Ausgrabungen

Hallo,

ich als Geschichtsinteressierter möchte gerne in meiner Freizeit im Rahmen
archäologischer Projekte als Laie bei Begehungen, Sondierungen und auch
Ausgrabungen als Hilfskraft tätig werden.

Zu den Grabungen haben meine Vorredner schon einiges gesagt. Aus meiner Region sei gesagt, dass auch ehrenamtliche Grabungshelfer gerne gesehen werden. Mir fällt ein Beispiel einer (auch sehr spektakulären) Grabung ein, wo sogar für die Bevölkerung eine Schnupperausgrabungswochenende angeboten wurde, wo jeder teilnehmen konnte. Aus verschiedenen Gründen ein bißchen riskant, aber es scheint bei denen funktioniert zu haben.
Aber noch mal zum Thema Begehungen/Sondierungen: solche Helfer werden sogar sehr gerne gesehen, denn die deutsche Archäologie zeichnet sich dadurch aus, dass wenig Geld da ist und die wenigen hauptamtlich bei den Ländern tätigen Archäologen sehr große Bezirke haben, was wiederum bedeutet, dass sie im regionalen Bereich nur schwer Langzeitbeobachtungen machen können.

Ich selber hatte nur am Rande mit ehrenamtlichen Kreisarchäologen, Feldbegehern etc. ab und an zu tun. Aber ich tippe folgendes: um es sinnvoll zu machen, muss man, wenn man beginnt, bereit sein, es mehrere Jahre auszuüben, und es kann zum Vollzeithobby werden. Schon die Einarbeitungszeit und bis man dann mal archäologische Spuren findet, sind zeitaufwendig. Die Ergebnisse stellen sich wohl erst dann ein, wenn man seine "Plätze" über mehrere Jahre beobachtet hat. Damit man den Archäologen helfen kann, reicht es nicht, Fundstellen ausfindig zu machen, sondern man muss - ebenso wie diese selbst - einen gewissen Aufwand an Dokumentation treiben.

Seit vielen Jahren habe ich ein großes Interesse daran, selbst auch Feldbegeher zu werden, aber ich habe bisher nicht die Zeit gefunden.

Ach so: Ansprechpartner für das Thema Feldbegehung sind erstmal die ehrenamtlichen Kreisarchäologen (gibt auch hauptamtliche, aber nciht sehr viele), dann die bei den Landesdenkmalämtern angesiedelten Bezirksarchäologen. So zumindest in Hessen, bei den anderen Ländern wird es nicht so wahnsinnig anders sein, ausgenommen mal das Thema der Stadtarchäologie in größeren Städten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Tag,

Ich würde gerne in teilzeit als Helfer bei archäologischen Ausgrabungen arbeiten. Ich wäre froh über Tipps wo und wie ich mich am Besten bewerbe?

Ich komme aus Niedersachsen. Wäre diese Adresse die richtige?

Archäologie in Niedersachsen

Viele Grüße,

Stephan
 
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Guten Tag,

Ich würde gerne in teilzeit als Helfer bei archäologischen Ausgrabungen arbeiten. Ich wäre froh über Tipps wo und wie ich mich am Besten bewerbe?

Ich komme aus Niedersachsen. Wäre diese Adresse die richtige?

Archäologie in Niedersachsen

Viele Grüße,

Stephan

Sieht schon mal gut aus, insbesondere der Sublink Stützpunkte. Einige Städte in Niedersachsen haben aber auch eigenständige Stadtarchäologien.
Solltest du Student an einer Uni sein, die auch ein archäologisches Fach anbietet, schau mal dort in die Aushänge, ob da nicht zufälligerweise vom Landesamt gerade entsprechende Arbeitsangebote (Grabungshelfer) aushängen.
 
Guten Tag,

So, ich habe mein Anliegen bei einem Regionalstützpunkt geschildert und bin aufgefordert worden ein Formloses Schreiben an diesen Stützpunkt zu senden in dem ich mich kurz und knapp vorstelle.

Was mich doch sehr beeindruckt hat war die Freundlichkeit und die Hilfsbereitschaft der dortigen Ansprechpartner und das Signal das Grabungshelfer benötigt würden.

Mein Ziel ist erstmal die Teilnahme an einer "Lehrausgrabung, Ausbildungsgrabung"? die in diesem Jahr stattfindet im Rahmen eines Praktikums. Dann weiss ich ob mir dieses Berufsfeld liegt.

Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht und werde dann hier Berichten falls es niemanden stört.

Erstmal viele Grüße,

Stephan

P.S: Student bin ich nicht....aber das ist kein Hindernis wie mir von einer sehr Freundlichen Dame gesagt worden ist.
 
Guten Tag,

So, ich habe mein Anliegen bei einem Regionalstützpunkt geschildert und bin aufgefordert worden ein Formloses Schreiben an diesen Stützpunkt zu senden in dem ich mich kurz und knapp vorstelle.

Was mich doch sehr beeindruckt hat war die Freundlichkeit und die Hilfsbereitschaft der dortigen Ansprechpartner und das Signal das Grabungshelfer benötigt würden.

Mein Ziel ist erstmal die Teilnahme an einer "Lehrausgrabung, Ausbildungsgrabung"? die in diesem Jahr stattfindet im Rahmen eines Praktikums. Dann weiss ich ob mir dieses Berufsfeld liegt.

Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht und werde dann hier Berichten falls es niemanden stört.

Erstmal viele Grüße,

Stephan

P.S: Student bin ich nicht....aber das ist kein Hindernis wie mir von einer sehr Freundlichen Dame gesagt worden ist.


