Epirus

Brenn

Mitglied
Hi,
Bis auf die Kämpfe mit den Römern ist mir von Epirus nichts weiter bekannt. Kann mir jemand mehr über sie sagen?:winke:
 
Hast Du schon die Artikel in Wikipedia dazu (über Epirus, die Molosser, die Aiakiden-Dynastie und ihre einzelnen Könige, etc.) gelesen?

Grundsätzlich ist allerdings zu sagen, dass nicht übermäßig viel über Epeiros bekannt ist. Das Gebiet lag am Rande der griechischen Welt und auch am Rande des die griechischen Autoren interessierenden Gebietes. Lange Zeit beschränkte sich das Interesse der Griechen an Epeiros aufs Orakel von Dodona. In der Mythologie spielte das Gebiet auch eine gewisse Rolle, da Achilleus' Sohn Neoptolemos (alias Pyrrhos) nach dem Trojanischen Krieg dort geherrscht haben soll, ebenso Priamos' Sohn Helenos. Noch die Könige in historischer Zeit leiteten sich von Achilleus ab. Näher historisch fassbar wurde das Land aber erst im 4. Jhdt. v. Chr. Dank der umtriebigen Könige Alexander I. (Onkel Alexanders d. Gr.) und Pyrrhos wurde das Land nicht nur für griechische, sondern, da beide in Italien intervenierten, auch für römische Historiker interessant. Damit war nach dem Tod von Pyrrhos aber wieder ziemlich Schluss; über die restliche Geschichte bis zur Eroberung durch die Römer wissen wir wieder ziemlich wenig.

Ein paar Informationen über Land und Leute bietet Strabon am Ende seines 7. Buches. Pausanias ignorierte das Gebiet in seinem Griechenland-Reiseführer leider weitgehend.
 
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Sehr kontrovers ist auch die ethnische Zuordnung der Epiroten - Griechen, Illyrer oder autochthon?
 
Sehr kontrovers ist auch die ethnische Zuordnung der Epiroten - Griechen, Illyrer oder autochthon?

Noch heute ein endloses Thema, wenn es z.B. um die Ethnogenese der Albaner geht.

Epirus galt in der Antike als halbbarbarisch und zwar wegen seiner illyrischen oder mit Illyrern vermischten Bevölkerung. Inwieweit griechische Bewohner eine Rolle spielten, ist unsicher und strittig. Es mag sein, dass einige Königshäuser griechischer Herkunft waren, da z.B. die Dynastie der molossischen Aiakiden ihre Abstammung auf Achilles zurückführte. Vielleicht haben wir hier eine ethnische Situation ähnlich wie beim Volk der Makedonen.

Im 4. Jh. v. Chr. wurde Epirus allmählich hellenisiert und wirtschaftlich und kulturell ins griechische Kerngebiet einbezogen. Ethnisch war Epirus im Mittelalter und auch später gespalten in einen griechisch bestimmten Süden und einen albanisch orientierten Norden. Dementsprechend erfolgte im 20. Jh. eine Teilung in einen griechischen und albanischen Epirus.
 
Hallo,

ich als Grieche und Geschichtsinteressierter könnte eventuell weiterhelfen, da der Stand der Forschung und der Archäologie um einiges weitergekommen ist als es vor einiger Zeit noch der Fall gewesen ist.
Mal zu klären was ich zum Thema zu schreiben habe wird vielleicht pro griechisch klingen aber das ist die Meinung die ich gebildet habe, nicht nur von den Kenntnissen über das Epiros der mykenisch und vor mykenischen Zeit sondern auch was das mittelalterliche Epiros angeht (Despotat).

