Moses ein Ägypter

Können wir Moses als Sherden bezeichnen ?
Ich meine dass,weil es Abbildungen von Moses (Michelangelo) – mit Hörnern gibt,da ich davon überzeugt bin das Juden auch einen Teufel kennen der meist als gehörnte Figur dargestellt wird,ist eine Verbindung Moses zu den Seevölker wahrscheinlicher.Und da wäre noch die Geschichte mit dem goldenen Kalb ,dem Stierkult der im östl. Mittelmeer stark vertreten war.
Du wirfst wieder einmal alles Mögliche und Unmögliche durcheinander. Zwischen gehörnten Helmen und Hörnern am Kopf gibt es schon einen Unterschied. Die Darstellung des Teufels mit Hörnern dürfte eher von der griechischen Religion/Mythologie (Gott Pan, Satyrn) beeinflusst sein und stammt aus wesentlich späterer Zeit.
 
Die Darstellung des Teufels mit Hörnern dürfte eher von der griechischen Religion/Mythologie (Gott Pan, Satyrn) beeinflusst sein
Wikipedia sagt dazu: Die Statue ist mit einer Tunika bekleidet und hat zwei Hörner auf dem Kopf. Diese verdanken sich einer irreführenden Übersetzung der Vulgata. Das hebräische Wort „qāran“ קָרַן (hier wohl „strahlend“) wurde in der lateinischen Vulgata mit „cornuta“ („gehörnt“) übersetzt.
 
'Moses' ist zudem ein typisch ägyptischer Name. Er bedeutet "geboren von".

Normalerweise war er mit einem Götternamen zusammengesetzt, etwa Thutmosis oder Ramose*. Ohne war Mose ein Kurzname zu all diesen Namen wie Heinz zu Heinrich oder Dick zu Richard.

In der Unterschicht kam 'Mose' auch so vor, quasi um es auf verschiedene Götter beziehen zu können.

Für ein Findelkind oder einen Gläubigen mit Gott ohne Namen war Mose also der passende ägyptische Name.

Das mit der leuchtenden Übersetzung ist meines Wissens heutzutage unstrittig.

* Ramoses wurde früher als Ramses gelesen. Die veraltete Lesung wird heute nur für Könige genutzt, um sie von den ganzen anderen Ramoses zu unterscheiden.
 
Du wirfst wieder einmal alles Mögliche und Unmögliche durcheinander. Zwischen gehörnten Helmen und Hörnern am Kopf gibt es schon einen Unterschied. Die Darstellung des Teufels mit Hörnern dürfte eher von der griechischen Religion/Mythologie (Gott Pan, Satyrn) beeinflusst sein und stammt aus wesentlich späterer Zeit.
Ich hab da an einem Klischee gedacht ,dass die Juden mit dem Satan im Bunde sind obwohl im alten Testament soll es es nicht einmal ha-satan erwähnt werden.Hat diese misdeutung in der Kunst über Moses, nicht auch dazu beigetragen die Juden zu verteufeln ,man hätte ja auch QRN als Corona darstellen können.
ach, das ist ja auch noch der 666. Beitrag:eek:
 
Ich denke im Mittelalter gab es diese Tendenz werden doch auch die Sarazenen als Legionen Heiden angesehen die einen Antichristen oder auch Teufel anbeten (siehe Baphomet verballhornung).
Beispiel
Moses_with_horns_061_small.jpg


Stadtmuseum,Rothenburg Moses mit Hörner

Na und die Judensau haben bestimmt nicht zu einem besserem Verhältniss zwischen den Religionen geführt.
 
Die Darstellung und Konnotation von Mose im Mittelalter sagt nichts zu Philistern aus.

Einmal abgesehen davon, dass Mose im Mittelalter ganz sicher nicht als Teufel gesehen wurde.

