Römisches Lager oder Sachsenlager 1075?

Hermundure

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Hallo,

evtl. gibt es ein weiteres großes römisches Lager in Thüringen (siehe Anhang Ausschnitt). Es weist Ähnlichkeiten mit dem von Lahnau-Dorlar auf (u.a. stumpfer Winkel). Drauf gestoßen bin ich, da es im näheren Umfeld eine alte Furt, ein spätkaiserzeitliches Körpergrab mit Münzfund, kaiserzeitliche Siedlungen sowie römische Münzfunde seit augusteischer Zeit gibt. Der Abgleich mit Messtischblättern auf evtl. alte Wegestrukturen konnte ausgeschlossen werden. Es liegt wie das in Lahnau direkt am Fluss.

Grüße
 

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Klasse Fund!

ohne die genauen Ausmaße zu kennen, sieht das doch recht wahrscheinlich nach einem augusteischen Heerlager aus. Kannst Du den Radius der Lagerecke abschätzen ?
Müsste ca. 22m sein...

Gruß
jchatt
 
Der Ausschnitt Deines vermuteten Lagers lässt sich exakt in meine Rekonstruktion des Drei-Legionen-Lagers einpassen, das ich mittlerweile an 5-6 Orten nachweisen kann.
Nach meiner Interpretation der augusteischen Lagerkonstruktionen, also ein würdiger Kandidat für Drusus oder gar Varus;)

Mit besten Grüßen
jchatt


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Den Beitrag kann ich so nicht stehen lassen, nicht, dass Archäologiestudenten im zweiten Semester noch über diese Angabe stolpern und das für bare Münze nehmen.

Der Ausschnitt Deines vermuteten Lagers lässt sich exakt in meine Rekonstruktion des Drei-Legionen-Lagers einpassen, das ich mittlerweile an 5-6 Orten nachweisen kann.
Dann hoffe ich mal, das du da nicht Orte wie Groningen, welches du ja auch kurzerhand zum Legionslager erklärt hast, nicht miteinbeziehst.

Oder anders und noch mal ganz klar gesagt:

Aufgrund von Straßenzügen, in denen du glaubst, ein Römerlager - und dieses auch noch datiert(!) - wiederzuerkennen, kannst du allenfalls eine Hypothese erstellen, dass dort ein Römerlager sei. Der Nachweis wäre erst zu erbringen durch Ortsnamenanalysen oder archäologische Grabungen. Weil du glaubst, ein Lager zu erkennen, ist dir der Nachweis deswegen noch lange nicht gelungen.
 
@jchatt

die westliche Seite ist nur noch marginal zu erkennen - zu erkennen an der verkürzten Linie. Die mögliche Länge beträgt ca. 850 m (W-O ausgerichtet). Im Süden ist leider nichts mehr erkennbar - wahrscheinlich der Erosion geschuldet.

Es gibt aber noch ein mögliches kleineres Marschlager in Spielkartenformat. Es liegt an einem ehem. altbekannten Heer-und Handelsweg ca. 16-18 km von dem größeren Lager entfernt. Auch hier ist ein Fluss und eine ehemalige Furt. Das Grabenwerk liegt allerdings auf einer dominierenden Anhöhe. Nur ein paar Kilometer entfernt gibt es ein größeres kaiserzeitliches/frühmittelalterliches Gräberfeld.

Grüße
 

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die westliche Seite ist nur noch marginal zu erkennen - zu erkennen an der verkürzten Linie. Die mögliche Länge beträgt ca. 850 m (W-O ausgerichtet). Im Süden ist leider nichts mehr erkennbar - wahrscheinlich der Erosion geschuldet.

Das könnte passen. Das Referenzlager in Oberaden hat, von den Innenseiten der Holz-Erde-Mauer gemessen, mit ca. 844m seine größte Ausdehnung.

Gruß
jchatt
 
@ sepiola,

was wolltest du damit beweisen? Warum hast du nicht gleich noch die Koordinaten mit angegeben ?!!! Ist dann einfacher für die Wühlmäuse !!!
 