Mal angefangen von den Funden auf Epiros aus vorklassischer Zeit, auch was Namen, Toponyme, Inschriften angeht ist das meiste auf griechisch bzw protogriechisch zu finden. Illyrisch ist im Gegenteil ganz rar, die anderen Sprachen die anzutreffen sind in dem Fall die sehr öfter z.B als das Illyrische vorkommen ist protoarmenisch bzw protophrygisch wenn ich mich da nicht irre.
Das griechisch war wohl die Muttersprache der einheimischen Epiroten die keinesfalls hellenisiert wurden. Ausser es wird mit hellenisierung eine Kultur der klassischen Polis Form gemeint.
Es sind gleiche Toten bzw Grab Kulte, wie auch Waffen, Schriftarten in Epiros wie im südlichen mykenischen Griechenland zu finden aus der sogenannten vorklassischen Zeit.
Es gibt auch eine Theorie das de Protogriechen aus dem Gebiet des Epiros und des westlichen Makedoniens sich verbreitet haben, etwas dass ich nicht beurteilen kann.
Von den antiken Quellen kommt zum Teil raus das Epiros schon zu Griechenland zählt, wie auch die Epiroten zu Griechen als Ethnie, wobei das Wort Barbaren oder halbbarbaren nicht die geneologische Herkunft der Epiroter angeht, sondern ihre Lebensweisse die immer noch viele Elemente der Stammes Lebensweisse beinhaltet hat, also eine ganz archaische im Vergleich zu den Polis dominierten Teil Griechenlands.
Von römischer Seite gelten die Epiroten eindeutig als Griechen und Orikum wird als der Anfang Griechenlands beschrieben, wie auch von antiken griechischen Autoren Epiros als "archegonos Hellas" altertümliches Griechenland.
Das gilt für ganz Epiros und nicht nur den südlichen Teil. In der Grenze zwischen Epiros und Illyrien werden manche Stämme als zweisprachig beschrieben, teils Illyrer aber auch Epiroten die beide Sprachen nutzen da sie im Rande von zwei aufeinandertreffenden Sprachen leben. Aber das gilt nur für die Gebiete unmittelbar an der Grenze der zwei Gebiete liegend (notiert dass Orikum grob geschäzt aus heutiger Sicht zwischen Süd und Mittelalbanien liegt).
Was die Illyrer angeht wurden die südlichen bzw die nördlich von Epirus lebend hellenisiert und die weiter im Norden romanisiert in römischer Zeit, was sprachlich auf jeden Fall zutrifft.
Was jetzt eine spätere Zeit angeht aus den Chroniken des Despotates von Epirus und anderen byzantinischen Chroniken kommt raus dass der Stamme der Albaner ca im 10. Jahrhundert zwischen Herzegovina und Nordalbanien ansässig war, später diente dieser Stamm den Despotat als Söldner und so kamen die mit der Zeit weiter südlich, wobei zu beachten ist dass die epirotische Bevölkerung derzeit als Römer bzw Griechen sah und griechisch oder lateinsprachig war. Das alles aber nicht mit der antiken Geschichte zu verwechseln ist. Meiner Meinung sind die Albaner sehr wohl paläobalkanischen Ursprungs wie auch ihre Sprache (thrakoillyrisch mit griechisch und lateinischen Elementen?) aber nicht gleich alles durcheinander bringen, die Studie der Region mit den Unterscheidung jeder Epoche macht es übersichtlicher.

Ich weiss nicht wenn links von anderen Geschichtsforen erlaubt sind, aber ich habe vor nocht allzulanger Zeit dieses Thema in ein englischsprachigen Forum gelesen, was meine bis dato Kenntnisse schon um einiges ergänzt hat was die antiken Epiroten anging.

Ancient Epirotes: Greeks or Illyrians/Albanians? - Historum - History Forums
 
Ich kenne diese Hypothese, dass die frühgeschichtliche Bevölkerung des Epirus angeblich protogriechisch oder mykenisch gewesen sein soll. Diese Behauptung ist besonders bei nationalistischen Teilen der Griechen beliebt, lässt sich aber nicht beweisen. Es gibt keine Schriftzeugnisse, die das belegen könnten, sodass der Anteil einer protogriechischen Bevölkerung im Epirus strittig und unsicher ist. - Die englische Wikipedia behauptet etwas ähnliches, doch ist festzuhalten: Die Beweislage ist dürftig.

