DerNutzer
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Ich bin mit da nicht so sicher.Aber die Römer waren professionelle Militärlogistiker und sie hatten Gegenden mit einem wesentlich „interessanteren Relief“ als dem deutschen Mittelgebirge unter ihre Kontrolle gebracht. Alle Probleme, die sie in Hessen/Westfalen/Niedersachsen haben konnten, haben sie auch anderswo schon längst gemeistert gehabt.
Der komplette Mittelmeerraum wurde schon in republikanischer Zeit abgeholzt. (Gibts hier nen Thread zu, ebenso Artikel in wissensch. Fachpresse)
Es gab kaum Wald.
Erst mit Caesar dehnte sich das röm. Reich in ausgedehnte Waldgebiete aus.
Zwischen Cäsar und Varus sammelte das Militär sicherlich 60 Jahre lang Erfahrungen mit Wald.
Dennoch stellte der Wald - und auch das nasskalte Klima - das Militär vor Probleme, die man am Mittelmeer nie hatte.
Formationskampf ist erschwert, Kundschaften ist erschwert,
Kavallerie kaum einsetzbar,
Artillerie kaum einsetzbar.
Feinde konnten unentdeckt ganz nah an einen ran kommen.
Nicht zu vergessen ist die psychische Bedrohung, die ein nächtlicher Wald ausstrahlt.
Ähnliches gilt vielleicht auch für Sümpfe: Gabs am Mittelmeer kaum, im damaligen Niedergermanien dagegen sehr verbreitet. Ruhrgebiet, Münsterland, Emsland, Friesland, Wesermarsch: Überall Sumpf.
Daher kann ich mir schon vorstellen, dass in Germanien die Schlagkraft der Legionen geringer war als im Rest des Reiches.
Was ist denn auch die alternative Erklärung für Roms Scheitern?
Dass Germanen die besseren Kämpfer waren?
No way.
Römer waren in jeder Hinsicht überlegen: Ausrüstung, Ausbildung, Kampftaktik, Versorgungslogistik.
Bei allen bekannten Schlachten:
Arbalo, Varus, Marser & Chattenfeldzüge, Pontes Longi, Idiataviso, Angrivarierwall:
ist es das selbe Muster.
Haben die Römer die Möglichkeit zum Formationskampf, gewinnen die Römer.
Nutzen die Germanen ihre Guerilia-Taktiken, gewinnen die Germanen.
Und diese Guerrilia Taktiken waren nur möglich, weil Wald.
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