Direkt östlich des Hofes Weihermatt wurde ein großes Gebäude ergraben, dass wegen seines fehlenden Bodenbelags als Stallung angesprochen wird. Daher wird vermutet, dass das zugehörige Hauptgebäude unter dem Weihermatthof liegt. Es bietet sich an, hier eine Mutatio zu vermuten. Allerdings datieren die Funde für diesen Standort in eher spätrömische Zeit.
Ebenfalls eher spätrömisch ist offenbar der Gebäudekomplex von St. Wolfgang. Aus einem Burgus oder einer Fluchtburg oberhalb von St. Wolfgang wurde im Mittelalter die Burg Neu-Falkenstein.
Die älteste der römischen Anlagen in Balsthal ist wohl jene bei der Alten Kirche. Umfangreiche Schlackenfunde deuten darauf hin, dass es sich nicht um einen rein landwirtschaftlichen Betrieb handelte, vielmehr wurde hier offenbar in größerem Umfang lokales Bohnerz verhüttet.
Direkt an der römischen Straße, am heutigen Bahnhof, lag die vierte Anlage. Diese liegt nicht nur exakt 20 km vom Osttor Solothurns entfernt, sondern befindet sich nach Ansicht der Archäologen Rudolf Laur-Belart und Eugen Tatarinoff auch noch genau im Achsenkreuz der römischen Limitatio im Thal. "So darf also angenommen werden, dass die römische Landstraße ursprünglich in schnurgerader Linie den Decumanus Maximus der Balsthaler Limitation bildete." [1]
[1] Sigrist, Hans: Balsthal, 3000 Jahre Dorfgeschichte.- Separatdruck aus Jahrbuch für Solothurnische Geschichte, Band 41, 1968, Gassmann, Solothurn, 1969, p. 26
[Edit] Balsthal hatte von der Antike bis zur Eröffnung des noch von Robert Stephenson mitgeplanten Hauensteintunnels 1854 eine große Bedeutung als Etappenort auf der Hauensteinstrecke. Neben der Versorgung der Reisenden lebte man von der Vermietung von Zugtieren, die für den steilen Anstieg vorgespannt wurden. Im Archiv liegt ein Dokument, nach dem der Bruder eines meiner Vorfahren Pferde an Napoleon verkauft hatte – offenbar sogar zu einem fairen Preis.