Gefunden wurde im Raum des Epirus mykenische Keramik. Das allein ist allerdings kein Beweis für eine mykenische Bevölkerung, denn solche Keramik wurde an vielen Orten gefunden, die keinesfalls mykenisch besiedelt waren. Es ist somit Handelsware oder ähnliches,

Epirus zählt zu den Gebieten, wo illyrische und griechische Elemente - ethnische, kulturelle, religiöse - aufeinanderstoßen. Man kann also vermuten, dass die Region in unterschiedlicher Weise durchmischt ist, wobei im Norden eher illyrischer, im Süden eher griechischer Einfluss anzunehmen ist. Dass die Bevölkerung des Epirus seit der griechischen Kolonisation allmählich hellenisiert wurde, steht außer Zweifel.
 
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Habe noch ein Link auf griechisch entdeckt wo teilweise Zitate der modernen Forschung über die antiken Epiroten zu finden sind, hier ein kleiner Teil davon:

William Smith schreibt: "Die Molosser waren Griechen, die behauptet haben von Molossos den Sohn des Pyrros (Neoptolemos) und der Andromache abzustammen, gesagt wird dass die von thessalien aus in Epiros umsiedelten munter der Führung von Pyrros".(A New Classical Dictionary of Greek and Roman Biography, Mythology and Geography).


Jonathan M. Hall schreibt: "Die Gruppe der west griechischen Dialekte beschreibt die Dialekte die in den nordwestlichen Regionen gesprochen werden Epiros, Akarnania, Fthiotida,..." (Ethnic Identity in Greek Antiquity, Cambridge University Press, 1997).

Malcolm Erington schreibt: Die Molosser waren Griechen, die haben ein ähnlichen Dialekt wie den von Makedonien gesprochen" (A History of Macedonia, California University Press, 1990).

E.N. Borza: "Sprecher dieser verschiedenen griechischen Dialekten haben sich in verschiedenen Orten Griechenlands und verschiedenen Epochen während der Mittelbronzezeit mit einer Gruppe, den Nordwestgriechen, die ihren eigenen Dialekt entwickelten eingelassen in zentral Epirus. Das war die Abstammung der Molosser oder der epirotischen Stämme." (In the Shadow of Olympus; The Emergence of Macedon, σελ. 62, 1992).

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@Dieter

Sie könnten erstmal der Sache nachgehen und sich erst dannach festlegen den es kommt aus den beigelegten wie auch dem Link raus das z.B. illyrisch in anbetracht auf Toponyme, Patronyme, alten vorklassischen Inschriften eine sehr geringe Rolle auf Epirus im Vergleich mit dem griechischen spielte.
Ich glaube nicht dass es mit griechischen nationalisten zu tuen hat und auch nicht dass die Epiroter sich von griechischen Kolonisten hellenisiert haben, kommt nirgends raus.
 
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William Smith schreibt: "Die Molosser waren Griechen, die behauptet haben von Molossos den Sohn des Pyrros (Neoptolemos) und der Andromache abzustammen, gesagt wird dass die von thessalien aus in Epiros umsiedelten munter der Führung von Pyrros".(A New Classical Dictionary of Greek and Roman Biography, Mythology and Geography).

Dass die Molosser Griechen waren, ist nicht zu belegen. Allerdings führte die Dynastie der molossischen Aiakiden ihre Abstammung auf Achilles zurück, was auf eine griechische Herkunft des Königshauses hindeuten, ebensogut aber auch legendär sein könnte. Auch römische Geschlechter haben sich auf Troja und Hektor berufen.

Jonathan M. Hall schreibt: "Die Gruppe der west griechischen Dialekte beschreibt die Dialekte die in den nordwestlichen Regionen gesprochen werden Epiros, Akarnania, Fthiotida,..." (Ethnic Identity in Greek Antiquity, Cambridge University Press, 1997).

Damit hat Mr. Hall recht. Allerdings übernahmen die Epiroten den nordwestgriechischen Dialekt im Zuge ihrer Hellenisierung - eine solche Interpretation ist wahrscheinlich.

