In der Forschung ist durchaus umstritten, ob der Matronenkult erst von den Römern bzw. den Legionären am Rhein eingeführt wurde oder ob die Römer den Kult von der dortigen keltischen oder germanischen Bevölkerung (insbesondere den Ubiern) übernommen haben. Wahrscheinlich ist beides irgendwie zutreffend bzw. der Kult ist eine Mischung aus keltischen, germanischen und römischen Elementen - eben Synkretismus.
Inschriftlich ist der Matronenkult sehr gut belegt. Fast die Hälfte aller römischen Weihesteine in den beiden germanischen Provinzen am Rhein haben mit den Matronen zu tun. Das kann man so interpretieren, dass diese Matronen in der dortigen Religion sehr bedeutsam waren und das obwohl weder Caesar noch Tacitus sie erwähnen.
Vielleicht haben die Matronen auch etwas mit dem Kult um Merkur zu tun, zumindest wurden in beim Bonner Münster neben den mehreren Weihesteinen der Aufaniae auch mehrere Steine des Mercurius Gebrinius gefunden. Teilweise wurden diese Weihesteine eines galloromanischen oder römisch-germanischen Merkur ebenfalls von der Legio I Minervia gestiftet.
Was die Besonderheit der Aufaniae sein könnte, wird man heute nicht mehr sich herausfinden können. Der einzige sichere Fakt zu den Aufaniae ist, dass Inschriften der Aufaniae besonders häufg in Bonn gefunden wurden. Ebenda in Castra Bonnensia war auch die Legio I Minervia stationiert.
Der Matronenkult der am Rhein stationierten Legio I Minervia ist also eigentlich nichts besonderes und unterscheidet sich offenbar nicht vom Kult der provinzialrömischen Bevölkerung.