Wie "Deutsch" sind die Niederländer?

Über das "Gemüt"oder den Charakter der Niederländer oder Niedersachsen möchte ich nicht weiter schreiben,denn die positiven Sachen überwiegen natürlich und es wäre unfähr sie nur auf ein paar wenige Dinge zu reduzieren.
oh, da kann ich dir so einige punkte nennen.

man sagt wir sind grob, weil wir keine zeit mit formalitäten verschwenden wollen.
angeberei liegt uns nicht so »tue ja ganz gewohn, denn dann tust du bereits verrückt genug«.
wir sind mündig und keine jasager. bei uns kann man tage verbringen mit konsens zu suchen. denn konsens muß (am liebsten) sein.
wir sind ziemlich tolerant. mißbrauch aber diese toleranz nicht, denn dann kommt unwiderruflich eine gegenbewegung. das pendel der geschichte.
schließlich sind wir ziemlich friedsam. je weiter krieg von uns, je besser... :duck:

ein großer fehler von uns ist, das wir uns more or less moralapostel fühlen. vllt kommt das durch die calvinistische prägung, wovon mein volk noch immer durchdrungen ist. das bestimmt teils unsere politik.
 
Da Menschen individuell verschieden sind, ist es fragwürdig, bestimmte Züge eines "Volkscharakters" zu postulieren.

Wobei ich nicht abstreiten will, dass ein Sizilianer vermutlich temperamentvoller als ein Eskimo ist. :D
 
Da Menschen individuell verschieden sind, ist es fragwürdig, bestimmte Züge eines "Volkscharakters" zu postulieren.

Wobei ich nicht abstreiten will, dass ein Sizilianer vermutlich temperamentvoller als ein Eskimo ist. :D
individuen sind tatsächlich verschieden. dennoch kann man einiges wohl die umwelt (i.c. die schule) zuschreiben.

verglichen mit belgien sind die schüler bei uns eher anarchisten als gehorsame engelchen. und das ändert sich später nicht so leicht.
das system macht menschen so.
 
Nationale Stereotypen

Da Menschen individuell verschieden sind, ist es fragwürdig, bestimmte Züge eines "Volkscharakters" zu postulieren.

Wobei ich nicht abstreiten will, dass ein Sizilianer vermutlich temperamentvoller als ein Eskimo ist. :D

Eben! Es gibt schon Unterschiede zwischen den Völkern. Auch die Stereotypen sind nicht völlig aus der Luft gegriffen.

Manchmal allerdings veraltet, wie z.B. bei uns Deutschen, da werden wir als diszipliniert, hart abreitend und obrigkeitshörig beschrieben, alles Unsinn :rofl:
 
Eben! Es gibt schon Unterschiede zwischen den Völkern. Auch die Stereotypen sind nicht völlig aus der Luft gegriffen.

Manchmal allerdings veraltet, wie z.B. bei uns Deutschen, da werden wir als diszipliniert, hart abreitend und obrigkeitshörig beschrieben, alles Unsinn :rofl:

Wären sie offensichtlich für jeden völlig aus der Luft gegriffen, gäbe es ja keine Stereotype. Diese Stereotype sind aber subjektiv und vom Standpunkt des Betrachters und der Wahrnehmung des Anderen abhängig.

Auf dem Oktoberfest und bei verschiedenen Events, gehörten Völkerschauen zum Programm, und Buffalo Bill´s Wildwestshow zeigte den Europäern senen Traum von der Erschließung des Wilden Westens. Carl Hagenbecks Völkerschauen gehörten noch lange zum Fundus des von ihm geründeten Zoologischen Gartens, und einige Indianer wurden einmal in die Operette "Die Fledermaus" von einem bayrischen Fürsten eingeladen, waren aber davon wenig begeistert, gerieten aber aus dem Häuschen bei einem "Watschentanz", den eine bayrische Trachtengruppe vorführte.

Ethnologische Sammlungen und liebevoll gehortete volkskundliche Exponate geben Auskunft und Zeugnis über Ethnien, die Europa mit den Segnungen der Zivilisation im 18. und 19. Jhd beglückte.

Ich frage mich, welche Schlussfolgerungen Polynesier, Kongolesen und Indianer gezogen hätten, wenn sie kulturwissenschaftliche Feldforschungen in Europa unternommen hätten. Vielleicht hätte man die Bayern als "Söhne des Biers" katalogisiert und Abhandlungen über den rituellen Gebrauch von Schnupftabak in Bayern und von Tee auf den britischen Inseln geschrieben.
 