(Wo Mose in der Spätantike mit Widderhörnern dargestellt wird, gab es übrigens eine ganz andere Konnotation: Widder wurden in der Antike symbplisch auch mit Königtum und Herrschaft verbunden. Und natürlich mit Opfertieren. Aber, um Klarheit zu gewinnen, wäre die saubere Methode, erst mal bei den Kirchenvätern nach einer Interpretation zu schauen.)
 
Ich sehe gerade, dass ich in Post #85 hätte schreiben sollen, dass 'Moses' "geboren von" oder "geboren für" heißt.
 
Ich hab da an einem Klischee gedacht ,dass die Juden mit dem Satan im Bunde sind obwohl im alten Testament soll es es nicht einmal ha-satan erwähnt werden.Hat diese misdeutung in der Kunst über Moses, nicht auch dazu beigetragen die Juden zu verteufeln ,man hätte ja auch QRN als Corona darstellen können.
ach, das ist ja auch noch der 666. Beitrag:eek:

Die christliche Tradition unterschied meist durchaus zwischen den jüdischen Propheten und Gerechten des AT, die man ja auf Christus hin las und den (angeblich) mehr oder minder von Gott abgefallenen oder von ihm verworfenen Juden ihrer Zeit. Weshalb hätte man Mose also als Teufelsbündler darstellen sollen?
 
Na und die Judensau haben bestimmt nicht zu einem besserem Verhältniss zwischen den Religionen geführt.

Ganz gewiss nicht, da hast Du völlig recht. Die bezog sich aber - ohne eine solche Darstellung in irgendeiner Weise rechtfertigen oder verharmlosen zu wollen - eindeutig auf zeitgenössische oder wenigstens "nachchristliche" Juden. Woher hätte ein Künstler der Frühen Neuzeit auch wissen sollen, wie sich die Menschen in der Levante um 1000 oder um 600 v. Chr. kleideten? Man kannte diese Zeit ja fast nur aus dem Alten Testament, das man in der Regel noch nicht quellenkritisch las.
 
Moses schien aber dieses Volk zu kennen;

"Mizraim aber zeugte die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter und Naphtuchiter; auch die Patrusiter und die Kasluchiter (von denen die Philister ausgegangen sind) und die Kaphtoriter.

1. Mose 10, 13‭-‬14

Als sie aber den Bund in Beerscheba geschlossen hatten, machten sich Abimelech und Pichol, sein Heerführer, auf und zogen wieder in das Land der Philister.
1. Mose 21, 32

Und Abraham hielt sich lange Zeit als Fremdling im Land der Philister auf.
1. Mose 21, 34

Es kam aber eine Hungersnot in das Land, nach der vorherigen Hungersnot, die zu Abrahams Zeiten gewesen war. Und Isaak zog nach Gerar zu Abimelech, dem König der Philister.

Und Isaak ließ die Wasserbrunnen aufgraben, die sie zu Zeiten seines Vaters Abraham gegraben hatten und die die Philister nach dem Tod Abrahams verstopft hatten, und er nannte sie mit denselben Namen, mit denen sein Vater sie benannt hatte.
1. Mose 26, 1‭; 18"

Kaph soll Creta bedeuten vermutlich sind die Kasluchiter also dort in der Nachbarschaft zu suchen.Ibn Khaldun jedoch verortet sie in Norostafrika " Ibn Khaldun (1332–1406), citing Abu Bakr bin Yahya al-Suli, wrote that the Imazighen of North Africa were descended from Casluhim, the son of Mizraim (قبط بن مصر).[4]
 
Moses schien aber dieses Volk zu kennen

Du weißt aber schon, dass die sogenannten "Fünf Bücher Mose" gar nicht von Mose geschrieben wurden?

"Mizraim aber zeugte die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter und Naphtuchiter; auch die Patrusiter und die Kasluchiter (von denen die Philister ausgegangen sind) und die Kaphtoriter.
1. Mose 10, 13‭-‬14

Kaph soll Creta bedeuten vermutlich sind die Kasluchiter also dort in der Nachbarschaft zu suchen.[/quote]

Mizraim ist Ägypten, und die Philister würde ich in Aschdod, Aschkelon, Ekron, Gat und Gaza suchen.