Freut mich sehr - auch das du erzählen möchtest, wie es weitergeht, denn du bist hier weißgott nicht der einzige, der schon mal so eine Anfrage gestellt hat.
 
Wie kann man bei Ausgrabungen freiwillig mithelfen?

Gibt es das Reiseveranstalter, wo Geschichtsinteressierte, den Archäologen weltweit helfen können? danke
 
Ich wäre auch sehr an einer Teilnahme an archäologischen Ausgrabungen sehr interessiert und habe mich schon vor längerer Zeit an das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt gewendet, aber bisher keine Zusage erhalten. Ich glaube, für mich wird es wohl ein großer Traum bleiben...
Ich denke, so leicht ist das wohl nicht möglich mitzugraben...
 
Es gibt Firmen, die so etwas gewerblich anbieten. Da wird irgendwo in Niederbayern ein frühmittelalterliches Reihengräberfeld ausgegraben. Und eine ganze Verwertungskette wird organisiert (Hotel, Ausflüge am Sonntag und natürlich Grabungen nebst Vorträge zu Grabungstechniken, Restaurierung, etc.). Also Archäologie als Event gestaltet. Da muss man zahlen um Graben zu dürfen.
:S

Ohne Kommerz helfen Kontakte zu oder Mitgliedschaften in Archäologischen Fördervereinen. Im Gegenzug zur finanziellen Unterstützung durch den Förderverein bieten dann Landesarchäologen die Möglichkeit an, bei geförderten Grabungen mitzuarbeiten. Das erscheint mir der bessere Weg.
Wenn ich fürs Buddeln bezahle, lasse ich mir wohl weniger sagen als wenn ich ehrenamtlich tätig werde. Bei Ersterem hat man dann wohl auch eine höhere Erwartungshaltung, dass die Fundstelle optisch ansprechende Funde abwirft. Mit Nitratmessungen lässt sich solch ein Tourist wohl nicht abspeisen.
 
Ich hab mein Studium teilweise als archäolog. Grabungshelfer finanziert. Da war aber Voraussetzung, dass man zwei feste Tage in der Woche zur Verfügung stand.
 
Ich habe als Schüler in einem kleinen Archäologischen Museum in der spanischen Provinz ausgeholfen. Reingekommen bin ich damals über meinen Zeichenlehrer der dort im Förderverein tätig war.

Ich habe jedoch nicht an Grabungen teilgenommen sondern hauptsächlich im Depot Fundstücke sortiert und nummeriert. Mein Lehrer hatte mich damals empfohlen, weil ich recht gut zeichnen konnte und das Abzeichnen von Fundstücken als wichtig empfunden wurde. Ich weiss nicht, ob das noch so ist oder von der Technik inzwischen überholt wurde.
 
Ist es nicht verboten, von Arbeitern Geld für die Arbeit zu nehmen? Da gab es doch in den 80ern einen Skandal, wenn ich mich recht entsinne. Dabei ging es, meine ich, um Lehrlinge, wie es damals noch hieß. Ich bin zwar kein Sozi, aber unsere sozialen Errungenschaften sollten wir doch nicht so einfach über Bord werfen.

Es gibt mitunter auch Vereine, die Grabungen unterstützen. Aber ich würde einfach beim zuständigen Bodendenkmalamt nachfragen, welche Möglichkeiten es gibt.
 
Ich habe als Schüler in einem kleinen Archäologischen Museum in der spanischen Provinz ausgeholfen. Reingekommen bin ich damals über meinen Zeichenlehrer der dort im Förderverein tätig war.

Ich habe jedoch nicht an Grabungen teilgenommen sondern hauptsächlich im Depot Fundstücke sortiert und nummeriert. Mein Lehrer hatte mich damals empfohlen, weil ich recht gut zeichnen konnte und das Abzeichnen von Fundstücken als wichtig empfunden wurde. Ich weiss nicht, ob das noch so ist oder von der Technik inzwischen überholt wurde.

Technisches Zeichnen ist in der Archäologie immer noch Standard, und zwar sowohl von Funden als auch von Befunden.
 
Eine Art "Hot Spot" für Laien, die mal an Grabungen teilnehmen möchten, ist der römische "Vicus Wareswald" bei Tholey im Saarland. Seit 2001 werden dort jährlich Camps für Laien veranstaltet.
Die Links dorthin sind leider kommerziell, denn es wird von einer Archäologiefirma organisiert, daher möchte ich sie nicht posten. Sie sind aber leicht über Google zu finden.
 
Saarland wäre von meinem Wohnort (in der Nähe von Magdeburg) wohl zu weit entfernt. Falls es mal doch eine Möglichkeit geben sollte, dann schon hier in Sachsen-Anhalt.
Habe noch nicht beim Bodendenkmalamt nachfragen können, weil ich morgen früh ins Krankenhaus zwecks OP gehe.

Aber sobald es mir aus gesundheitl. Gründen möglich ist, frage ich mal dort an.
 
Hier bei uns in Magdeburg habe ich durch unsere Tageszeitung Voksstimme gelesen, das dort in der Nähe des Hauptbahnhofes eine Ausgrabung stattfindet. Dort haben Archäologen einen alten Friedhof aus der Napoleonzeit entdeckt.
Mein nächster Weg führt sobald ich Zeit habe nach Magdeburg, um die Ausgrabung zu besichtigen.
Das hat mein enormes Interesse geweckt! Da muss ich hin^^
Werde schauen, ob ich es noch in dieser Woche schaffe.
Falls nicht, dann am kommenden Montag.

Skelette in Magdeburg entdeckt
 
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