Friedrich hatte sich durch einige ungewöhnlich "charmante" Bemerkungen über Elisabeths Sexualleben, Trinkverhalten und Bildungsstand hervorgetan. Dummerweise hat es sich bis zu ihr herumgesprochen.
(Das war natürlich nicht der alleinige Grund. Aber da Friedrich recht hatte, wenn er Elisabeth als -sagen wir mal -emotiosngesteuert beschrieb, trug es bestimmt zum Kriegseintritt Rußlands bei.)
Sorry, aber das ist ein wenig "phantasievoll", um es mal sehr "charmant" zu formulieren. Und den Historiker würde ich doch gerne wissen, der Machtpolitik auf dieses schlüpfrige Niveau reduziert. Auch wenn es angeblich nur ein Grund unter anderen gewesen sein soll, was ich sehr bezweifel, dass es überhaupt ein Grund war.
Die innen- und außenpolitische Konstellation von Elisabeth war weit komplizierter als dass derartige lächerliche Bemerkungen hätten relevant gewesen sein könnte.
Zusätzlich ist die Qualität ihrer Herrschaft zu berücksichtigen, um ihren Handlungsspielraum einschätzen zu können. Im Gegensatz zu Peter und zu Katharina war sie eine relativ "schwache" Herrscherin, die deutlich stärker auf die Interessen des russischen Adels Rücksicht genommen hatte.
Mit ihr nahm sich die Öffnung nach Westen, die Teilnahme an der "Aufklärung" eine "Auszeit" und dennoch "konsolidierte" sie vor allem in nördlicher Richtung die Eroberungen von Peter.
Sie bildete die "Brücke", die der "Modernisierung" in Russland durch die Verlangsamung des Prozesses der Umgestaltun,g im Sinne der "petrinschen Reformen", eine Chance auf nachhaltige Wirksamkeit gab.
Aber das betrifft eher Katharina. Und die westliche Expansion in Richtung Polen kam auch erst während der Herrschaft von Katharina d.G. zustande.