Falklandkrieg - Guerra de Malvinas

schaf

Aktives Mitglied
War Thatcher nicht gehasst? [...] Grade ihr militärisches Eingreifen gegen Argentinien wurde als extrem gesehen, hätte man wohl diplomatisch lösen können, aber sie brauchte ja irgendeinen Sieg.
Die Inseln hätte Sie ohne militärisches Eingreifen nicht behalten können. Was will GB mit den Inseln ?

[Kopie aus anderem Thread, gekürzt]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und selbst wenn, ist das nen Krieg wert?
Ist das Dein Ernst?

Großbritannien hat in den späten 1970ern über eine Abtretung der Inseln an Argentinien verhandelt, angespornt durch eine die Wirtschaftssubventionen für die Falklandinseln skandalisierende Berichterstattung in den Medien. Callaghan zog die Abtretung ernstlich in Erwägung, ein durchaus bemerkenswerter Vorgang in Anbetracht der Tatsache, dass die Insulaner selbst dies kategorisch ablehnten und zu Recht fürchteten – wenn man bedenkt, dass in Argentinien zu jener Zeit eine verbrecherische faschistische Junta herrschte.

Man stelle sich einmal vor, Berlin würde über den Kopf der Menschen hinweg mit Warschau über die Abtretung der Lausitz an Polen verhandeln. Wer hier würde dergleichen gutheißen?! Die Behauptung ist also schlichtweg falsch, dass London an keiner friedlichen Lösung interessiert gewesen wäre oder sich nicht schwindelerregend verbogen hätte, um eine solche Lösung zu ermöglichen.

Doch der politisch bedrängten Junta ging das nicht schnell genug.

Also entschied sie sich, die Verhandlungsbereitschaft der Briten als Zeichen der Schwäche zu sehen und zuzuschlagen in der Hoffnung, ein schneller "patriotischer" Sieg werde die Massen wieder auf ihre Seite bringen. Die Invasion der Falklandinseln war ein klarer Rechtsbruch, und kein Land der Welt, das angegriffen wird, muss sich dafür rechtfertigen, wenn es sein Territorium und seine Bürger verteidigt.

Und natürlich war die Rückerlangung der Inseln nur durch Gewalt möglich. Nochmals: Argentinien wurde diktatorisch regiert, die Regierung brauchte keine Kraftanstrengung und keinen Rechtsbruch zu scheuen. Doch war sogar die argentinische Opposition großteils derselben Meinung wie Galtieri; die "Malvinas", wie man sie dort nennt, sind für Argentinien ein nationaler Mythos.

Außerdem war das Regime in militärischer Hinsicht im Vorteil, da Großbritannien 10.000 km von den Inseln entfernt liegt, Argentinien jedoch nur 400 km. Hinzu kommt, dass Buenos Aires' Anspruch auf die Falklandinseln überaus dünn ist , aber bis heute mit allem Nachdruck verfolgt wird, obwohl zuletzt 2013 99,8% der Menschen dort in einem Referendum für den Verbleib bei Großbritannien stimmten.

Kurz gesagt, selbst eine demokratisch gewählte, friedliebende Regierung hätte diese Inseln nicht wieder freigegeben, geschweige denn eine Junta, die zigtausende Menschen auf dem Gewissen hatte.


[mod]Kopie aus anderem Thread, leicht gekürzt[/mod]
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die Amerikaner waren an einer diplomatischen Lösung interessiert. Thatcher wählte den Krieg, das ist Fakt.

Moment. Invasoren waren immer noch die Argentinier, die sich auf dem Gebiet eines souveränen fremden Staates mit militärischer Gewalt aufspielten. Ihr Plan war, mit knapp 1000 Soldaten die knapp 50 Mann britischer Soldaten (die für eine effektive Verteidigung der Malvinas kaum hinreichend waren) handstreichartig zu besiegen, was aufgrund von Dummheit nicht gelang. GB hat die USA als Vermittler eingeschaltet und mehrfach protestiert, bevor es selber zu militärischen Mitteln griff.