Stereotypen

Wenn man das allerdings klassifiziert und verallgemeinert, wird daraus leicht glasklarer Rassismus.

Stereotypen sind eine ganz normale menschliche Sache. Sie sind grob, manchmal nicht ganz fair, meist aber auch nicht völlig aus der Luft gegriffen. Wenn man an diese Stereotypen mit einer verbissenen politischen Korrektheit herangeht, macht man einen Fehler. Mit dem Rassismus-Vorwurf sollte man sorgsam umgehen.
 
Mit dem Rassismus-Vorwurf sollte man sorgsam umgehen.

Da die Deutschen auf diesem Sektor eine dunkle Vergangenheit haben, sollten gerade wir mit derartigen Zuschreibungen vorsichtig sein. Die "NS-Rassenkunde" sprach von den "seelischen Eigenschaften der Rassen", wobei die nordische selbstverständlich "Führungseigenschaften" besaß, während den östlichen Völkern/Rassen u.a. Misstrauen, Mürrischkeit, Langsamkeit und Geduld zugesprochen wurde. Der Süden Europas kam besser weg. Ihm wurde Lebhaftigkeit und Leidenschaftlichkeit attestiert, aber auch Faulheit, wenig Ordnungsliebe, Neigung zu Tätlichkeit und Mord. [1]

Daher sind mir Stereotype auch heute noch suspekt.

[1] Hans F. K. Günher, Kleine Rassenkunde Europas, München, S. 56 f.
 
Dieser Thread scheint mir ebenso wie der zu Österreich eine Sackgasse.

Das mit den Stereotypen führt heutzutage, in Zeiten der Globalisierung, noch weniger zu etwas als ehedem. Vor 100-200 Jahren waren sie vielleicht auch schon üblich und sogar verbreiteter, aber die fehlende Mobilität tat damals auch sein übriges. Heißt: wenn in einer bestimmten Region durch Religion und "Herkommen" ein gewisses Weltbild existierte, was meinetwegen zu Arbeitsamkeit aufrief, so war dieses seltener durch fremde Weltbilder gestört, weil noch bis ins 18.Jh. oftmals eine religiöse Intoleranz, staatlicherseits wie auch von Seiten der Bevölkerung, eine Durchmischung der Konfessionen bspw. verhinderte.

Wenn bspw. von der Bevölkerung einer Region die Rede war, sie sei besonders fromm, dann mag das schon seine Berechtigung gehabt haben, weil dort meinetwegen von der geistl. wie weltl. Obrigkeit Kirchgänge der Untertanen gefördert wurden und sei es bis hin durch Zwang, obrigkeitliche Verordnungen.

Sehr interessant finde ich immer wieder den Klischees auf die Schliche zu kommen. So gab es ja auch Vermittler bestimmter Ansichten über ein fremdes Volk, die eventuell dasselbe mit eigenen Augen erlebt haben. So hat Lady Montagu (1689-1762) viel vom Deutschland ihrer Zeit an die Engländer vermittelt, die sich dann erstaunt zeigten, als sie Wien bspw. ganz anders vorfanden, als es von der Lady beschrieben worden war: ganz einfach weil sich die Stadt, der Kaiserhof und anderes genauso gewandelt hatten wie ja auch England selber.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieser Thread scheint mir ebenso wie der zu Österreich eine Sackgasse.

Das Resultat aber schein mir ziemlich eindeutig zu sein: Deutsche sind keine Österreicher und Österreicher keine Deutschen.

Es gibt heute eine unzweifelhafte österreichische Identität, die von der großen Mehrheit der Bevölkerung getragen wird. Über alles andere ist die Zeit hinweggegangen.
 
Stereotypen sind eine ganz normale menschliche Sache. Sie sind grob, manchmal nicht ganz fair, meist aber auch nicht völlig aus der Luft gegriffen. Wenn man an diese Stereotypen mit einer verbissenen politischen Korrektheit herangeht, macht man einen Fehler. Mit dem Rassismus-Vorwurf sollte man sorgsam umgehen.

Stereotype und angeblich typische nationale Eigenschaften sind ein gedankliches Konstrukt, das stark vom Blickwinkel und der Perspektive des Betrachters abhängig ist.

warum also an so eindimensionalen Werturteilungen festhalten?
 
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