Schweizer Dialekte

Seid froh, dass es ein (weitgehend) einheitliches Schriftdeutsch, sogar lænderuebergreifend gibt.

Sehe ich auch so. Die standarddeutsche Schriftsprache erleichtert zumindest die schriftliche Verständigung über Ländergrenzen hinweg und innerhalb Deutschlands. Wir müssten ja im beruflichen wie im privaten Schriftverkehr jeweils ein Wörterbuch zur Hand haben oder Englisch als lingua franca einführen, wenn der eine in Plattdüütsch, der andere in Boarisch, wieder andere auf Kölsch oder Säggsch schreiben würden. Obwohl ich zugebe, dass dieses Szenario weit hergeholt ist, da in Deutschland Dialekt kaum noch gesprochen wird, sondern mehr oder weniger dialektgefärbte Umgangs- bzw. Hochsprache, die heutzutage als Dialekt durchgeht.
 
Sehe ich auch so. Die standarddeutsche Schriftsprache erleichtert zumindest die schriftliche Verständigung über Ländergrenzen hinweg und innerhalb Deutschlands. Wir müssten ja im beruflichen wie im privaten Schriftverkehr jeweils ein Wörterbuch zur Hand haben oder Englisch als lingua franca einführen, wenn der eine in Plattdüütsch, der andere in Boarisch, wieder andere auf Kölsch oder Säggsch schreiben würden. Obwohl ich zugebe, dass dieses Szenario weit hergeholt ist, da in Deutschland Dialekt kaum noch gesprochen wird, sondern mehr oder weniger dialektgefärbte Umgangs- bzw. Hochsprache, die heutzutage als Dialekt durchgeht.

Du hast aber schon den Titel des Threads gelesen? Es geht nicht um Deutschland sondern um die Schweizer Dialekte :winke:
 
Du hast aber schon den Titel des Threads gelesen? Es geht nicht um Deutschland sondern um die Schweizer Dialekte :winke:

Ja, habe ich gesehen. Ich wollte nur die Vorzüge der deutschen Standardschriftsprache innerhalb Deutschlands, aber auch im gesamten deutschen Sprachgebiet hervorheben. Korrekterweise hätte ich noch Beispiele wie Vorarlbergisch oder Berndeutsch bringen müssen, um zumindest die größten Länder mit Deutsch als Amtssprache abzudecken :winke:

Aber wenn Interesse besteht, könnten wir gern einen Thread starten, der die Dialekte der deutschen Sprache insgesamt behandelt. Ein Bezug zur Geschichte ist m.E. gegeben, da Dialekte Relikte aus früheren Sprachständen enthalten, historische fremdsprachige Einflüsse enthalten (z.B. Trottoir) und sich selbst über die Jahrhunderte von der Alltagssprache in vielen Gegenden zu bloßer regionaler Folklore entwickelt haben. Falls dies keine Zustimmung findet, bleibt der Smalltalk-Bereich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich plädiere ja seit langem dafür, dass die Schweizer ihr Schwyzerdütsch zur Schrift- und Standardsprache machen, wie das die Niederländer im 16./17. Jh. taten. Damit wären viele Schwierigkeiten behoben. :)


Nöuuu tschääänce! Da reden wir dann eher Englisch miteinander. Lokalpatriotismus und globales Denken haben wir Schweizer in einer Seele. Wie ich schon oben erwähnt habe (aber nicht in Hochdeutsch geschrieben), kannst Du, wenn Du im Fanforum des FC Basel (heute gegen Schalke) Berndeutsch oder sonstwas schreibst, angeschnauzt werden. Da heist es dann vom Admin, Schrift- oder Baseldeutsch schreiben, aber kein Kauderwelsch. Aber Englisch wird schon toleriert, wenn der eine oder andere Exote von "unserem FCB" was wissen will. So isches nämligg.:rofl:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich dir richtig verstanden habe, kannst du das Schweizer Fernsehen empfangen, dann schau dir mal die Politiksendung Arena an. Diese Sendung ist in aller Regel im Dialekt (ausser es gibt einen Teilnehmer der kein Dialekt versteht). Ebenso im Radio, da wird im Dialekt gesendet (ausser die Nachrichten). Sogar der Schweizer Tatort ist im Dialekt. Er wird für das Deutsche TV synchronisiert.

Danke für den Hinweis! Habe mir eben einmal in eine Diskussion vom 27.9. in der Mediathek zum Burka-Verbot angesehen. Linguistisch und inhaltlich interessant.
 
Und in welchem Schwiizertütsch sollen wir schreiben?
Walliserdeutsch, St.Gallerdeutsch, Baslerdeutsch, Zürideutsch, Berndeutsch oder die unterschiedlichen Innerschweizer Dialekte, wie in Uri, oder in Luzern gesprochen wird? Evt auch wie ein Moutenthaler spricht?

Dazu kommen noch die unterschiedlichen Dialkete innnerhalb des Dialekts dazu?

