Sozialstrukturen der Kelten

Gemeinsamkeiten zwichen keltische Stämme sieht man auch darin dass sie alle ihren Stammes-König zum Hochkönig Galliens machen wollten.
Woraus leitest Du das ab? Viele gallische Stämme hatten gar keine Könige. Richtig ist allerdings, dass einzelne Stämme nach der Hegemonie strebten.

Denn bei Diebstahl stand die Todesstrafe. Auch da hat glaube ich ein Römer beobachtet (man weiß natürlich nie ob die Schriftgelehrten Römer oder Griechen die Wahrheit erzählen oder gelogen hatten dass sich die Balken bogen) dass ein keltischer Krieger der einen Gallischen "General" bestohlen hatte sehr grausam hingerichtet wurde.
Vielleicht meinst Du damit eine Stelle aus Caesars "Commentarii de Bello Gallico" (6,17), in der davon berichtet wird, dass, wer etwas von der dem Kriegsgott geweihten Beute stahl, qualvoll hingerichtet wurde.
 
Woraus leitest Du das ab? Viele gallische Stämme hatten gar keine Könige. Richtig ist allerdings, dass einzelne Stämme nach der Hegemonie strebten.
Vercingetorix war kein Zufall. Viele Gallische Stämme kannten sich sehr gut. Über die Helvetier wird auch berichtet dass sie ihren König (man kann sie auch als Häuptling oder Mogul bezeichnen nur waren die Kelten nicht primitiv genug um ihren Oberhaupt so herabstufen zu können) vor dem gallischen Krieg und auch wärend dessen zum Hochkönig machen wollten. Und einige gallische Stämme ließen die Kelten gerade deswegen im Stich weil Vercingetorix und nicht ihr Stammeskönig zum Hochkönig gewählt wurde. Nicht unbedeutend ist auch die Einmischung der Briten. Dass sie Gallien militärisch unterstützten zeigt dass die Kelten nicht auf römische Art sondern auf ihre eigene ein Volk waren. Nur beurteilen wir es heute viel lieber nach römisch griechischem Vorbild.

Vielleicht meinst Du damit eine Stelle aus Caesars "Commentarii de Bello Gallico" (6,17), in der davon berichtet wird, dass, wer etwas von der dem Kriegsgott geweihten Beute stahl, qualvoll hingerichtet wurde.

Nein, genaueres wurde dabei nicht beschrieben nur dass ein einflussreicher Gallier beklaut wurde. Ich Versuch aber die Quelle noch mal herauszufinden.
 
Über die Helvetier wird auch berichtet dass sie ihren König (man kann sie auch als Häuptling oder Mogul bezeichnen nur waren die Kelten nicht primitiv genug um ihren Oberhaupt so herabstufen zu können) vor dem gallischen Krieg und auch wärend dessen zum Hochkönig machen wollten.
Orgetorix war eben kein König oder Häuptling, sondern strebte nur nach der Alleinherrschaft, was vielen Helvetiern gar nicht passte, ebensowenig seine Kontakte zu anderen Stämmen. Sie wollten ihn vor Gericht stellen, aber er wehrte sich und beging letztlich vermutlich Selbstmord.

Die Monarchie scheint ursprünglich dominiert zu haben, war zu Caesars Zeit aber im Rückgang. Die Haeduer z. B. hatten ein jährlich gewähltes Oberhaupt, den Vergobreten. Eine vergleichbare Einrichtung gab es auch bei anderen Stämmen.
 
"Hochkönig" ist ein Begriff aus Irland, der auch dort eher politischem Wunschdenken einzelner mächtiger Herrscher als tatsächlicher politischer Macht entsprach.

In keinem klassischen Text wird der Begriff Hochkönig erwähnt... die Kelten sollen angeblich ihre "Riges" abgeschafft haben und der Stamm der Biturigen soll einstmals der mächtigste Galliens, geführt von einem König, gewesen sein...

darauf aber ein gallisches Hochkönigtum abzuleiten ist genauso irsinnig wie es aus dem Königtum der Galater versuchen zu wollen... (bei denen kann man sie Entwicklung von einer Tetrarchie zum Einkönigtum sogar historisch nachvollziehen).

Wir wissen nichtenmal ob Cäsar mit den "Riges" der Gallier wirklich den keltischen Begriff "Rix" gemeint hat... es gibt ja in der Geschichte öftersmal Verwechslungen mit ähnlichen Titeln z.B. dem gotischen "Reiks"...

