Hausarbeit Rolle der Frau im Mittelalter

twoofus

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Hallo zusammen,

ich muss eine Hausarbeit für mein Geschichtsstudium schreiben und tue mich sehr schwer mit der Themenfindung. Mein Seminarthema war die Ständegesellschaft im Mittelalter und ein Thema, das ich sehr gerne behandeln würde, ist die Rolle der Frau innerhalb der Ständegesellschaft. Allerdings kriege ich es einfach nicht hin, eine vernünftige Forschungsfrage zu formulieren, die nicht zu weit gefasst ist und die sich immer noch auf die Ständegesellschaft bezieht.

Meine vorläufige Frage ist "Wie wirkte sich der Stand einer Frau im MA auf die Möglichkeit und das Ausmaß ihrer Teilhabe an der Gesellschaft aus?" Die möchte ich aber eigentlich wieder verwerfen, weil sie mir viel zu schwammig ist und es mir schwerfällt, damit eine vernünftige Gliederung hinzubekommen.

Hat jemand vielleicht irgendwelche Vorschläge für mich?
 
Ich bin im zweiten Semester, d.h. Arbeit mit Originalquellen wird eher nicht von uns erwartet. Literatur habe ich mir schon relativ viel besorgt, zu viel um alle aufzuzählen, aber meine Primärliteratur ist bisher "Frauen im Mittelalter" (Ennen), "The Oxford Handbook of Women and Gender in Medieval Europe" (Bennett & Karras), "Die Macht der Frauen" (Finger) und "Fürstinnen und Städterinnen. Frauen im Mittelalter" (Beyreuther, Pätzold & Uitz).
 
Wann im Mittelalter möchtest Du das Thema behandeln? Wo? Das sind immerhin tausend Jahre, und bei den Merwingern sah es anders aus als in London um 1450
 
Das ist halt das Ding, ich habe das Gefühl, um mir eine gute gezielte Fragestellung zu überlegen, muss ich schon richtig tief in der Materie drin sein, um ein gutes Urteil fällen zu können über den Zeitraum/den Ort/etc. und das ist einfach noch nicht der Fall. Hilft mir auch nicht, dass ich die totale Perfektionistin bin und am liebsten erst mit dem Schreiben anfangen würde, wenn ich mir die perfekte Fragestellung formuliert habe. Ich stehe einfach im Moment irgendwie total auf dem Schlauch, was das angeht...
 
Rolle der Frau...

In der Mehrzahl und eingeordnet in einen der 3 Stände?

Die Rolle der Frau in allen 3 Ständen halte ich für zu umfangreich, schon in einen Stand könnte dies sehr umfangreich werden.

Ganz wichtig wäre m.E. sich für 1 Region zu entscheiden, also Bayern, Tirol usw.

Wenn es nur um eine Frau geht würde ich da aller Wahrscheinlichkeit nach Magarete Maultasch (1318 - 1369) wählen.
Eine Hilfe wäre da sicher der historische Roman von L. Feuchtwanger: „Die hässliche Herzogin Magarete Maultasch“.

Liest sich gut, ist sehr informativ (m.E. gesichertes historisches Wissen wofür Feutwanger ja bekannt ist) und hat ca. 250 Seiten Buchformat.

Lass mal hören, wie Du Dir dies vorstellst.
 
Also ich habe mir jetzt ein paar Gedanken gemacht und mich dazu entschlossen, mich auf die Handlungsspielräume adliger Frauen bzw. Herrscherinnen zu konzentrieren. Wie sahen diese aus, was gab es für Gründe dafür, dass sie sich durchsetzen konnten etc. Ich weiß aber wirklich weder einen Ort noch eine Zeit, auf die ich mich beschränken könnte...
 
-> Dann solltest Du auch die Königin von Dänemark, Margarethe I (1353 – 1412) vielleicht in Betracht ziehen. Sie war Herrscherin von Dänemark, Norwegen und Schweden. Schweden erst nach auch den Krieg Dänemark/Norwegen gegen Schweden.

-> Auch Jehanne d’Arc (1412 – 1431) sollte man näher betrachten.

-> Und auch Hrotsvit (Roswitha) von Gandersheim (935 – 973). Die Bundespost gab 1973 zu ihren Ehren eine 40 Pfennig Briefmarke heraus (1.000ster Todestag).

-> Vielleicht passt bei diesen Thema auch eine Frau an der Seite mächtiger Männer wie z.B.: Philippa d'Avesnes, Gräfin von Holland-Hennegau (1311 – 1369). Sie war die Frau von König Eduards III. von England.

Damit soll es genug sein. Du wirst vielleicht auch andere, weitere Namen haben
 
Hallo zusammen,

ich muss eine Hausarbeit für mein Geschichtsstudium schreiben und tue mich sehr schwer mit der Themenfindung. Mein Seminarthema war die Ständegesellschaft im Mittelalter und ein Thema, das ich sehr gerne behandeln würde, ist die Rolle der Frau innerhalb der Ständegesellschaft. Allerdings kriege ich es einfach nicht hin, eine vernünftige Forschungsfrage zu formulieren, die nicht zu weit gefasst ist und die sich immer noch auf die Ständegesellschaft bezieht.

Meine vorläufige Frage ist "Wie wirkte sich der Stand einer Frau im MA auf die Möglichkeit und das Ausmaß ihrer Teilhabe an der Gesellschaft aus?" Die möchte ich aber eigentlich wieder verwerfen, weil sie mir viel zu schwammig ist und es mir schwerfällt, damit eine vernünftige Gliederung hinzubekommen
Hat jemand vielleicht irgendwelche Vorschläge für mich?

Grundsätzlich war es allerdings in allen Ständen so, dass die Frau selbst nicht rechtsfähig und das Mündel ihres Mannes, ihres Vaters oder eines sonstigen (männlichen) Vormundes, der meist aus ihrer Verwandschaft stammte, war. Die hier genannten Ausnahmen wie Roswita von Gandersheim, Philippa von Avesnes, Margarethe von Dänemark, Eleonore von Aquitanien etc. stammen alle aus dem Adel und haben politische Gründe (Herrschaft einer Dynastie, Vormundsregentschaft etc). Es wäre sicher eine lohnende Aufgabenstellung zu untersuchen, wie viele Ausnahmen dieser mangelnden Rechtsfähigkeit der Frau existierten, und aus welchen Gründen. Die Ausnahmen lassen sich tatsächlich in allen Ständen finden. Für den Bauernstand gab es beispielsweise Ausnahmen (regional) im Alpenraum, wo die saisonale Abwesenheit von Männern (Alpbetrieb, Solddienst) die Rechtstellung der Frau verbesserte und wo Frauen vor Gericht als selbständige Partei (ohne Vormund) auch in Primärquellen dokumentiert sind.
 
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