Biturigos
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Halt, eine bemerkenswerte Fachausrichtung hat Herr Kreisel von den KosmoKelten doch: "Druidenschule Pendragon".
Von dort stammt folgender "Fachbeitrag" zu Isis-Noreia, Stammgöttin aller Noriker:
Zitat: Schlangengesang, Rundbrief für Göttinnenspiritualität, Autor: Roland Kreisel
Noreia reicht, wie ihr Name zeigt, bis in die vorkeltische Zeit zurück. In keltischer Zeit war sie die Stammesgöttin der Norici und später Landesgöttin des keltischen Königreichs Norikum. Als übergeordnete Göttin wurde Sie auf dem gesamten Gebiet des heutigen Österreichs verehrt. Noreia war aber nicht nur eine Muttergottheit oder Landesgöttin, sondern auch Schützerin des ausgedehnten Bergbaues, da sie eben - wie alle keltischen Götter - als polyvalentes Numen anzusprechen ist, wie verschiedene Weiheschriften bezeugen.
In der späterer Zeit ist sie mit der ägyptischen Allmutter ISIS verglichen worden. Seit dieser Zeit hat sie den Namen "ISIS-NOREIA". Sie wird von nun an als Herrin des Schicksals, des Lebensglücks, der Fruchtbarkeit, des Bergsegens und der heilenden Kraft insbesondere des Wassers angesehen.
Isis-Noreia, Königin der Göttinnen
Du warst von Anfang an die Schutzheilige von unserem Land
und obwohl man Deinen Namen hat verbannt,
konntest du als Maria weiterleben und bis Heute bestehen.
Doch jetzt wird es Zeit das wir Dir wieder deinen alten Namen geben:
ISIS-NOREIA KÖNIGIN DER GÖTTINNEN
MUTTER VON UNSEREM LAND
Witiko, recht hast du, dass sehr viel Ideologie einfließt: hier zum Beispiel wird eine in der römischen Kaiserzeit verehrte Muttergottheit, von der es keinen Nachweis ihrer Existenz in keltischer Zeit gibt,
zu einer österreichischen Landesgöttin umgebogen - das Noricum breitete sich zwar kurz nach der Niederlage der Boier gegen die Daker 60/59 v.Chr. weiter nach Norden aus, es war jedoch nie "gesamtösterreichisch". Zusätzlich ist diese "erfundene Landesgöttin" wahrscheinlich eine römische Schöpfung, und keine altkeltische Gottheit, die der Interpretatio romana unterworfen wurde:
"Der Kult der Noreia ist inschriftlich seit Claudius nachweisbar. Ein erster Tempel wurde am ehesten unter den flavischen Kaisern, möglicherweise bereits früh unter Vespasian (69–79), errichtet, wenn die Zuweisung der Architravinschrift vom Ulrichsberg an Hohenstein akzeptiert wird. Dieser könnte durchaus noch innerhalb des umfriedeten Platzes errichtet worden sein, insbesondere, wenn der der Noreia gewidmete Zugangsbrunnen nach dem Fundort seiner Weihinschrift tatsächlich an der Westseite des Platzes vor der an diesen angebauten Halle lag. Unter Hadrian kam es zur Hervorhebung des Noreiakultes und zu seiner räumlichen Absetzung durch den Bau eines in seinen Abmessungen immer noch bescheidenen Podiumstempels mit dreiseitiger Hofhallenanlage außerhalb des seit fast einem Jahrhundert bestehenden Temenos. Bei beiden Tempelbauten fungierten procuratores Augusti oder ihnen nahe stehende Personen als Bauherren. Frühestens unter Vespasian wurde Noreia, wohl als politische Loyalitätsadresse, mit Isis in Verbindung gebracht, später wurde von der Eisengrubenverwaltung diese Gleichsetzung, vielleicht wegen der besonderen Funktion der Isis als Schutzgöttin des Bergbaues, übernommen. Die Verbindung von Noreia und Isis blieb aber auf diese beiden speziellen Fälle beschränkt und fand in zeitgleichen oder jüngeren Weihungen anderer Stifter keine Nachahmung.
Alle bisher aus Inschriften bekannten Kultträger waren ortsfremde Angehörige der Reichsverwaltung bzw. des Militärs oder gehörten zu den mit der Provinzverwaltung eng verquickten Familien, die die Zoll- und Eisengrubenpacht innehatten. Unter den Verehrern der Noreia lassen sich somit keine Privatpersonen und niemand, der in irgend einer Weise als einheimischer Noriker zu bezeichnen wäre, nachweisen. Zum offiziösen Charakter der Inschriften passt, dass keine (Ehe)-Frauen und Kinder begegnen und auch nicht — wie sonst regelmäßig nachweisbar — als Mitweihende genannt werden.
Die Einstellung des Kultbetriebes in Hohenstein fand frühestens in der zweiten Hälfte des 2. Jh.s statt; aus späterer Zeit konnten keine datierbaren Kultobjekte festgestellt werden. Dieser Umstand könnte mit der Abwanderung der meisten Reichsbeamten von Virunum nach Lauriacum, an die Donaugrenze, in den letzten Jahren der Regierungszeit des Marcus Aurelius zusammen hängen. Im Zuge der Markomannenkriege war ab 171 n.Chr. in Noricum die legio II Italica stationiert worden, die zuerst in Locica in Nordslowenien, dann in Albing an der Ennsmündung ihr Lager hatte und spätestens um das Jahr 200 ihren endgültigen Stationsort Lauriacum bei Enns bezog. Ihr Kommandant war nunmehr gleichzeitig auch Provinzstatthalter. Außerdem wurden im Zuge einer Verwaltungsreform die Zoll- und Bergwerkspacht abgeschafft und diese wichtigen Einnahmequellen unter direkte staatliche Verwaltung gestellt. Damit wurde dem Noreiaheiligtum sein Publikum – römische Militärs, Beamte und Pächter – entzogen.
Dafür sind von verschiedenen Militärangehörigen – einem Tribun, einem Centurio, Reiterdecurionen, Benefiziariern, kaiserlichen Gardereitern – sowie kaiserlichen Zollsklaven von der Mitte des 2. bis zur Mitte des 3. Jh.s, im Territorium von Celeia, am Inn in Oberösterreich, in Rom selbst und sogar in der Provinz Mauretania Caesariensis, wo vorübergehend in Noricum stationierte Truppen tätig waren, Weihinschriften für Noreia gesetzt worden. Dies zeigt, dass sich die römische Verwaltung und vor allem die Armee in Noricum neben ihren angestammten Gottheiten unter den speziellen Schutz der Noreia gestellt hatte und diese Tradition auch nach der Verödung des Heiligtums in Hohenstein weiterführte."
Unbenanntes Dokument
Ich würde die ideologische und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit einer esoterischen oder nationalistischen Strömung nicht unterschätzen. Auch das Noricum ist schon ganz rechts angekommen, unten Mitglieder der identitären Bewegung Österreich 2018 bei einem Rechtsrock-Festival der Partei "Die Rechte"