Man kann sich natürlich fragen, was GB mit diesem bisschen meeresumtoster Schafsweide will, aber wir sollten hier nicht die Verteidiger zu den Angreifern machen. Dass Britannien es nicht hinnehmen konnte, diese brandungsbeschäumten spärlich bewachsenen Felsen von einer fremden Macht besetzen zu lassen, wenn das nicht Schule machen sollte, ist auch klar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Amerikaner waren an einer diplomatischen Lösung interessiert. Thatcher wählte den Krieg, das ist Fakt.
"Diplomatische Lösung" klingt zwar gut, aber ein echter Kompromiss war doch gar nicht möglich. Im Prinzip gab es nur zwei Hopp- oder Dropp-Alternativen: Entweder die Inseln werden den Briten zurückgegeben (für Argentinien inakzeptabel) oder die Inseln bleiben unter argentinischer Herrschaft und die Bewohner (Briten; eine indigene Bevölkerung gab es nicht und hatte es nie gegeben) wären entweder abgesiedelt/vertrieben worden oder hätten allenfalls unter einer diktatorischen Fremdherrschaft leben "dürfen". Diverse Übergangslösungen bzw. -phasen, über die verhandelt wurde, hätten allenfalls den Briten ein bisschen das Gesicht zu wahren ermöglicht, am letztlichen Resultat aber nichts geändert.
 
Natürlich, war dieser Krieg zumindest vermeidbar! Anderseits hat die britische Regierung nur folgerichtig gehandelt! Man kann es drehen, wie man will! Seit 1833, waren die Falklandinseln britisch. Somit unterstanden Sie dem britischen Gesetz. Schon aus dem Grund, hätte die britische Regierung nicht tatenlos zusehen dürfen, wie man einfach einen Teil ihres Hoheitsgebietes okkupiert bzw. stiehlt.

Natürlich, hat auch Argentinien gute Argumente für seine Sicht der Dinge! Ursprünglich gehörten ja die Inseln zu Argentinien. Aber! Wenn, man tatsächlich beginnen wollte, anhand von irgendwelchen Eroberungen, verloren gegangenes Territorium zurückzuerhalten, wäre es mit dem Rechtsfrieden international vorbei.

Beide Seiten, hatten vorwiegend innenpolitische Motive, diesen Kampf zu führen! Der wichtigste Grund dürften wohl die Ölvorkommen gewesen sein. Allerdings eigenen sich Kriege immer gut, um von eigenen Schwierigkeiten abzulenken.:rolleyes: Es wäre ja nicht so, dass dieses Spiel nicht schon praktiziert worden wäre!

Es ist allerdings schon erstaunlich, wie mies die britische Armee, auf eine solche Operation vorbereitet war! Ohne die tatkräftige Unterstützung von den USA, in Gestalt von Mr. Weinberger, wäre die Sache für GB überhaupt nicht zu stemmen gewesen. Peinlich für eine selbsternannte Weltmacht mit Atomwaffen.

Wobei die Toten vermeidbare gewesen wären, hätte man das Ganze besser geplant und vorbereitet. In diesem Zusammenhang würde mich die Meinung der UdSSR interessieren? Gut! Die Russkis, waren seinerzeit vollauf mit Afghanistan beschäftigt. Und trotzdem. Diese Aktion müsste doch den einen oder anderen Kommentar wert gewesen sein. Noch mehr würde mich interessieren, was man im Nachgang an die Aktion getan hat, um die Mängel in den britischen Streitkräften zu beheben.

Wie dem auch sei! Logisch betrachtet, waren diese wertlosen Steininseln, keinen einzigen Toten wert. Egal ob Brite oder Argentinier. Es wäre außerdem interessant zu überprüfen, ob GB in diesem Fall, auch die Beistandverpflichtung aus dem Nato-Vertrag hätte nutzen können? Zwar liegen die Inseln, im Südatlantik. Aber! Sie sind gemäß britischem Recht genauso Hoheitsgebiet des Vereinigten Königreiches, wie Wales, Schottland oder Gibraltar. Auch wenn, ich nicht glaube, dass sich das UK unter Mrs. Thatcher, diese Blöße gegeben hätte, bei den Alliierten offiziell um Hilfe zu ersuchen. War man doch der Meinung, dass man diese eigentlich, gar nicht braucht.:rolleyes: Dann würde sich die Frage anschließen, welche Alliierte wie geholfen hätten.
 
Dann ist diese Einlassung nicht zu verstehen:
"Diplomatische Lösung" klingt zwar gut, aber ein echter Kompromiss war doch gar nicht möglich. Im Prinzip gab es nur zwei Hopp- oder Dropp-Alternativen: Entweder die Inseln werden den Briten zurückgegeben (für Argentinien inakzeptabel) oder die Inseln bleiben unter argentinischer Herrschaft und die Bewohner (Briten; eine indigene Bevölkerung gab es nicht und hatte es nie gegeben) wären entweder abgesiedelt/vertrieben worden oder hätten allenfalls unter einer diktatorischen Fremdherrschaft leben "dürfen". Diverse Übergangslösungen bzw. -phasen, über die verhandelt wurde, hätten allenfalls den Briten ein bisschen das Gesicht zu wahren ermöglicht, am letztlichen Resultat aber nichts geändert.