Schon von den antiken Abstammungsspekulationen ist wenig zu halten, und wenn spätmittelalterliche Autoren diese Spekulationen weiterspinnen, lassen sich erst recht keine Erkenntnisse über die Antike gewinnen, sondern allenfalls über die Vorstellungswelt spätmittelalterlicher Autoren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Darauf wollte ich auch hinweisen: Es wird eigentlich nicht mehr ernsthaft angenommen, dass der Pentateuch in der vorliegenden Form von einem Autoren des 13. oder 12. Jh. v. Chr. stammt, der mit dem Volk Israel durch die Wüste wanderte.

Die Philister waren den Israeliten natürlich bekannt, es handelte sich schließlich um Nachbarn, mit denen man häufig Krieg führte.
 
Die Genesis bietet keine Geschichtsschreibung. Es wird Mythos, Sage wiedergegeben. Es gibt nur wenig Ausnahmen, die z.B. auf Listen oder Rechtsformulare zurückgehen, also durch das Zitat eine andere Quelle wiedergeben. Bei einigen Stellen ist das umstritten, bei anderen offensichtlich. Die Quellen müssen auch nicht zur Zeit, von der berichtet wird, gehören.

Die Völkergenealogien hingegen sind jenseits der bloßen Namen, also dem Inhalt nach, Sage.

Bei weiteren Informationen ist es wie bei Homer und mittelalterlichen Heiligenviten: Es wird mehr über die Entstehungszeit verraten als über die Berichtszeit. Darum finden sich die Philister hier anachronistisch in dem Philisterland späterer Zeit. (Es ist sogar noch komplizierter, weil hier mehr als zwei Zeiten vermengt sind.)

Es können natürlich auch Sagen in eine ältere Zeit verlegt werden, was ich hier nicht ausführe.

Aus der Genesis ist für die Philister nichts zu entnehmen. Die Zusammenstellung mit Kretern gilt hier als evt. (!) Ausnahme, weil die Kreti und Plethi auch sonst vorkommen. Über die Bedeutung dieser Zusammenstellung allerdings kann gestritten werden.

(Es steht jedem frei zu glauben, dass alles wie in der Genesis erzählt war. Aber das ist dann religiöse, nicht historische Erkenntnis und gehört nur sehr bedingt ins Forum. In der Geschichte sind die geschichtswissenschaftlichen Erkenntnisweisen anzuwenden.)

(Es muss aber jedes Buch der Bibel für sich beurteilt werden.)
 
Die Erzeltern um Abraham kamen aus Ur in Chaldäa, es waren also Babylonier (um 2000 übernimmt mit der 1. Dynastie von Babylon ein Großreich die ganze Region), und sie zogen vermutlich nicht zufällig nach Kanaan in die Nähe von Ägypten. Heute sind dort nur Reste, die Monumente und Tempelstädte waren ursprünglich gespickt mit Gold und Edelsteinen. Es hatte große Anziehung, sich nach Ägypten verkaufen war Gang und Gebe, dann war man Leben und Freiheit los und wurde einer ihrer Gottesanbeter. Die Bücher Mose berichten also von Babyloniern, die nach Ägypten kommen... und wieder heraus, unter Zorn und Fluch des Pharao.
Die mosaische Religion ist eine genaue Gegenreligion zu Ägypten, etwa das Bilder- und Gold-/Götzenverbot. Ich habe hier schon einmal einen Artikel zitiert aus Sacred Kingship in World History (Azfar A. Moin), "Pharaonic Kingship and its Biblical Deconstruction".
Zur Zeit Mose, wann man ihn auch ansetzten mag, auf jeden Fall im Neuen Reich, breitete sich Ägypten immer weiter über Palästina hinaus aus. In Gaza befand sich bereits ein Amun-Tempel und bis nach Syrien waren Ägyptische Gouverneure präsent. Die Geschehnisse im Palästina in den Büchern Mose sind also ein Spiegel der unweigerlichen Auseinandersetzung der syrischen, mesopotamischen und ägyptischen Leitkulturen und Herrschaft. Vieles aus den Büchern Mose stammt aus Mesopotamien, etwa die Sintfluterzählung oder die Geburtslegende von Moses, die die von Sargon von Akkad ist (die mesopotamischen Herrscher betitelten sich immer auch König von Sumer und Akkad. Der Riecher von Poirot weiß, dass es keine Zufälle gibt).
Die syrischen und palästinischen Stadtfürsten konnten sich vermutlich ebenso besseres Vorstellen als regelmäßig vor dem Pharao "sieben Mal sieben Mal auf den Boden zu fallen".