E.N. Borza: "Sprecher dieser verschiedenen griechischen Dialekten haben sich in verschiedenen Orten Griechenlands und verschiedenen Epochen während der Mittelbronzezeit mit einer Gruppe, den Nordwestgriechen, die ihren eigenen Dialekt entwickelten eingelassen in zentral Epirus. Das war die Abstammung der Molosser oder der epirotischen Stämme." (In the Shadow of Olympus; The Emergence of Macedon, σελ. 62, 1992).

Schriftzeugnisse aus dem Epirus gibt es erst seit antiker Zeit. Und da war die epirotische Bevölkerung bereits hellenisiert. Welche Sprache in dieser Region im 2. Jahrtausend v. Chr. gesprochen wurde, ist völlig unbekannt. Sicher ist nur, dass Epiros nicht zur mykenischen Staatenwelt zählte und erst seit dem 5./4. Jh. v. Chr. in die griechische Welt einbezogen wurde.

Da wir keine Belege der Bevölkerung des Epirus haben, die ihre ethnische Zugehörigkeit in frühantiker oder vorgeschichtlicher Zeit erkennen lässt, sind entsprechende Behauptungen nur Hypothesen und Spekulationen.
 
@Beaker

ich habe den Fokus eher auf die Zitate der modernen Forschung über die antiken Epiroten gelegt und nicht auf den Blog Beitrag an sich.

@Dieter

Im Großen und Ganzen spekulieren Sie genauso dass die antiken Epiroten keine Griechen gewesen sind und gehen auch soweit zu behaupten durch die südlichen Kolonisten hätten die Epiroten ein nordwestgriechischen Dialekt adoptiert. Wobei diese Siedler sich eher in den Küsten beschränkten, hier ist die Rede von griechischen Relikten wie auch Inschriften im Landeskern seit vorklassischer Zeit.
Die Funde aus Epirus, aus sowohl aus vorklassischer wie auch aus mykenischer Zeit belegen dass die Epiroten an sich Nordwestgriechen gewesen sind. Dodona war wohl seit mykenischer Zeit bekannt wie auch Acheron, was in den epirotischen Gebieten gefunden wurde aus solchen Zeiten ist zum Großteil griechisch, ein anderer Teil ist phrygisch und protoarmenisch laut Archäologen die sich auf dieser Zeit spezialisieren.
Der Link aus den englischsprachigen Forum kann da helfen.
Eure Antworten haben kein richtigen Stand im bezug zu den Zitaten der modernen Forschung.
 
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Lykaonos' link ist ein schönes Beispiel für die heiße Diskussion rund um dieses Thema. Obwohl ich gelegentlich nicht mit dem im link vertretenden Midas übereinstimme, gibt er doch sehr fundierte Informationen und ist auch keinesfalls als griechischer Nationalist einzustufen.
Das Problem mit dem "Griechentum" ist die Definition desselben. Um es zu verdeutlichen, eine ungebrochene Linie herzustellen zwischen den Proto-Griechen und den heutigen Griechen ist so, als würden wir die Früh- oder Urgermanen mit Germany gleichsetzen. Sprachlich gibt es eine Art Kontinuum, nicht aber ethnisch. Die griechichsprachigen Mykener nannten sich Danaer, Achaier oder Argiver. In den sogenannten "Dunklen Jahrhunderten" haben wir eine Phase ethnischer Neuordnung der griechischen Halbinsel, bis im 7Jhd. einige griechichsprachige Poleis eine hellenische Identität entwickelten, die sich dann ausbreitete. Makedonen und Epiroten wurden davon weitgehend ausgeschlossen oder partizipierten erst später oder auch nur in Teilen.
 
@Beaker

Im Großen und Ganzen spekulieren Sie genauso dass die antiken Epiroten keine Griechen gewesen sind und gehen auch soweit zu behaupten durch die südlichen Kolonisten hätten die Epiroten ein nordwestgriechischen Dialekt adoptiert.

Über die ethnische Herkunft der früh- und vorgeschichtlichen Bevölkerung des Epirus lassen sich mangels ausreichender Quellen nur hypothetische Überlegungen anstellen. Und so vermuten (!) einige, dass die frühen Epiroten Illyrer waren, andere - besonders griechische - Forscher tippen auf eine archaische griechische Bevölkerung und wieder andere glauben, dass es eine uneinheitliche multiethnische Vermischung gab.

