Sepiola
Aktives Mitglied
Der Versorgungstross wurde stark verschlakt und jeder Legionär musste seine gesammte Ausrüstung sebst tragen.
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Der Legonär hatte nach der zu erbringenden Tagesmarschleistung und der Nachbereitung (Zeltaufbau,Ausrüstungspflege,Wachdienst,Essenszubereitung u.ä.) normalerweise keine grössere Zeit/Kraft mehr für Trossannehmlichkeiten übrig, wenn man bedenkt, was ein Legionär ja da mit sich rumschleppen musste.(Segmenta Lorca,Pillums,Wasserschlauch,Essigflasche,Teile der Zeltgemeinschaftsausrüstung und einiges mehr...).
Zelt- und Schanzausrüstung wurde von Maultieren transportiert. Pro Zeltgemeinschaft (contubernium) stand regulär ein Maultier zur Verfügung:
imperium-romanum.com - Heer - AusrüstungDie Unterkünfte der Soldaten wurden immer mit dem Tross befördert. Dabei handelte es sich um den papilio (eig. "Schmetterling"), einem 8-Mann-Zelt aus rechteckig zusammengenähtem Ziegen- oder Kalbsleder im Ausmass von 3 mal 3 Metern. Centurionen hatten ein Anrecht auf 6 mal 6 Meter grosse Zelte und die der Stabsoffiziere, sowie des Kommandanten waren noch grösser. Um sie leichter zu machen waren letztere aus Leinen gefertigt und besassen nur Giebeldächer aus Leder. Damit die Zelte stehen konnten brauchte man noch Zeltstangen, funes (Leinenseile) sowie paxilli (hölzerne oder eiserne Heringe). Das Zelt wurde zusammengerollt und in einem Leinensack verpackt dem Maultier der Zeltgemeinschaft aufgelastet.
In manchen Fällen konnten auch die immerhin ca. 10 kg schweren Schilde dem Tross anvertraut werden. "Tatsächlich wird auf einer Skulptur der Traianssäule das Verladen von Schilden auf Karren gezeigt." (Junkelmann, Die Legionen des Augustus, S. 196)
Wenn man zu Kampfeinsätzen unterwegs war oder durch ein Krisengebiete marschierte, kam das natürlich nicht in Frage.
Reallexikon der germanischen AltertumskundeMan unterscheidet gewöhnlich zwei Arten des röm. Heertrosses, einen regulären und einen irregulären. Der reguläre Troß unterstand dem Praefectus castrorum (legionis) und war in Züge mit je einem vexillum gegliedert. Die wichtigsten Troßangehörigen waren Tragtierführer (muliones oder sagmarii oder burdonarii), Fahrer (agasones) oder muliones) und Pferdepfleger ('Stallburschen', agasones oder calones). Zum irregulären Troß gehörten zunächst die lixae. Iustinus (38,10) zählt zu ihnen auch Köche, Bäcker und Schauspieler. Ob die Händler aller Art zu den lixae gerechnet wurden, ist unbekannt. Sie verkauften allerlei an die Truppe und kauften von der Truppe v. a. Beute. Die Angehörigen des irregulären Trosses folgten der Truppe bei Kriegsmärschen, durften aber nicht im Militärlager wohnen, sondern mußten ihre Zelte außerhalb des Lagers aufschlagen, gewöhnlich wohl hinter der dem Feind abgewandten Lagerseite (Caes. Gall. 6,37,2). Daß diese Zivilisten für die militärische Führung oft lästig wurden, ist seit dem 2. Jh. v. Chr. mehrfach bezeugt.
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