excideuil
unvergessen
Im Dezember 1806 musste Talleyrand Napoleon nach Warschau folgen. Auf dem Weg dorthin versank seine Kutsche an einer Stelle bis an die Radnaben im Schlamm und Dreck. Die Soldaten, die die Kutsche herauszogen machten ihrem Ärger Luft:
"Warum muss er Diplomatie in diesem verdammten Land machen!"
Wenig später äußerte sich der Fürst wie folgt:
"Dem Kaiser muss diese Polen-Idee ausgeredet werden. Man kann mit diesen Leuten nichts machen. Nur Unordnung kann man mit den Polen zustande bringen." (Orieux, Talleyrand S. 390 u. 396)
Betrachtet man das von mir Hervorgehobene, dann könnte, wenn man denn wollte, dies als Haar in der Suppe betrachten (mal davon abgesehen, dass es nur ein ganz kleiner und individueller Ausschnitt der Wahrnehmung war) und ein pauschales Urteil über die Polen fällen.
"Na du bist ja lustig", werden sicher einige einwenden, "warum sollte das jemand tun, das ist ja schon sooo lange her!"
Spielt die vergangene Zeit also eine Rolle?
Ganz offensichtlich.
Mal davon abgesehen, dass ich silesias Meinung, dass sich die Zeit des 3. Reiches filmisch nicht umfassend darstellen läßt auch auf alle Zeiten erstrecke, ist die jüngere Vergangenheit die problembeladene, weil sie die noch geltende Standortbestimmung ist.
Selbst wenn es nur ein Spielfilm ist, - mal den Anspruch außen vor gelassen - werden in der Kritik Ansprüche gestellt, die kein Film leisten kann. Ich persönlich war erstaunt und angenehm überrascht, dass das Thema AK nicht in Schwarz/Weiß abgehandelt wurde. Ich empfinde es als Geschichtsaufarbeitung. Gut, meine Ansicht. Erstaunt war ich dann, dass scheinbar ein sehr kleiner Ausschnitt - zudem unter Kriegsverhältnissen - der nur ein schwierig bewertbares Abbild geben kann, weil Menschen unter Extremsituationen handeln - der Kritik genügte, um zu suggerieren, dass dies ein (bewußtes) pauschales Abbild der Polen sei.
Egal, damit kann ich leben, wichtig war der Ansatz, einen Film wider das Vergessen zu drehen, und damit vllt. einige mehr für die geschichtlichen Tatsachen zu sensibilisieren.
Grüße
excideuil
"Warum muss er Diplomatie in diesem verdammten Land machen!"
Wenig später äußerte sich der Fürst wie folgt:
"Dem Kaiser muss diese Polen-Idee ausgeredet werden. Man kann mit diesen Leuten nichts machen. Nur Unordnung kann man mit den Polen zustande bringen." (Orieux, Talleyrand S. 390 u. 396)
Betrachtet man das von mir Hervorgehobene, dann könnte, wenn man denn wollte, dies als Haar in der Suppe betrachten (mal davon abgesehen, dass es nur ein ganz kleiner und individueller Ausschnitt der Wahrnehmung war) und ein pauschales Urteil über die Polen fällen.
"Na du bist ja lustig", werden sicher einige einwenden, "warum sollte das jemand tun, das ist ja schon sooo lange her!"
Spielt die vergangene Zeit also eine Rolle?
Ganz offensichtlich.
Mal davon abgesehen, dass ich silesias Meinung, dass sich die Zeit des 3. Reiches filmisch nicht umfassend darstellen läßt auch auf alle Zeiten erstrecke, ist die jüngere Vergangenheit die problembeladene, weil sie die noch geltende Standortbestimmung ist.
Selbst wenn es nur ein Spielfilm ist, - mal den Anspruch außen vor gelassen - werden in der Kritik Ansprüche gestellt, die kein Film leisten kann. Ich persönlich war erstaunt und angenehm überrascht, dass das Thema AK nicht in Schwarz/Weiß abgehandelt wurde. Ich empfinde es als Geschichtsaufarbeitung. Gut, meine Ansicht. Erstaunt war ich dann, dass scheinbar ein sehr kleiner Ausschnitt - zudem unter Kriegsverhältnissen - der nur ein schwierig bewertbares Abbild geben kann, weil Menschen unter Extremsituationen handeln - der Kritik genügte, um zu suggerieren, dass dies ein (bewußtes) pauschales Abbild der Polen sei.
Egal, damit kann ich leben, wichtig war der Ansatz, einen Film wider das Vergessen zu drehen, und damit vllt. einige mehr für die geschichtlichen Tatsachen zu sensibilisieren.
Grüße
excideuil