Ich will überhaupt nicht abstreiten, dass es sich bei den frühen Epiroten um eine archaische griechische Bevölkerung handeln könnte, jedoch ist das pure Spekulation. Ähnliches wird jeder seriösxe Historiker sagen.

Die Funde aus Epirus, aus sowohl aus vorklassischer wie auch aus mykenischer Zeit belegen dass die Epiroten an sich Nordwestgriechen gewesen sind. .

Die Funde belegen gar nichts. Sie sagen lediglich, dass die Epiroten im Lauf der Jahrhunderte in den griechischen Kulturraum integriert wurden. Alles andere ist Hypothese.
 
Die Funde zeigen dass die epirotische Kultur grundverschieden als die der Illyrer war, wie auch dass seit der mykenischen Zeit Epiros kulturell wie auch sprachlich deffinitv als griechisch einzustufen ist.
Das wird keinesfalls von griechischen Forschern alleine behauptet, sicher ist dass die illyrische Abstammung der Epiroten überholt ist.
Studieren Sie das Thema bisschen tiefer, auch der Punkt wo Sie leichtsinnig behaupten im Süden eher griechisch dominierend und im Norden eher illyrisch albanisch zeigte mir dass das nicht ihr Fachgebiet ist.
Wie können Funde der archaischen bzw vor archaischen und mykenischen Zeit auf griechisch zeigen dass die Epiroter hellenisiert waren?

@beorna

ich stimme dir zu, es geht hierbei nicht um die Linie zwischen Proto bzw altgriechen und Neugriechen, sondern um die Deffinition der ethnischen und sprachlich Griechen in der Antike, meiner Meinung nach waren Epiroter und die Ursprungs Makedonen wie auch Thessaler zum Teil und Ätoler, Akarnaner angehörig dieser Gruppe von Griechen die eine archaische Stammes Lebensweisse behielten, bis die nach und nach der Polis Kultur näherten, aber im Endeffekt war das auch dannach eine Kombination der beiden Lebens und Verwaltungsformen.
 
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Das Problem mit dem "Griechentum" ist die Definition desselben. Um es zu verdeutlichen, eine ungebrochene Linie herzustellen zwischen den Proto-Griechen und den heutigen Griechen ist so, als würden wir die Früh- oder Urgermanen mit Germany gleichsetzen. Sprachlich gibt es eine Art Kontinuum, nicht aber ethnisch.

Ethnisch ist Grieche, wer Griechisch spricht, sich der griechischen Kultur zugehörig fühlt und eine griechische Identität proklamiert. Insofern würde ich durchaus eine Linie von den antiken Griechen bis heute ziehen.

Dabei muss jedem Griechen bewusst sein, dass es im Verlauf dieser Geschichte eine starke Durchmischung mit anderen Ethnien gab, vor allem mit Slawen im 6.-8. Jh., später auch auch mit Albanern in bestimmten Regionen, weniger mit Türken. Diese Ethnien wurden allerdings integriert und übernahmen mit der Zeit die griechische Sprache und Identität - einmal abgesehen von den albanischen und slawischen Minderheiten, die es noch heute in Griechenland gibt,

Ob man allerdings eine solche Kontinuität bereits in mykenischer Zeit ansetzen kann, ist zweifelhaft.
 
Die Funde zeigen dass die epirotische Kultur grundverschieden als die der Illyrer war, wie auch dass seit der mykenischen Zeit Epiros kulturell wie auch sprachlich deffinitv als griechisch einzustufen ist.

Die Funde sagen weder etwas über die Sprache noch die ethnische Identität aus. Solange es keine epirotischen Schriftzeugnisse aus frühantiker Zeit gibt, lässt sich dazu nichts verlässliches sagen. Wir wissen lediglich, dass im Raum des Epirus illyrische und griechische Ethnien zusammentreffen.

Studieren Sie das Thema bisschen tiefer, auch der Punkt wo Sie leichtsinnig behaupten im Süden eher griechisch dominierend und im Norden eher illyrisch albanisch zeigte mir dass das nicht ihr Fachgebiet ist.
Wie können Funde der archaischen bzw vor archaischen und mykenischen Zeit auf griechisch zeigen dass die Epiroter hellenisiert waren?