Überhaupt ist das AT weniger eine Religion als vielmehr das Recht der Schuld-/Sklaven, Knechte und Unfreie: es ist ihnen verboten die Dienste der Tempel und Götter in Anspruch zu nehmen, für sie ist der einzige Gott ihr Herr. Erlösung stammt aus dem Familienrecht und bezeichnet die Auslösung aus der Schuldknechtschaft/Sklaverei. In Levitikus wird festgeschrieben, dass nach allen sieben Mal sieben Jahren, also jedes 50. Jahr ein Jubeljahr ist und alle Schuldsklaven freigelassen werden. Sie sollen dann sogar ihre Habe zurückbekommen, in der Praxis lebte wohl kaum ein Sklave 50 Jahre und wenn doch würde der Besitzer vermutlich oft sehen, dass er es nicht bis zur Freilassung schafft.

Zuletzt sei noch gesagt, dass es sehr empfehlenswert ist einen Blick in die Rabinica zu werfen, das sind etwa Bavli (Babylonischer) und Yarushalmi (Jerusalemer) Talmud, Mishna und Tosefta ebenso in die Qumran-Texte und Spruchquelle Q/Logienquelle, dann wird man nämlich erkennen, dass die Bibel ein Werk der Kirchenväter ist und dass die selben Geschichten von anderen ganz anders erzählt werden und dass das außerdem auch mit einer anderen als der ermüdenden biblichen Textform geht.

Der Qu'ran berichtet von Abraham er habe in Ur Götterstatuen zerstört und als man kam und fragte wer das getan habe, zeigte er auf eine Götterstatue die er übrig gelassen hatte und sagte dieser Gott war es. Sie wollten ihm antworten, dass das nicht möglich sei weil diese Statue keine Macht besitze aber konnten es nicht weil sie ihren Glauben verleugnen müssten. Aus Zorn wurde er aus Ur verbannt und begab sich auf den Weg.
Das ist natürlich ebenso eine viel spätere Erzählung um einen bestimmten Sinn zu vermitteln.
 
Es hatte große Anziehung, sich nach Ägypten verkaufen war Gang und Gebe, dann war man Leben und Freiheit los und wurde einer ihrer Gottesanbeter.

Überhaupt ist das AT weniger eine Religion als vielmehr das Recht der Schuld-/Sklaven, Knechte und Unfreie: es ist ihnen verboten die Dienste der Tempel und Götter in Anspruch zu nehmen, für sie ist der einzige Gott ihr Herr.

Zuletzt sei noch gesagt, dass es sehr empfehlenswert ist einen Blick in die Rabinica zu werfen, das sind etwa Bavli (Babylonischer) und Yarushalmi (Jerusalemer) Talmud, Mishna und Tosefta ebenso in die Qumran-Texte und Spruchquelle Q/Logienquelle, dann wird man nämlich erkennen, dass die Bibel ein Werk der Kirchenväter ist und dass die selben Geschichten von anderen ganz anders erzählt werden und dass das außerdem auch mit einer anderen als der ermüdenden biblichen Textform geht.

Wo hast Du denn den ganzen Unsinn her?
 
