Authentische Ausstattung in Spielfilmen

Yaroslav. Tysyachu let nazad, 2010 (Ritterfürst Jaroslaw)

Einer dieser neueren, mit Patriotismus aufgeladenen Historienfilme aus Russland. Das ganze spielt vor ziemlich genau tausend Jahren: Der russische Fürst Jaroslaw muss sich gegen ein noch heidnisch geprägtes Volk, eine Räuberbande und Verräter in den eigenen Reihen behaupten.

Visuell war's ganz okay (nur dass die Heiden sehr an die Klischee-Barbaren in "Fall of the Roman Empire" erinnert haben, also bißchen viel Fellkleidung bei diesen Leutchen. Ansonsten sahen Köstüme und Rüstungen besser aus als in den meisten anderen Historienfilmen (auch oder gerade was britische Produktionen anbelangt, siehe R. Scott). Schauspieltechnisch gibt's nicht viel zu sehen (besonders der Hauptdarsteller wirkt recht hölzern). Die Kampfszenen sind recht solide in Szene gesetzt, aber jetzt auch nix "neues". Immerhin enthält die BlueRay auch den russischen Originalton, was nämlich bei DVDs früher oft nicht der Fall war. Für Genre- (und Putin-)Fans ;) durchau annehmber, jedenfalls besser als der schwache Film über Alexander Newski, wenige Jahre zuvor.
 
Habe mir diese Serie zugelegt:
Wings (BBC TV series) - Wikipedia, the free encyclopedia

Sehr positiv bisher (nach 4 Folgen): Authentische Replikas der Flugzeuge :)

Wenn Dir die Serie gefällt dann dürfte die Reihe auch gut gefallen:
Foyle's War - Wikipedia, the free encyclopedia
In der Katagorie würde ich auch den Film
The Land Girls (film) - Wikipedia, the free encyclopedia
einordnen beide fand ich sehr sehenswert, sie weichen aber ziemlich von der üblichen Kost zu dieser Epoche ab.
 
Für: http://www.geschichtsforum.de/651926-post104.html
Kein Vorurteil, Erfahrung. Außer man meint Vorurteil im Sinne des Wortes. Und dann: ja klar. Ist ein Urteil im Vorraus..

Das vernichtende Urzeil über den deutschen Film ist unzutreffend, denn gerade in den letzten Jahren gab es eine Vielzahl exzellenter deutscher Produktionen. Ich erinnere nur an:

Good Bye Lenin!
- Das Leben der Anderen - Das weiße Band - Der Baader-Meinhof-Komplex - Kirschblüten - Das Parfüm - Die Welle usw. usw.

Man muss also nicht bis Rainer Werner Faßbender zurückgehen, um auf Filme zu stoßen, die innovativ, kreativ und künstlerisch kompetent sind.
 
Ich gehe davon aus, dass Briso deutsche Historien-Filme meinte...

P.S.: "Das Parfüm" war übrigens ausstattungstechnisch (und darum geht es ja in dem entsprechenden Thread "Authentische Ausstattung in Spielfilmen ") mittelmäßig bis grausig... über die Romanvorlage kann man sich natürlich streiten, das ist halt Geschmackssache.
 
Ich gehe davon aus, dass Briso deutsche Historien-Filme meinte...

P.S.: "Das Parfüm" war übrigens ausstattungstechnisch (und darum geht es ja in dem entsprechenden Thread "Authentische Ausstattung in Spielfilmen ") mittelmäßig bis grausig... über die Romanvorlage kann man sich natürlich streiten, das ist halt Geschmackssache.

Mir ging es eigentlich mehr um die darstellerische und künstlerische Leistung, weniger um das Mobiliar!
 
Das wäre aber eher ein Sujet für ein Film-Forum...