Da hast du etwas missverstanden. Meine Ausführungen bezogen sich auf das Mittelalter und die Neuzeit, d.h. dass in dieser Zeit der Norden des Epirus albanisch, der Süden hingegen griechisch dominiert war, wobei die beiden Ethnien vielfach auch nebeneianander lebten. Hinzu kamen flächendeckend seit dem 7. Jh. zahlreiche slawische Siedler. Entsprechend gab es im 20. Jh. die Teilung in einen albanischen und griechischen Epirus.
 
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@Dieter

Doch die gibt es und die belegen zum Großteil eine griechische Kultur und Sprache, sowie Waffentypen und Toten Grabkulte wie die des mykenischen Raumes im Gegenzug zu den nichtepirotischen Gebieten des heutigen Albaniens wo eine andere Kultur in den Bezug sowie eine andere Sprache und Waffen europäischen Typus zu finden sind.

Was die Neuzeit angeht, ist es wieder relativ, hat wieder vieles mit den Balkankriegen zu tuen, Bevölkerungs Umtausch usw. Eines kann ich sicher sagen es gab Gebiete in Nordepirus wo flächendeckend griechische Epiroten oder Vlachen ansässig waren in denen heute eher gleich verteilt sind oder dass albanische Element dominiert, wie auch Gebiete im Süden Epiros die eine Mehrheit an muslimischen Albanern hatten in denen heute nur wenig übrig blieben.
Die Ankunft der Albaner im eigentlichen Epiros fand nach dem 10. und 11. Jahrhundert n. Chr. statt. Viele wurden Teil der griechischen Nation, meistens die die schon sehr früh sich im Süden einliessen, Biotien, Attica, Süd Euboia, teilweise auch Gebiete im Peloponnes.
In Epiros war die Mehrheit der christlichen Bevölkerung griechischen oder vlachischen Ursprungs was die Neuzeit angeht. Christliche Arvaniten gibt es heutzutage auch in Epiros aber die sind im Vergleich zu den obengenannten Teilen eher die Minderheit im Gebiet.

Was sicher ist wer sich Epirote aus der Region nennt der meint damit ein Grieche zu sein und nicht Albaner, wobei natürlich auch die Albaner ein Teil vom Epiros (als Ganzheit betrachtet) geworden sind.

Das ist abe reine ganz andere Diskussion und hat eher mit der Neuzeit zu tuen, hier geht es soviel ich mitbekommen habe um den antiken Epiros.
 
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@Dieter

Doch die gibt es und die belegen zum Großteil eine griechische Kultur und Sprache, sowie Waffentypen und Toten Grabkulte wie die des mykenischen Raumes im Gegenzug zu den nichtepirotischen Gebieten des heutigen Albaniens wo eine andere Kultur in den Bezug sowie eine andere Sprache und Waffen europäischen Typus zu finden sind.

Die Funde zeigen, dass die Bevölkerung des Epirus seit der griechischen Kolonisation im 8. Jh. und besonders seit dem 4. Jh. v. Chr. hellenisiert wurde. Über die Sprache oder ethnische Identität ist bis zur Hellensierung nichts bekannt. Der Epirus gehörte weder zur mykenischen Staatenwelt noch zur antiken griechischen. Das änderte sich erst seit dem 4. Jh. v. Chr. Es ist anzunehmen, dass der Raum Epirus ethnisch durchmischt war und sowohl Illyrer als auch archaische Griechen zur ansässigen Bevölkerung gehörten.

Was sicher ist wer sich Epirote aus der Region nennt der meint damit ein Grieche zu sein und nicht Albaner, wobei natürlich auch die Albaner ein Teil vom Epiros (als Ganzheit betrachtet) geworden sind.

Es gibt bekanntlich eine griechische Minderheit im albanischen Nordepirus. Ist die Nationalitätenfrage durch Minderheitenstatut oder ähnliches inzwischen geklärt?
 