Ich war unter dem Eindruck man hätte mit Argentinien verhandeln können. So wie ich informiert bin wollten das auch viele in Thatchers eigener Partei UND Ronald Reagen der alte kalte Krieger. Sie hat die militärische Lösung gewählt weil sie unbeliebt wurde und das hat sich zynischerweise auch ausgezahlt.

Wie dem auch sei! Logisch betrachtet, waren diese wertlosen Steininseln, keinen einzigen Toten wert. Egal ob Brite oder Argentinier.

Und wie viele Tote hat es nochmal gegeben? 900 oder 904? Außerdem sind die einzigen toten Zivilisten auf das Konto von Thatcher gegangen.
 
Ich war unter dem Eindruck man hätte mit Argentinien verhandeln können. So wie ich informiert bin wollten das auch viele in Thatchers eigener Partei UND Ronald Reagen der alte kalte Krieger.
Die USA wollten vermitteln, weil sie zwischen beiden Stühlen saßen, da sie beide Kontrahenten als Verbündete brauchten.
Argentiniens Standpunkt war klar: Die "Malvinas" sind und bleiben argentinisch, Punkt, basta. Was soll man da viel verhandeln? Ein (freies, international überwachtes) Referendum nach der Besetzung wäre inakzeptabel gewesen, da klar gewesen wäre, wie es ausgeht. Verhandeln hätte man allenfalls über das Schicksal der britischen Siedler können, wobei für diese keine Option (bleiben und in einer fremden Diktatur leben oder gehen) wirklich erfreulich gewesen wäre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wäre außerdem interessant zu überprüfen, ob GB in diesem Fall, auch die Beistandverpflichtung aus dem Nato-Vertrag hätte nutzen können? Zwar liegen die Inseln, im Südatlantik. Aber! Sie sind gemäß britischem Recht genauso Hoheitsgebiet des Vereinigten Königreiches, wie Wales, Schottland oder Gibraltar.
Art. 5 und 6 des Nordatlantikvertrags:

Article 5
The Parties agree that an armed attack against one or more of them in Europe or North America shall be considered an attack against them all and consequently they agree that, if such an armed attack occurs, each of them, in exercise of the right of individual or collective self-defence recognised by Article 51 of the Charter of the United Nations, will assist the Party or Parties so attacked by taking forthwith, individually and in concert with the other Parties, such action as it deems necessary, including the use of armed force, to restore and maintain the security of the North Atlantic area.

Any such armed attack and all measures taken as a result thereof shall immediately be reported to the Security Council. Such measures shall be terminated when the Security Council has taken the measures necessary to restore and maintain international peace and security .

Article 6
For the purpose of Article 5, an armed attack on one or more of the Parties is deemed to include an armed attack:
  • on the territory of any of the Parties in Europe or North America, on the Algerian Departments of France, on the territory of Turkey or on the Islands under the jurisdiction of any of the Parties in the North Atlantic area north of the Tropic of Cancer;
  • on the forces, vessels, or aircraft of any of the Parties, when in or over these territories or any other area in Europe in which occupation forces of any of the Parties were stationed on the date when the Treaty entered into force or the Mediterranean Sea or the North Atlantic area north of the Tropic of Cancer.
 
Sie hat die militärische Lösung gewählt weil sie unbeliebt wurde und das hat sich zynischerweise auch ausgezahlt.
Nein! Bei aller Antipathie für Thatcher und allem Unverständnis für das britische Beharren auf die paar Felsen: Die Argentinier haben den Krieg begonnen. GB wurde der Krieg aufgezwungen.

Wie dem auch sei! Logisch betrachtet, waren diese wertlosen Steininseln, keinen einzigen Toten wert. Egal ob Brite oder Argentinier.
Und wie viele Tote hat es nochmal gegeben? 900 oder 904? Außerdem sind die einzigen toten Zivilisten auf das Konto von Thatcher gegangen.
Das ist naiv. Hätte Thatcher nicht militärisch reagiert, wäre das gewissermaßen die Einladung auch an andere Aggressoren gewesen, sich britisches Überseeterritorium anzueignen, sozusagen ein Freifahrtsschein.
Man kann sich darüber streiten, ob GB die Falklandinseln besitzen muss. Aber zu erwarten, dass ein Staat es sich bieten lässt, dass ein anderer ihm Territorium abknöpft, ist absolut irrational. Das grenzt hier schon an Victim Blaming.
Die Schuld an den Toten - sofern es sich nicht um Kriegsverbrechen handelt - ist dem Angreifer anzulasten, nicht dem Angegriffenen.
 
