsepisode genauso wie A. Barbero und M.I. Loring in The Catholic Visigothic Kingdom, in: The New Cambridge Medieval History, Bd. 1 für plausibel; gegen ihre Historizität argumentieren dagegen Alexander Pierre Bronisch im entsprechenden Eintrag des Reallexikons für germanische Altertumskunde und Roger Collins in Visigothic Spain 409−711.
Das Problem ist, dass unsere, aus dem frühen 10. Jahrhundert stammende Quelle die einzige auf uns gekommene Quelle ist, welche die Episode überliefert, ca. 230 Jahre nach den erzählten Ereignissen. Aber zu welchem Zweck sollte die Vergiftung 230 Jahre später erfunden worden sein?