Vieles aus den Büchern Mose stammt aus Mesopotamien, etwa die Sintfluterzählung oder die Geburtslegende von Moses, die die von Sargon von Akkad ist (die mesopotamischen Herrscher betitelten sich immer auch König von Sumer und Akkad. Der Riecher von Poirot weiß, dass es keine Zufälle gibt).
Da großte Teile des AT im babylonischen Exil im 6. Jhdt. entstanden sind, ist das natürlich kein Zufall, dass Mesopotamien eine Rolle in der biblischen Geschichte spielt und mesopotamische Mytheme aufgegriffen werden.
Hinzu kommt, dass manche Geschichten universell sind. Sintflutlegenden z.B. findet man auch bei amerikanischen Ureinwohnern. Wir haben vor drei Jahren die Ahrtalkatastrophe erlebt oder jetzt vor wenigen Wochen die Zerstörung der Region um Valencia. Solche Katastrophen hat es immer mal wieder gegeben, jetzt treten sie klimawandelbedingt häufiger auf. Gerade in trockenen Gebieten kann es zu sogenannten Flash Floods kommen und weit entfernte Regengüsse können plötzliche Fluten hervorrufen, mit denen niemand gerechnet hat, weil der Regen eben außerhalb des eigenen Radars heruntergekommen ist. Daher sind solche Mytheme universell. Wir haben also sowohl Entlehnung aus verwandten Kulturen als auch einen gemeinsamen Erfahrungshorizont-

In Levitikus wird festgeschrieben, dass nach allen sieben Mal sieben Jahren, also jedes 50. Jahr ein Jubeljahr ist und alle Schuldsklaven freigelassen werden. Sie sollen dann sogar ihre Habe zurückbekommen, in der Praxis lebte wohl kaum ein Sklave 50 Jahre und wenn doch würde der Besitzer vermutlich oft sehen, dass er es nicht bis zur Freilassung schafft.
Die Rechnung ist falsch. Also mal abgesehen davon, dass auch ein Sklave - je nachdem, was seine Aufgaben waren - 70 Jahre alt werden konnte, mussten Sklaven gar nicht so alt werden, um von einer solchen, wie von dir skizzierten Befreiung zu profitieren. Die 7x7 Jahre starteten ja nicht mit der Versklavung, sondern sie liefen. Es war also die Frage, wann man im Verhältnis zum Verlauf des Jubeljahrskalenders in Schulknechtschaft geriet, wenn man Pech hatte, eben zum Anfang oder während der Periode, wenn man Glück hatte, zu deren Ende.
Für die Herren dürfte es keinen Unterschied gemacht haben, ob sie einen Sklaven durch turnusgemäße Freilassung verloren, oder durch Versterben, insofern ist nicht plausibel, dass sie verhinderten, dass der Schuknecht es zur Freilassung schaffte. Sie erlitten dadurch keinen Nachteil.
und Spruchquelle Q/Logienquelle, dann wird man nämlich erkennen, dass die Bibel ein Werk der Kirchenväter ist und dass die selben Geschichten von anderen ganz anders erzählt werden und dass das außerdem auch mit einer anderen als der ermüdenden biblichen Textform geht.

Zuletzt sei noch gesagt, dass es sehr empfehlenswert ist einen Blick in die Rabinica zu werfen, das sind etwa Bavli (Babylonischer) und Yarushalmi (Jerusalemer) Talmud, Mishna und Tosefta ebenso in die Qumran-Texte und Spruchquelle Q/Logienquelle,
Die Logienquelle ist eine hypothetische Sprüchesammlung Christi., die Theologen wegen Gemeinsamkeiten von Lukas und Matthäus, die bei Marcus nicht zu finden sind, annehmen. Da kann man nicht reinschauen, es gibt sie nicht (vielleicht gab es sie, vielleicht gab es sie nie und sie ist eine Chimäre).

dass die Bibel ein Werk der Kirchenväter ist
Das ist sie zum Teil, nämlich in erster Linie das NT. Aber auch im AT gibt es Unterschiede. Das betrifft natürlich nur die Auswahl der kanonischen Texte, die jüdische Bibel, - das AT - ist nicht zu 100 % mit dem christlichen AT identisch. Nichtsdestotrotz sind die deuterokanonischen Texte des AT jüdischen Ursprungs und nicht etwa "Werk der Kirchenväter".
 