Sie sind gemäß britischem Recht genauso Hoheitsgebiet des Vereinigten Königreiches, wie Wales, Schottland oder Gibraltar.
Die Falklands sind definitionsgemäß nicht Teil des Vereinigten Königreichs. Sie sind ein Britisches Überseegebiet und stehen unter britischer Souveränität. Die Bewohner der Falklandinseln wurden erst nach dem Falklandkrieg im Jahr 1983 Britische Staatsbürger. Vorher waren sie British Overseas Territories citizen.

Ich war unter dem Eindruck man hätte mit Argentinien verhandeln können.
Argentinien und das UK haben seit 1965 über die Falklands verhandelt. Im Zuge dessen wurde die relevanteste Gruppe befragt, nämlich die Einwohner der Falklandinseln und die entschieden sich mit über 95% weiterhin ein britisches Überseegebiet zu bleiben. Daher war der völkerrechtliche Status gem. Artikel 73 der UN-Charta, der das Selbstbestimmungsrecht in den Vordergrund rückt, eindeutig. Erst seit dem Militärputsch 1976 in Argentinien wurde ein militärisches Eingreifen aus Buenos Aires erwogen und 1982 auch umgesetzt, nicht zuletzt auch um von Problemen in Argentinien abzulenken (Desaparecidos, Inflation).
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist naiv. Hätte Thatcher nicht militärisch reagiert, wäre das gewissermaßen die Einladung auch an andere Aggressoren gewesen, sich britisches Überseeterritorium anzueignen, sozusagen ein Freifahrtsschein.

Warum waren dann Thatchers eigene Leute, britische Bürger UND Ronald Reagen gegen britische Gewalt?

Die Schuld an den Toten - sofern es sich nicht um Kriegsverbrechen handelt - ist dem Angreifer anzulasten, nicht dem Angegriffenen.

Die Schuld an den Toten unter den Zivilisten ist denen anzulasten die sie abgeknallt haben, also Briten.

Außerdem mit welchem Recht behält Britannien Gebiet außerhalb der britischen Inseln die sie sich kolonial angeeignet haben? Wenn die Argentiner keinen Anspruch auf die Inseln haben kann man ja auch gleich Israel an die Palästinenser zurückgeben.
 
Warum waren dann Thatchers eigene Leute, britische Bürger UND Ronald Reagen gegen britische Gewalt?
Viele Briten hatten eben keine Lust auf Krieg wegen ein paar Inseln im Südatlantik.

Reagan brauchte die rechtsgerichtete Militärdiktatur als Verbündeten gegen die Ausbreitung des Sozialismus in Lateinamerika. Er konnte daher kein Interesse daran haben, dass sie infolge einer militärischen Niederlage zusammenbricht und anschließend möglicherweise eine "linke" Regierung an die Macht kommt. Mit Pazifismus hatte das nichts zu tun.
 
Warum waren dann Thatchers eigene Leute, britische Bürger UND Ronald Reagen gegen britische Gewalt?
Ronald Reagen hatte eigene Interessen: Hast du diesen Beitrag nicht gelesen?

Die USA wollten vermitteln, weil sie zwischen beiden Stühlen saßen, da sie beide Kontrahenten als Verbündete brauchten.

Die Schuld ist denen anzulasten die sie abgeknallt haben, also Briten.
Mit einer solch simplizistischen Haltung - vor allem wurden die Toten nicht "abgeknallt" - stellt man Verteidiger jedweden Krieges auf eine Stufe mit dem Aggressor.

Außerdem mit welchem Recht behält Britannien Gebiet außerhalb der britischen Inseln die sie sich kolonial angeeignet haben?
Das ist nicht die Frage. Tatsache ist, dass zum Zeitpunkt des Falklandkrieges 150 Jahre lang britische Siedler dort lebten. Tatsache ist auch, dass GB und Argentinien miteinander schon lange über die Falklands verhandelten und GB 1979 de facto bereit gewesen wäre, die Falklands an Argentinien abzugeben - wogegen sich aber die Bewohner sträubten (ähnlich wie vor einigen Jahren die Bewohner von Gibraltar für die Beibehaltung des Status als Kronkolonie aussprachen und gegen eine Angliederung an Spanien).


