@Dion ehrlich gesagt, verstehe ich Sinn und Anlass dieser Unmutsäußerung nicht so ganz.
Wir sind uns doch wohl einig darüber, dass wir hier über Geschichte, nicht über persönliche Meinungen diskutieren und das Geschichte sich einmal nur an Hand der Quellen konstruieren und rekonstruieren lässt.
Wenn die Überlieferung, die Vernichtung von antikem Schriftgut durch Christen nicht in der Form bezeugt, wie du das gerne hättest, wirst du das akzeptieren müssen.
Du müsstest doch mittlerweile selbst bemerkt haben, dass du zunehmend mit nicht verifizierbaren Mutmaßungen agierst um deine Interpretation in Sachen Serapeion nicht aufgeben zu müssen, weil die Überlieferung jedenfalls eine dezidierte Unterstützung deiner Betrachtungsweise nicht hergibt.
Deswegen stilisiert kein Mensch die spätantiken und mittelalterlichen Christen als "vorbildliche Bewahrer der griechisch-römischen Kultur und Wissenschaft", das ist wieder reine Polemik.
Einzig deine Vorstellung, die die Christen als mutwillige Zerstörer vorchristlichen Wissens und Schriftguts sehen möchte, findet bei den anderen Diskutanten keinen Anklang, weil es keine Belege dafür gibt, oder mindestens im Zusammenhang mit dieser Diskussion noch keine präsentiert wurden.
Wenn du diesen Stand der Diskussion für unbefriedigend hältst, dann bemüh dich doch darum diene Hpothesen wirklich stichhaltig zu untermauern, nicht mit irgendwelchen tendenziösen, wenig belegten Wikipedia-Einträgen oder Verweisen auf Quellen und Sekundärliteratur, die die Kernbehauptung an sich nicht stützen, sondern mit sehr viel gutem Willen in diese Richtung interpretiert werden müssen, um mit dieser Aussage in Einklang zu stehen.
So leid es tut, aber christliches Vorgehen gegen nichtchristliche Tempel, zumal lediglich auf regionaler Ebene ist einmal kein Beleg für christliche Absichten per se vorchristliches Wissen und vorchristliche Schriften zu vernichten.
Ich weiß auch nicht, was die Polemisierung in Richtung "bedauernswerter Umstände" da jetzt soll.
Die Verknappung von Schreibmaterial durch die Umstellung von Papyrus auf Pergament und die Veränderung der Bevölkerungsstruktur im Sinne einer Deurbanisierung, was eine zentrale Tradierung und Vermittlung von Wissen sehr erschwerte, sind im Gegensatz zu deinen Einlassungen nachweisbar und nachgewiesen.
Und man muss sicherlich nicht gleich in Kategorien des historischen Materialismus verfallen um anerkennen zu können, dass bestimmte Entwicklungen und Tendenzen möglicherweise auch eher in der Veränderung der materiellen Rahmenbedingungen, als in postulierten, im Zweifel nicht nachweisbaren Geisteshaltungen begründet liegen.
Jedenfalls erscheint es in diesem Fall deutlich sinnvoller die tatsächlich nachgewiesenen Änderungen der materiellen Rahmnebedingungen lediglich behaupteten Geisteshaltungen in der Betrachtung möglicher Ursachen für die weitere Entwicklung voran zu stellen.