Also welches müssten wir da nun nehmen?

Ganz Chlar Bündenerdütsch :p hey üs verschtoot jede üs liebt jede und im hockey sind d Davoser scho immer am beschta gsi :D
 
Hiorä Seich – sicher nit bindtner diitsch. Wen scho, de ämel eppis us dr Innerschwiiz. Diä schnurrid meineid scheen – und verstah diots oi ä jedä.

Gruss Pelzer
.

Das mit dem Verstehen.... NAAAAAAAAJA und ausserdem könnt ihr nicht Eishockay spielen :D aber es wird Off-Topic und flame und spam daher verabschiede ich mich mal
 
Erstaunlicherweise waren die beiden interviewten Archäologen einfacher zu verstehen, während die Moderatorin im Studio und ihre Kollegin vor Ort schwer zu verstehen war.

Das liegt vermutlich daran, dass die Moderatorin Berndeutsch (Stadt Bern), die Reporterin Urnerisch (Kanton Uri) und die beiden Archäologen ein wenig ausgeprägtes Baseldeutsch (Basel-Landschaft) sprechen.
Die Unterschiede der Deutschschweizer Dialekte auf kleinstem Raum werden oft unterschätzt. Sie werden zwar in Nieder-, Hoch- und Höchstalemannisch eingeteilt, das Hochalemannisch noch in ein östliches und ein westliches. Im Alltag hilft dies jedoch nicht weiter. Im vorliegenden Fall wären nämlich das Berndeutsch und das Basellandschaftliche beim westlichen Hochalemannisch untergebracht, während Urnerisch ein höchstalemannischer Dialekt ist. Besonders schwierig machen es die ausgeprägten Unterschiede im Wortschatz. Wir Schweizer merken gar nicht, dass wir sehr viele Wörter unserer Landsleute automatisch verstehen, ohne sie jemals selbst zu verwenden.
Beispiel: Berndeutsch "gäng" bedeutet "immer". Kein anderer Dialekt hat das, ein Berner benutzt es aber "gäng", auch wenn er einen Nicht-Berner vor sich hat.

Es gibt eine Art Urvertrauen, dass jeder Deutschschweizer ohne Murren oder Verzweiflung, die meisten Wörter der anderen Dialekte versteht oder verstehen will. Dies führt dazu, dass uns das Ausweichen auf eine Standard-Sprache schwer fällt und wir manchmal zu spät merken, dass man gegenüber Hochdeutsch Sprechenden keine eigenen Wörter benutzen kann.
 
Es gibt eine Art Urvertrauen, dass jeder Deutschschweizer ohne Murren oder Verzweiflung, die meisten Wörter der anderen Dialekte versteht oder verstehen will.
So pointiert das auch formuliert ist (Bravo!) und quasi die Natürlichkeit vieler Dialekte auf engstem Raum plausibel macht, es ist sicher manchmal ein deutlicher Unterschied zwischen verstehen und verstehen wollen ;)
Ich kann nicht beurteilen, wie immens unterschiedlich die einzelnen Ausprägungen innerhalb einer Dialektgruppe (etwa die höchstalemannischen Schweizer Dialekte untereinander) sind - was das alemannische am Übergang Schwarzwald Baar Alb betrifft, so erscheinen mir die Unterschiede da auch riesig (fast wie verschiedene Sprachen) und ich habe Zweifel, dass ein Dörfler bei Rottweil einen solchen im Hotzenwald versteht.
 
Ich kann nicht beurteilen, wie immens unterschiedlich die einzelnen Ausprägungen innerhalb einer Dialektgruppe (etwa die höchstalemannischen Schweizer Dialekte untereinander) sind
Je näher man den Bergen kommt, desto "grausamer" werden die Dialekte und beim höchsten aller höchstalemannischen Dialekte, dem Walliserdeutsch, ist es dann öfter ein Verstehen-Wollen, als ein Verstehen. Nichtsdestotrotz dürfen Moderatoren im Schweizer Fernsehen natürlich Walliserdeutsch in einer etwas abgeschliffenen Form sprechen.
 
ist das der Ausgangspunkt, die Herkunft des altertümlichen italienischen walserdeutsch?
Ausgangspunkt ist richtig. Die Walser wanderten aus dem alemannisch besiedelten Ober-Wallis im 13./14. Jahrhundert in verschiedene Richtungen in den Alpen aus, so auch in heute italienische Gebiete, aber auch nach Bayern und Tirol. Die Sprache, die sie damals sprachen, entspricht natürlich weder dem heute im Wallis gesprochenen Walliserdeutsch, noch dem heute noch vereinzelt anzutreffenden Walserdeutsch in anderen Regionen. Da die Aufenthaltsorte der Walser im Alpenraum sehr abgeschieden sind, entwickelten sich auch innerhalb des Walserdeutsch starke Unterschiede.
 
Zurück
Oben