Waffenfund - Schwert, Degen, Säbel

@Iceman

Aus ferner Sicht würde ich Bdaian zustimmen wollen. Degen für Infanterieoffiziere M 1862, Kgr. Sachsen.

Belegstelle: Europäische Hieb- und Stichwaffen, Müller, Kölling, S. 352, Abb. 532, 1. Auflage, Militärverlag der DDR, dort beschrieben in der Ausprägung aus der Regierungszeit König Alberts, individuelle Beschreibung S. 422, heute Bestand des DHM.

M.
 
Den bisherigen Antworten kann man entnehmen, daß optische Parallelen zu US-amerikanischen, sächsischen, aber auch japanischen Blankwaffen bekannt sind.

In diesem Fall kann aber davon ausgegangen werden, daß es sich um die "Urform" handelt, einen Säbel für Unteroffiziere der französischen Infanterie Mlé 1845.

Im Bild ein gleicher Säbel und ein japanischer.

Gruß,
Thomas
 

Anhänge

  • DSCI0003.JPG
    DSCI0003.JPG
    59,8 KB · Aufrufe: 534
  • P1070403.jpg
    P1070403.jpg
    199,6 KB · Aufrufe: 545
Zuletzt bearbeitet:

Auch auf dem französischen oder dem amerikanischen wären ebenfalls Stempel und Inschriften zu sehen, das Stück ist aber leider so stark korrodiert, dass man diese nicht mehr sehen kann.

Ich hatte angesichts des Fundorts nach einer deutschen Waffe gesucht, es könnte aber natürlich auch eine französische sein, eventuell ein Beutestück von 1870/71. Warscheinlicher ist es jedoch, dass es ein sächsischer Degen ist.

Das es ein US-Säbel ist, halte ich eher für recht unwahrscheinlich, ist aber auch nicht unmöglich.
 
Noch ein Punkt, über dem ich mir aber nicht sicher bin: Der französische Säbel hatte ein Gefäß aus poliertem Messing. Der Sächsische war vergoldet. Bei dem Fundstück sieht man m.E. die Reste der Vergoldung und das Material scheint eher Tombak zu sein. Auch deswegen meine ich, dass es eher ein sächsischer ist.

Die Sachsen wollten bei der Einführung französische Gefässe verwenden, da diese jedoch nicht zur Verfügung standen, wurden entsprechende Kopien von einem Dresdner Gürtlermeister hergestellt. (Nachzulesen bei "Beiträge zur Blankwaffen und Heereskunde" von Rolf Selzer).

Ein deutlichen Unterschied gibt es übrigens an der Scheide. Beim Französischen Degen sind die Trageringe lose in einer Öse, beim sächsischen haben sie ein Scharnier.

Ein Sachse ist es nicht. Diesen Gedankengang würde ich verwerfen.
Warum?
 
Zuletzt bearbeitet:
Versteife Dich nicht auf das Gefäß, welches nicht einmal das sächsische Wappen aufweist. Vergleiche die Klingenform und -länge, sowie das Material der Hilze (Horn beim Franzosen). Ich versuche mal Vergleichsbilder zu erstellen.

Gruß,
Thomas
 
Versteife Dich nicht auf das Gefäß, welches nicht einmal das sächsische Wappen aufweist. Vergleiche die Klingenform und -länge, sowie das Material der Hilze (Horn beim Franzosen). Ich versuche mal Vergleichsbilder zu erstellen.

Gruß,
Thomas

Das ist ein Argument und war mir nicht aufgefallen. Hatten aber alle sächsischen Degen das Wappen auf dem Gefäß?

Die Klingenform ist übrigens nicht die ganze Zeit gleich geblieben. Die späteren haben laut Selzer stärker ausgeprägte Rippen, und was die Länge betrifft, wurde es sowieso in drei unterschiedlichen Klingenlängen hergestellt.

Aber ich tendiere nun auch dazu, zu denken, dass es eher ein Franzose ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Klingenform bei den sächsischen Degen war immer gerade und zweischneidig, und hat zwei Hohlkehlen auf jeder Seite. Der hier von Iceman gezeigte französische Säbel hat eine, bis in das vordere Drittel gehende, einschneidige Klinge und, wenn auch kleine, Pfeilhöhe. Anbei ein Vergleichsfoto für den vorderen Klingenbereich der französischen Säbel.

Ich muß hier leider auf altes Bildmaterial zurückgreifen, da mir hier gezeigte Säbel einige Jahre nicht mehr in meinem Besitz ist. Ich hoffe, man kann die Details erkennen.
 

Anhänge

  • DSCI0026.JPG
    DSCI0026.JPG
    32,8 KB · Aufrufe: 529
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben