Superschiffe der Antike

Hast Du nähere Informationen zu den Münzen? Es könnte sich um Schiffe wie die von mir in #5 erwähnte "Syrakusia/Alexandria" handeln.
 
Münzen

Hallo

Die Abb. der Münzen haben sehr große Ähnlichkeit mit der Rekonstruktion der Syrakus in der von mir gesehenen Fernsehfolge. Türme(Abwehrtürme) als Aufbauten und mehrere Masten.

mfg
schwedenmann
 
Ich weiß leider nicht mehr woher die Bilder stammen. Wenn ich mich recht entsinne sind es keine Münzen sondern Steinschnitte (Gemmen)
 
Richtig. Bei den großen Linienschiffen im 19. Jahrhundert war bei maximal 60 Metern Länge schluss mit dem reinen Holzbau, und die Konstrukteure damals hatten bereits viel Erfahrung mit dieserer Bauweise.
Wenn zwei 60-Meter- Schiffe hintereinander, miteinander verbunden wurden wären die 120 Meter Länge erreichbar. Dasselbe mit Abstand daneben und dann miteinander über Querträger verbunden könnte den Katamaran des Ptolemaios ergeben. Die oberen Riemen sind mit 17 Metern Länge angegeben, dann schauten diese ca 13 Meter aus dem Schiff heraus. Das erfordert minimal 30 Meter lange Querträger, damit sich die Riemen der nebeneinander gespannten Schiffe nicht kreuzen. Waren sie noch länger waren noch zusätzliche Schwimmkörper in der Mitte notwendig.
Athenaios spricht von zwei Bugs und zwei Hecks sowie vier Steuerrudern und sieben Rammspornen. Das spricht auf alle Fälle für nebeneinander fahrenden Rümpfen. Die sieben Sporne lassen sich folgendermaßen interpretieren. Ein einzelnes antikes Schiff verfügte häufig über 3 Sporne( einen unter Wasser und zwei über der Wasserlinie)wobei die Obersporne eine Pufferfunktion hatten um ein zu tiefes Eindringen des Hauptspornes zu verhindern und den eigenen Vordersteven zu schützen.
Bleibt noch ein Sporn übrig, der eventuell in der Mitte des Überbaus Platz fand.
Ob es aber möglich war einen gemeinsamen Rudertakt zu halten und dieses Monstrum einigermaßen zu steuern bleibt zweifelhaft. Zum Rammen kam es sicher wohl nicht, da jedes gegnerische ,normale Schiff auf alle Fälle schneller und wendiger war um der schwimmenden Plattform auszuweichen. Die wichtigste Waffe des Katamarans waren wohl die zahlreichen Bogenschützen und eventuelle Schleudermaschinen ,die auf der großen Plattform Platz gefunden hätten.
Meine Skizze von den Rammspornen ist nach einem hellenistischen Tonschiffsmodell aus dem Louvre gezeichnet.
 

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Ich möchte zu bedenken geben, dass die Nemischiffe auf dem kleinen See eher eine Wellnessoase waren. Ich stelle mir vor, dass Holzkonstruktionen dieser Größe auf dem Meer, mit Seegang, schon einige Schwierigkeiten gehabt haben dürften.
Die Nemiseeschiffe waren außerordentlich stabile Konstruktionen mit sehr eng beieinanderstehenden Spanten und einer soliden Beplankung. Der Unterwasserrumpf war mit Bleiblechen abgedichtet. Das hätte auch auf dem Meer bestehen können.
 
Interesante Darstellung. Das mit dem Mehrrumpfboot sehe ich auch so, wobei ich mir es nicht vorstellen kann, wie das hintereinander ankoppeln funktioniert haben sollte. Auch ein Querträger über 30 Meter ist technisch sehr schwer zu realisieren.

Hier ein Bild eines Tonmodells, einer vermutlich Karthagischen Triere aus dem Archäologischen Museum in Alicante (eigenes Foto). Der Sporn ist leider abgebrochen.
 

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Interesante Darstellung. Das mit dem Mehrrumpfboot sehe ich auch so, wobei ich mir es nicht vorstellen kann, wie das hintereinander ankoppeln funktioniert haben sollte. Auch ein Querträger über 30 Meter ist technisch sehr schwer zu realisieren..
In den Querträgern sehe ich auch das größte Problem. Ronald Bockius , der Leiter des Forschungsbereichs antike Schifffahrt, vom Röm./ Germ. Zentralmuseum Mainz geht sogar von 40 Metern aus. Deshalb nehme ich an, dass sich in der Mitte des Gefährtes noch wetere Schiffe als Schwimmkörper befanden.
Man kann natürlich anzweifeln, dass es ein solches Schiff überhaupt gab aber ich glaube, wenn die Pyramiden nicht mehr stehen würden und wir nur antike Schriften hätten, die uns ihre Ausmaße schildern, würden wir wohl auch sagen, dass solche Bauwerke mit den damaligen Mitteln unmöglich zu bauen waren und die alten Autoren maßlos übertrieben haben.
 
Kallixeinos von Rhodos, der über die Riesenschiffe von Ptolemaios IV. berichtete (und dessen Bericht von Athenaios wiedergegeben wurde), lebte zu dessen Zeit in Alexandria, müsste die Schiffe also aus eigener Anschauung gekannt haben. Falls sein Bericht falsch wäre, müsste er somit bewusst gelogen haben.
 
Kallixeinos von Rhodos, der über die Riesenschiffe von Ptolemaios IV. berichtete (und dessen Bericht von Athenaios wiedergegeben wurde), lebte zu dessen Zeit in Alexandria, müsste die Schiffe also aus eigener Anschauung gekannt haben. Falls sein Bericht falsch wäre, müsste er somit bewusst gelogen haben.
Deshalb halte ich den Bericht für durchaus glaubwürdig. Es muss ja tausende von Augenzeugen gegeben haben denn ein solches Schiff muss ja öffentlich an der Küste sichtbar gewesen sein. Allein die Werftarbeiter, die vielen Seeleute und die Soldaten, die auf dem Schiff gedient haben erzählten sicher auch ihren Angehörigen davon. Es wird noch sehr lange Zeit in Aller Munde gewesen sein. Da konnte Kallixeinos von Rhodos nicht irgendein Märchen erzählen ohne sich lächerlich zu machen.
 
hier ist eine weitere Gemme, die ein Schiff mit mehreren Turmaufbauten zeigt. Es ist durchaus möglich dass es sich um eine Darstellung der "Syracusa" des Tyrannen Hieron handelt.
 

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