Neue archäologische Entdeckungen


Für mich sieht das nicht nach einer römischen Militäranlage aus. Die Zeit der Kastelle in einer Funktion als Kaserne wie wir sie aus der frühen und mittleren Kaiserzeit kannten, war da schon lange vorbei. Zu der Zeit waren die römischen Kastelle eher Niederburgen. Sie waren lang und schmal mit sehr hohen Mauern aus Gussbeton und hatten sowohl an den Ecken als auch an den Längsseiten Türme. Selbst Wohngebäude der kaiserlichen Verwaltung wie Pfalzel nahmen dieses Konzept auf.
https://de.wikipedia.org/wiki/Palatiolum

Der Fund in Landau-Godramstein hat keinerlei Ähnlichkeit mit den Festungen in Alzey und Altrip. Die Ausgräber postulieren eine Militärstation als Schutz einer wichtigen Straßenverbindung. Die Lage des Gebäudes in Godramstein ist meines Erachtens viel zu gefährdet um auf einen vernünftigen baulichen Schutz zu verzichten.

Die Mauer der Anlage in Godramstein besteht nach den Berichten aus Spolien älterer Bauten. Leider konnte man nichts darüber lesen, ob hier Spolien mit Inschriften zu finden waren. Es scheint auch nicht so, als habe man da Steinmaterial zur Prüfung entnommen, sondern alles in situ belassen.
 
Zitat aus dem Link:

Die Ergebnisse eines Forschungsprojekts der Universität Trier lassen nun vermuten, dass auch in der Antike wohl Luftverschmutzung bei der Standortwahl eine Rolle gespielt hat.

Das ist eine Forschung, die typisch für unsere Zeit ist: Beinahe alles wird unter dem modernen Gesichtspunkt Umweltverschmutzung gesehen.

Ich will die Ergebnisse des Projekts nicht in Abrede stellen, aber für die Migration von Öfen könnte auch der Holzmangel an einem Ort verantwortlich sein. So ist es bekannt, dass die Glashersteller bis in das 19. Jahrhundert hinein ihre Öfen im Wald immer wieder verlagerten, sobald das Holz um sie herum verbraucht war und es zu mühsam wurde, es von weiter entfernten Standorten herbeizuschaffen.

Zur Zeit der Römer gab es wahrscheinlich das gleiche Problem, das auf ähnliche Weise gelöst wurde.
 

Aus dem Text:

Wenn römische Münzen an einem Ort gefunden werden, der mit den Handelswegen der ehemaligen Supermacht nicht übereinstimmt, wirft das zwangsläufig Fragen auf. Fragen nach dem Wie und dem Warum, mit denen aktuell der Archäologe Johan Rönnby zu kämpfen hat.
Römische Münzen wurden auch in Indien und angeblich sogar in Japan gefunden, das ist viel "erstaunlicher"* als Münzfunde in Skandinavien. Es wäre eher verwunderlich, wenn so nah des Römischen Reiches keine Münzen zu finden wären. Es geht schließlich um Skandinavien, nicht um den amerikanischen Doppelkontinent.
Da Gotska Sandön (Gotländische Sanddüne) wohl kaum dauerhafte Besiedelung hatte, wird man wohl, wenn keine Havarie vorlag, kultische Niederlegung vermuten müssen. Grundsätzlich muss man aber immer davon ausgehen, dass römische Münzen sehr lange im im Umlauf gewesen sein können, zwar nur sehr selten, aber doch hin und wieder finden sich römische Münzen aus der Soldatenkaiserzeit noch in wikingischen Münzschätzen.


*Dass ich das erstaunlicher in Anführungszeiche setze, ist Absicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach den Bildern sind die Münzen schon ziemlich abgegriffen, mußten also schon länger im Umlauf gewesen sein. Hier ist der Fundkontext interessant: was war da, warum sich Menschen da aufgehalten haben, und die dann Münzen absichtlich oder unabsichtlich da liegen gelassen haben?

Der Text schreibt nur etwas von "uralten Feuerstellen".

Römische Münzen wurden auch in Indien und angeblich sogar in Japan gefunden, das ist viel "erstaunlicher"* als Münzfunde in Skandinavien.

zu den Münzen in Japan haben wir schon einiges geschrieben:

Offenbar sind jetzt in Japan römische Münzen gefunden worden, das rüttelt natürlich an meinem obigen Zweifel der Glasperlenzuordnung. Der Transfer wird wahrscheinlich über diverse Wirtschaftsräume gelaufen sein, die Seidenstraße verband auch damals schon die Wirtschaftsräume Mittelmeer, Persien, China und damit mittelbar auch Japan.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/roemische-muenzen-in-japan-entdeckt-a-1114216.html
 
Hier ist der Fundkontext interessant:
Sie scheinen ja einzeln und relativ oberflächennah gefunden worden zu sein.

Interessanterweise fanden die Archäologen die Münzen nicht bei einer offiziellen Ausgrabung, sondern bei Voruntersuchungen, um einen geeigneten Platz zum Graben zu finden.​

Wenn ich das mal in archäologische Methoden übersetze, würde ich meinen, dass es sich um eine archäologische Begehung, einen Survey handelte: Mehrere Personen mit archäologisch geschultem Auge gehen in Abstand von wenigen Metern parallel zueinander eine Fläche ab und halten Ausschau nach Scherben, retouchierten Flints etc.
Dann müssten die Münzen ziemlich ungeschützt an der Oberfläche gelegen haben. Was natürlich bei einer Insel, die Sanddüne heißt, also mutmaßlich sehr stark geologischen Prozessen unterworfen ist, nicht sehr verwundern muss.
 
Bereits vor 3.000 Jahren haben Menschen in Europa Drogen konsumiert. Das zeigt die Analyse von Haaren, die in einer Höhle auf Menorca gefunden wurden. In der Bronzezeit diente sie als Grabstätte. Vermutlich nutzten Schamanen die Rauschmittel aus Pflanzen, um sich in einen anderen Bewusstseinszustand zu versetzen.
Schon in der Bronzezeit nahmen Menschen Drogen
 
Jetzt habe ich das endlich begriffen: Die Innenminister bestimmen, was "spektakulär" genannt wird.

Nun, eine Plastik ist zumindest bemerkenswert.
 
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