Hallo,

evtl. gibt es ein weiteres großes römisches Lager in Thüringen (siehe Anhang Ausschnitt). Es weist Ähnlichkeiten mit dem von Lahnau-Dorlar auf (u.a. stumpfer Winkel). Drauf gestoßen bin ich, da es im näheren Umfeld eine alte Furt, ein spätkaiserzeitliches Körpergrab mit Münzfund, kaiserzeitliche Siedlungen sowie römische Münzfunde seit augusteischer Zeit gibt. Der Abgleich mit Messtischblättern auf evtl. alte Wegestrukturen konnte ausgeschlossen werden. Es liegt wie das in Lahnau direkt am Fluss.

Grüße
Die wilden Vegetationsmarken deuten auf alte Flussverlagerungen hin. Wie ist denn die Höhenlage des Geländes?
Gruß
 
Die wilden Vegetationsmarken deuten auf alte Flussverlagerungen hin. Wie ist denn die Höhenlage des Geländes?
Gruß
Das Gelände ist leicht abfallend, die "wilden Vegetationsmarken" zeigen lediglich an, wo sich Regenwasser sammelt bzw. abfließt. Google wird Dir eine topographische Karte liefern können.
 
Das Gelände ist leicht abfallend, die "wilden Vegetationsmarken" zeigen lediglich an, wo sich Regenwasser sammelt bzw. abfließt. Google wird Dir eine topographische Karte liefern können.
Zur Zeit komme ich nicht zum Suchen in Google earth, deshalb nur mein allererster Eindruck: Bei solchen "Erdbewegungen" durch Regen- oder Flusswasser erscheint mir die Kontur des "Grabenwerks" noch sehr scharf. Es muss ausgeschlossen werden, dass es sich nicht um eine moderne Versorgungsleitung handelt.
 
@Opteryx

Es ist eine Hochfläche und der Lohberg ist mit 228,3 m der höchste Punkt. Das Gelände fällt nach Westen ab. In Hachelbich hat man auch ein größeres Gefälle (235,5 m Hangseite auf 172,6 m Wipper). Das spielt weniger eine Rolle. Ich habe bei Georg Landau (S. 83) aber was interessantes gefunden. Die Sachsen lagerten 1075 beidseitig von Nechilsteti (Brun de bello saxonico p. 345) an der Unstrut und hatten nicht mal mehr Zeit sich gegen das Heer Heinrich IV. ordentlich zu rüsten, da diese von ihm überrascht wurden. Sie wurden völlig aufgerieben.

Quelle: Georg Landau - Beiträge zur Geschichte der alten Heer-und Handelsstraßen in Deutschland (Nachdruck Bärenreiter Verlag Kassel und Basel 1958)

Wie du siehst, war das auch in späterer Zeit ein guter Rastplatz. Das TLDA wurde informiert und man nimmt sich der Sache an (Rückmail liegt vor). Mehr kann ich nicht machen, da es nicht Sachsen-Anhalt ist.

Grüße

@Sepiola

es wäre trotzdem schön gewesen, wenn du es für dich behalten hättest. So findet es jetzt auch der "d...... Bauer".
 
mittlerweile hae ich die Struktur bei GE auch gefunden;)
und konnte mein Lager versuchen genau einzupassen. Leider ist mir das nach den von mir selbst aufgestellten Regeln nicht gelungen. Zwar ist der Winkel der Struktur identisch mit einem Winkel meiner Rekonstruktion, aber ein Teil des Lagers käme dann auf der anderen Seite des Flusses zu liegen, was äusserst unwahrscheilich ist. Die zweite Struktur halte ich für einen Altweg zu einer Furt? Weiter westlich gibt es eine ähnliches Bewuchsmerkmal, das auf der anderen Seite seine Verlängerung in einer Strasse findet.
Die nördliche Gerade der östlichen Struktur verläuft parallel zu einer Strasse ca 730m westlich. Das sieht also auf dem ersten Blick eher neuzeitlich aus...

Gruß
jchatt
 
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