Natürlich gibt es Filme mit historischem Setting, deren Ausstattung a-historisch ist, und das Gesamtwerk trotzdem genial ist (ich denke da an "Maries Lied") aber das war ja nicht das Thema des Threads ;)
 
@ Dieter:
Brissotin bezieht sich bei seinem "vernichtenden Urteil über den deutschen (Historien-)Film" aber ausdrücklich auf die Ausstattung, die ihm, wie man seinen zahlreichen Filmkritiken zu Historienfilmen entnehmen kann, ein besonderes Anliegen ist. Eine "darstellerische und künstlerische Leistung" hat er ihm nicht abgesprochen.
 
Ich muss zugeben, mir geht es, auch als Nichtösterreicher, ähnlich wie Brissotin. Deutscher Film ... erst einmal: "Uff..."
Ich möchte dazu den münchner Filmemacher Klaus Lemke zitieren: "Wir haben die besten Autos, die schönsten Mädchen und Filme wie Grabsteine"
 
Gesehen hab ich ihn noch nicht. Die Filmausschnitte wirken sehr klamaukig, besonders die Darstellung des Herzogs, deshalb zögere ich noch.
 
hehe, der Leserkommentar von dort gefällt mir allerdings:
Ich werde mir den Film auf jeden Fall ansehen, da er, obwohl er ein deutscher Film ist, folgende Kriterien erfüllt: - keine Nazis - keine Stasi-Agenten - kein Beziehungskomödien-Stuß, ergo - kein Til Schweiger - kein Sönke Wortmann - keine RAF-Terroristen. Verspricht also, eine runde Sache zu werden.
 
Ich sehe mir gerade die Borgia-Serie auf Kabel an. Die Ausstattung war bisher nicht schlecht aber soeben überreichte ein Bewerber um die Hand der Lucretia, ein Schiffsmodell welches sich etwas in der Epoche geirrt hatte. Es passte ins 18. Jh. aber keinesfalls in die Renaissance. Sehr schwach vom Requisitenchef , da wäre er mit einem Modell der Santa Maria besser bedient gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor kurzem war ja dieser 70er Jahre Film über Molière auf Arte zu sehen:
Molière (1/2) | ARTE

Kostüme und sonstige Ausstattung (z.B. diese schmuddlige Stadt zu Beginn) sahen jedenfalls weitaus besser aus als das, was man sonst so gewöhnt ist. Am 15.04 wird das ganze übrigens wiederholt.
 
Was historische Korrektheit angeht, kann ich allen die Serie "ROM" von HBO ans Herz legen. Sie wurde wegen Derselben auch schon ausgezeichnet, wenn mich nicht alles täuscht. Bis auf einige Details kann ich mir wirklich sehr gut vorstellen, dass sie den Alltag im Rom zu Julius Caesars Zeiten recht authentisch nachstellt, natürlich trotz einer mitreißenden, frei erfundenen Geschichte.
Aber irgendwie müssen die Massen ja auch unterhalten werden, eine solch lange Serie zu produzieren ist wohl ein recht kostspieliges Unterfangen.
 
Weiß man, wann es etwa Standard wurde, dass Nachbauten historischer Waffen in Historienfilmen verwendet wurden? Heute sieht man ja in der Regel in modernen Filmen, die bspw. um 1800 spielen, Musketen etc., die offensichtlich Repliken sind. Teilweise schlägt sich bei der Ausstattung dann auch wider, wenn es bestimmte Repliken besonders billig im Handel gibt - ein gutes Beispiel: in den Hornblower Filmen haben die Franzosen durchweg das Säbelmodell von nach 1800, was wohl daher kommt, dass es davon sehr billige Replicas für um die 120 € vor etwa 10 Jahren (vielleicht noch heute) gab.

Wenn ich so an historische Filme denke, die in den 1960ern gedreht wurden und im 18.Jh. oder Napoleonischer Zeit spielten, so hatten da die meisten noch billige Attrappen, wie nicht funktionsfähige Musketen. Wahrscheinlich kommt in den letzten 20-30 Jahren das Aufblühen des Reenactments auch den Ausstattern zu gute.
Dennoch findet man immer mal wieder gewisse Anachronismen, wobei jetzt sowas wie ein um 10 Jahre daneben gegriffenes Säbelmodell wie oben beschrieben, noch das geringste ist.
 
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