Thristan
Mitglied
@Wilfried
Vorab möchte ich nur noch einmal erinnern, dass wir uns über den Bereich der letzten 17.000 Jahre unterhalten.
So, dann steigen wir mal in den tiefen Hades der Physik ab.
Der (Haupt-)Antrieb der für den Kontinentaldrift verantwortlich zeichnet, ist (vermutlich) die Konvektionsbewegung des flüssigen Erdmantelgesteins. Wobei ähnlich einer Lavalampe wärmeres Material aufsteigt und kühleres absinkt. Bei dieser Konvektionsbewegung bewegen sich Ladungsträger zueinander, wobei ein elektrischer Strom zu fließen beginnt. Ströme ihrerseits treten stets in Verbindung mit Magnetfeldern auf, die um den Strom gyrieren.
Warum ist das so wichtig?
Nun, das führt direkt zu unserem (leicht chaotischen) Erdmagnetfeld, das hin und wieder mal seine Richtung ändert (Umpolung). Woher weiß man von der Umpolung? Dafür braucht man Gestein, dass sich während seiner Erstarrung an einem magnetischen Pol ausgerichtet hat (Stichwort: Curie-Temperatur). Gibt es sowas irgendwo? Ja - Der Mittelatlantische Rücken!
In dieser Subduktionszone tritt flüssiges Erdmantelgestein aus und ist (so ganz nebenbei) dafür verantwortlich, dass sich die Eurasische Platte von der Nordamerikanischen Platte trennt (bzw. sich "hintenrum" über den Pazifik annähert). Der Mittelatlantische Rücken ist ein tolles Magnetfeldarchiv (reicht etwa 200 Millionen Jahre zurück) und gibt nebenbei die Auskunft über die "Wachstumsrate" des Kontinentaldrifts zwischen Eurasien und Nordamerika (allerdings bedenke man die geologische Wechselwirkung zwischen Europa und Afrika - da passiert "gerade" was - nicht vergessen!)
Zurück zum Thema: Sollten sich also in den letzten 17.000 Jahren durch nichtlineare Prozesse (die es sehr wohl gibt, völlig richtig) die Driftgeschwindigkeit so dramatisch geändert haben, so müsste man dies im Mittelatlantischen Rücken sehen. Gibt es hierfür Hinweise?
Wenn beispielsweise die Driftgeschwindigkeit durch eine verstärkte Konvektionbewegung verursacht werden würde, dann dürfte man merkwürdige Anomalien erkennen können, die sich im Bereich der Isotope Beryllium-10 oder Kohlenstoff-14 zeigen täten, welche aus Eisbohrkernen gewonnen werden. Woher diese Anomalien kommen? Je stärker die Konvektion, desto höher die elektrischen Ströme, desto stärker das Erdmagnetfeld, desto geringer der Einfall von kosmischer Strahlung etc. Gibt es für solche Ungereimtheiten Belege?
Sorry, aber ich habe für die letzten 17.000 Jahre so meine Zweifel, was deine Vermutung angeht, ganz einfach weil die benötigten Bewegungsenergien geradezu ein kataklysmisches Ausmaß besäßen... :winke:
Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
Vorab möchte ich nur noch einmal erinnern, dass wir uns über den Bereich der letzten 17.000 Jahre unterhalten.
So, dann steigen wir mal in den tiefen Hades der Physik ab.
Der (Haupt-)Antrieb der für den Kontinentaldrift verantwortlich zeichnet, ist (vermutlich) die Konvektionsbewegung des flüssigen Erdmantelgesteins. Wobei ähnlich einer Lavalampe wärmeres Material aufsteigt und kühleres absinkt. Bei dieser Konvektionsbewegung bewegen sich Ladungsträger zueinander, wobei ein elektrischer Strom zu fließen beginnt. Ströme ihrerseits treten stets in Verbindung mit Magnetfeldern auf, die um den Strom gyrieren.
Warum ist das so wichtig?
Nun, das führt direkt zu unserem (leicht chaotischen) Erdmagnetfeld, das hin und wieder mal seine Richtung ändert (Umpolung). Woher weiß man von der Umpolung? Dafür braucht man Gestein, dass sich während seiner Erstarrung an einem magnetischen Pol ausgerichtet hat (Stichwort: Curie-Temperatur). Gibt es sowas irgendwo? Ja - Der Mittelatlantische Rücken!
In dieser Subduktionszone tritt flüssiges Erdmantelgestein aus und ist (so ganz nebenbei) dafür verantwortlich, dass sich die Eurasische Platte von der Nordamerikanischen Platte trennt (bzw. sich "hintenrum" über den Pazifik annähert). Der Mittelatlantische Rücken ist ein tolles Magnetfeldarchiv (reicht etwa 200 Millionen Jahre zurück) und gibt nebenbei die Auskunft über die "Wachstumsrate" des Kontinentaldrifts zwischen Eurasien und Nordamerika (allerdings bedenke man die geologische Wechselwirkung zwischen Europa und Afrika - da passiert "gerade" was - nicht vergessen!)
Zurück zum Thema: Sollten sich also in den letzten 17.000 Jahren durch nichtlineare Prozesse (die es sehr wohl gibt, völlig richtig) die Driftgeschwindigkeit so dramatisch geändert haben, so müsste man dies im Mittelatlantischen Rücken sehen. Gibt es hierfür Hinweise?
Wenn beispielsweise die Driftgeschwindigkeit durch eine verstärkte Konvektionbewegung verursacht werden würde, dann dürfte man merkwürdige Anomalien erkennen können, die sich im Bereich der Isotope Beryllium-10 oder Kohlenstoff-14 zeigen täten, welche aus Eisbohrkernen gewonnen werden. Woher diese Anomalien kommen? Je stärker die Konvektion, desto höher die elektrischen Ströme, desto stärker das Erdmagnetfeld, desto geringer der Einfall von kosmischer Strahlung etc. Gibt es für solche Ungereimtheiten Belege?
Sorry, aber ich habe für die letzten 17.000 Jahre so meine Zweifel, was deine Vermutung angeht, ganz einfach weil die benötigten Bewegungsenergien geradezu ein kataklysmisches Ausmaß besäßen... :winke:
Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
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