Es bezieht sich auf Funde die vor der griechischen Kolonisation datierbar sind. Ausserdem war im eigentlichen Epiros (in den Gebieten der Thesproter und Molosser) keine so wichtige Poleis die sowas vollbracht hätte. Dyrrachion oder Epidamnos, Apollonia usw waren audf illyrisches Gebiet, wo wir davon wissen dass keine flächendeckende hellenisierung stattfand und sogar billinguale Illyrer der Umgebung weiterhin ihre Sprache und Kultur parallel bewarten, was nicht auf die Epiroter zutrifft.
Ein weiterer Punkt ist wenn es der Fall gewesen wäre abgesehen vom Alter der Funde die ein griechischen Ursprung der Epiroten nachweisst, dass dann die Epiroten dorischsprachig hätten sein müssen, doch in Epiros ist ein nordwestgriechischer wie auch äolischer Dialekt dominierend.
Das hat wohl auch mit den Thesprotern zu tuen die ohne Frage ein griechischer Stamm aus Thessalien gewesen sind, daher lässt sich der äolische Dialekt erklären.
Deswegen meinte ich, tiefer nachforschen in diesem Fall bevor man Zusammenhänge durcheinander bringt.

Was den Minderheitenstatus angeht, die Griechen im Nordepirus haben sich zum Großteil immer als Griechen, Epiroten gesehen und sich von den Albanern unterschieden.
Die haben auch einige Male Nordepirus von den Osmanen befreit und wollten sich mit Griechenland vereinigen.
Soweit ich weiss wurde in der Vergangenheit unter kommunistischen Regime in Albanien 99 Dörfer als Gebiete der griechischen Minderheit anerkannt (mal abgesehen von einigen Städten im Süden die auch heute zu ein großen Teil von Griechen bzw Nachfahren dieser Griechen bewohnt werden). Auch in ihren Pässen stand Grieche und es fand Unterricht auf griechisch mit albanischen Büchern statt. Doch heutzutage lebt ein Großteil von denen in Griechenland oder in albanischen Großstädten.

Was die Arvanitenin griechenland angeht, wie geschrieben die meisten haben sich seit ca. 1200 n. Chr. im Mittelgriechenland niedergelassen wo die sich auch mit der lokalen Bevölkerung vermischten, die Sprache wurde doch weit verbreitet gesprochen in Ost Attica, vielen Teilen Biotiens, in Hydra, Spetses, und Süd Euboia. Die haben sich den Griechen zugehörig gefühlt, speziell nach dem Befreiungskrieg wo die Osmanen meistens muslimische Albaner verwendet haben gegen die REvolutionäre haben die sich mehr davon distanziert.
Dennoch ist es bis heute bei den arvanitischen Sagen geblieben dass die aus den Gebieten des alten Illyriens nach Griechenland im Mittelalter eingewandert sind. Manche von den sogenannten Arvaniten gehörten auch zu Griechen oder Valachen aus Epiros und waren griechisch bzw lateinsprachig und nicht albanophone.
Im ersten griechsichen Königreich war ca 15% der Bevölkerung arvanitischen Ursprung und diese Gebiete hatten auch den größten Anteil an Arvaniten.
 
Im Schiffskatalog der Ilias taucht Epiros jedenfalls auch nicht auf. Und war es nicht so, dass die Epiroten nicht an den olympischen Spielen teilnehmen durften?
 
Es gibt eine Reihe von Epiroten die an den olympischen Spielen teilgenommen haben schon in der klassischen Zeit als wieder ein näherer Kontakt nach mykenischer und vorarchaischer Zeit stattgefunden hat und zwar auch Athleten die keine königliche Abstammung hatten.
Bei Homer werden wohl die Thesproter erwähnt rund um Dodona ansässig, als auch das Gebiet Dodona und andere Gebiete des Epiros
Ausserdem ist Epirus ein bergiges Land dass nicht wirklich in der Schiffahrt und auf hoher See Tradition hatte.
Genauso hatten auch die Achaer Akarnaniens im trojanischen Krieg nicht teilgenommen die oben auf den Bergen ansässig waren und auch andere Griechen.
 
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