Wenn die Argentiner keinen Anspruch auf die Inseln haben kann man ja auch gleich Israel an die Palästinenser zurückgeben.
???
 
Man sollte im Zusammenhang mit dem Falklandkrieg vielleicht auch die militärische Aggression der argentinischen Militärjunta gegenüber Chile betrachten: Der genaue Grenzverlauf zwischen Argentinien und Chile an der Südspitze Südamerikas war seit dem 19. Jahrhundert strittig. 1977 wurden letzte Unstimmigkeiten von einem Schiedsgericht geklärt, die Chile den Besitz am Beagle-Kanal zusprach. Die argentinische Junta kam damit nicht zurecht und plante 1978 die Operation Soberania, um entgegen der Entscheidung des Schiedsgerichts chilenisches Territorium an der Südspitze Südamerikas militärisch zu besetzen. Die Aktion wurde jedoch in allerletzter Sekunde - nicht zuletzt auch wegen Vermittlung des Papstes - abgeblasen.
 
Mit einer solch simplizistischen Haltung - vor allem wurden die Toten nicht "abgeknallt" - stellt man Verteidiger jedweden Krieges auf eine Stufe mit dem Aggressor.

Quatsch. Aber du musst doch wohl anerkennen das für diese Toten die Briten verantwortlich waren! Tote Zivilisten sind immer vermeidbar.

Wenn Reagan, der übrigens zitiert wurde, dass er das gegenseitige Töten wegen der Falklands als "sinnlos" sähe, allein eine simplistische Motivation zugedacht werden kann, kann ich ja auch behaupten den Briten ging es allein um ihren imperialen Stolz als den Menschen auf der Insel.

Außerdem hatte der Krieg auch eine schlechte Auswirkung auf das britische Volk -

"Hurra-Patriotismus und martialische Kriegsrhetorik prägten die folgenden Wochen. Das Königreich mobilisierte all seine wehrhaften Instinkte, die bis dahin starke Friedensbewegung war ausmanövriert. Die Presse sang wahre Jubelarien, es gab Berichte, wonach von Reportern übermittelte "Fehlschläge" kurzerhand in "Erfolge" und versehentliches Feuer auf eigene Einheiten zum "siegreichen Feuergefecht" mit dem Feind umgedeutet wurden."

Falkland-Konflikt

Ich geb ja zu, dass es auch gute Argumente für den Krieg gibt, aber ich bin doch schockiert, dass so viele Menschen, insbesondere Deutsche, für ein militärischen Abenteuer sind, dass im Endeffekt auch großes Leid gebracht hat.
 
Quatsch. Aber du musst doch wohl anerkennen das für diese Toten die Briten verantwortlich waren! Tote Zivilisten sind immer vermeidbar.
Du stellst immer noch Aggressor und Verteidiger auf eine Stufe.

Stellen wir uns vor, die ukrainische Armee würde bezichtigt werden, dass sie an der Frontlinie russische Truppen beschießt und dabei ukrainische Zivilisten von der ukrainischen Armee getötet werden. Das passiert in der Ukraine jeden Tag. Deiner Logik nach wäre die Ukraine daran Schuld. Nein! Russland hat die Ukraine angegriffen und hält seit 2014 ukrainsche Territorien besetzt.

Ich geb ja zu, dass es auch gute Argumente für den Krieg gibt, aber ich bin doch schockiert, dass so viele Menschen, insbesondere Deutsche, für ein militärischen Abenteuer sind, dass im Endeffekt auch großes Leid gebracht hat.
Um es ganz klar zu sagen: Dir zu widersprechen in der abstrusen Behauptung, der Falklandkrieg sei Thatchers Schuld und sie sei es gewesen, die militärische Mittel gewählt habe (nein, sie wurden ihr von Argentinien aufgezwungen!) ist mitnichten eine Parteinahme für militärische Abenteuer. Im Gegenteil: Hätte GB nicht reagiert, hätte es mit weiteren ähnlichen Aktionen anderer Staaten rechnen müssen.
Das militärische Abenteuer war nicht ein britisches, sondern ein argentinisches. Die haben es sogar fast geschafft, ihren eigenen Truppentransporter wegen Überladung zu versenken, diese Dilettanten.

Das damalige Argentinien war eine brutale Militärdiktatur.
 
Zurück
Oben