Wie sehr sich der Anspruch des germanischen Königstitels in dieser Zeit durchgesetzt hatte zeigt sich 369 in dem Treffen zwischen dem König der Westgoten Athanarich und dem oströmischen Kaiser Valens auf der Donau, als der Gotenkönig mit dem lateinischen "rex" angesprochen wurde und empört den niedrigen Rang des germanischen "reiks" verstand.
-Wiki
 
@Amazigh
Deine Begeisterung in allen Ehren, aber wie schon dargelegt, taugt weder Wiki noch Youtube für eine gehaltvolle Diskussion. Dein munteres postulieren von irgendwelchen Ideen, die sich anhand von Standardwerken leicht widerlegen lassen, führt leider nicht weiter.
Vor allem belege doch mal deine Postulate mit Literatur od. Links, das macht das nachvollziehen deiner Gedankengänge leichter. :pfeif:

Ich möchte dir folgende Bücher ans Herz legen:

Die Kelten: Ihre Geschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart - Bernhard Maier
Die Kelten - Alexander Demandt

Lies dich mal ein. :winke:
 
Nein, im Ernst: Die Mitgabe von Besitz zeugt für uns im Allgemeinen davon, dass man glaubte, damit im Jenseits etwas anfangen zu können. Und die Speise- und Getränkebeigaben scheinen auf die Möglichkeit zu deuten, dass man im Jenseits alte oder neue Freunde treffen kann, mit denen man dann zecht. Oder war das nur für das Ehrenmal mit den Göttern gedacht? Spricht übrigens irgendwie alles gegen die "eigenbrötlerischen" Kelten, die nichts teilen wollten.

Aber auch aus wirtschaftstheoretischer Sicht ist der Vorgang doch erstaunlich: Man entwertet Gegenstände durch die Beigabe in die Bestattung und entzieht sie damit ja auch dem Verwertungskreislauf. Deutet das nicht auf ein ganz anderes Verhältnis zu Privateigentum und Reichtum?
Und bei den Hügelgräbern ist die Beigabe ja zum Beispiel nicht einmal mit einem besonderen Prestige verbunden, da man ja von aussen nach kurzer Zeit nicht mehr erkennen konnte, ob der Tote mit vielen oder wenigen Grabbeigaben bestattet war. Die Tradition hat also einen ganz anderen Hintergrund als die protzigen Grabanlagen der Griechen und Römer, die der Nachwelt zeigen sollten, wie mächtig der Bestattete war.

Hinzu kommt, das beileibe nicht aus allen Zeiten sogenannte "Fürsten"Gräber, also besonders reiche Grablegen, vorkommen.
In der nordischen Bronzezeit hatte ich fast schon den Eindruck, als wären die Hügelgräber vom Wert her etwa identisch bei ganz unterschiedlicher Ausstattung, also: man konnte sich aussuchen, ob man ein Rasiermesser, drei Töpfe und ein Schwert oder drei Töpfe, einen bronzenen Lockenring und ein Fleischmesser oder eine Kette haben wollte. Ohne, dass es besonders reiche Bestattungen gäbe.

Also, noch mal die Frage: Was sagt die Sitte der Grabbeigabe über die gesellschaftliche Konzeption einer Gruppe und den Rang von Besitz in derselben aus?

Wie Du andeutest, sind bei den Grabbeigaben die damaligen Jenseitsvorstellungen von zentraler Bedeutung: die Kelten glaubten an ein weiterleben im Jenseits, und den Leuten wurde vielfach das mitgegeben, was ihnen lieb und teuer war. Mädchen wurde öfters Bernstein als Beigabe ins Grab gegeben, da man Bernstein eine Schutzfunktion zusprach (Amulett). Dieser sollte dann die Bestattete in der Anderswelt, dem keltischen Jenseits, beschützen.
 
Zu den Sozialstrukturen der Kelten würde ich unbedingt „Altkeltische Sozialstrukturen“ von Raimund Karl (2006) empfehlen. Zugegeben fast schon 10 Jahre alt, trotzdem immer noch der umfassendste Überblick zum Thema.

Da es aber -wie schon oben bemerkt- die Kelten nicht gibt, ist dieses Werk natürlich auch nicht für das Irische Mittelalter (z.B.) zu gebrauchen...
 
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