Wo hast Du denn den ganzen Unsinn her?
Joa sofern du auch irgendetwas konstruktives dazu beiträgst oder konkrete Argumente vorbringst oder überhaupt irgendetwas außer mir ins Gesicht husten dass dir was nicht passt, dann hätte ich vielleicht auch Lust zu antworten.

Zu allen Zeiten des biblischen Palästina gab es dort Heiligtümer verschiedener phönizischer und syrischer Gottheiten, Menschen die nicht an das Gesetz des biblischen Monotheismus gebunden waren konnten die Dienste jedes Tempels in Anspruch nehmen.

Im AT gibt es kaum eine Seite in der nicht von der Sünde des Volkes Israel oder Juda die Rede ist, permanent wird es von seinem Gott gestraft und muss leiden, nichts was man freiwillig auf sich nimmt wo sich doch so viele Alternativen anbieten: die dieser "Religion" anheimfallen haben keine Wahl. Bei keinem anderem Volk, auch nicht in Syrien-Palästina - den phönizischen Städten etwa wo eine breite Auswahl an Göttern wie Melqart, Astarte, Baal, Hadad, Samas uvm Heiligtümer besaßen - findet man solche Schriften der andauernd Bestrafung, dort bedient man sich der Götter die gerade passen.

Über weite Strecken sind die Bücher Mose Rechtstexte und zwar das Recht von gemeinen und von Sklaven und Knechten die auf Hebräisch ein und das selbe sind, es richtet sich in erster Linie nicht etwa an Aristokratie. Unzählige Stellen bemühen sich den Sklaven großzügige Rechte einzuräumen, sehr großzügig im Vergleich zu Ägypten.
 
Hinzu kommt, dass manche Geschichten universell sind. Sintflutlegenden
Sintflut-Erzählungen gibt es in der Tat viele, etwa sumerische, der altbabylonische (aber noch vor Hammurabi datierende) Atramchasis-Mythos (TUAT III,4 612), der Held Ziusudra der ein Schiff baut und die Sintflut übersteht (TUAT III,3 448), die Sintfluterzählung des Berossos (Babylon) und viele andere spätere Neubearbeitungen in der Region, etwa aus Ugarit und natürlich Assyrien.

Im Atramchasis-Mythos schaffen die Götter auch den Menschen aus Lehm, damit er für sie arbeitet, ebenso ein sehr häufiges Motiv dort, insbesondere, dass Menschen für die Götter zu arbeiten haben.

TUAT:
TUAT III-4 612 schrieb:
Dieser erste Mensch war offenbar ein Einzelwesen; nach der Textlücke von Z. 251-271 ist aber deutlich von einem Paar die Rede, von Mann und Frau, die ineinander verliebt waren (Z. 272ff.). Widimmu muß also geteilt worden sein!
[...]
Jedenfalls gehört unser Mythos mit Genesis 2 zu den Mythen, die in der Zweigeschlechtlichkeit der Lebewesen anders als Enuma elisch und Genesis 1 ein Problem sahen. Übrigens nennt Z. 300f. die Gattin vor dem Gatten; auch das verdient Beachtung! Danach ist unser Text wieder sehr schlecht erhalten oder ganz verloren. Unter anderem wurde in Z. 328 ff. offenbar von Pflichten des Sohnes gegenüber seinem Vater gesprochen, vielleicht sogar auch noch von weiteren Pflichten im Kreise der engsten Familie.
[...]
Die Götter reagieren auf die Überhebung des Menschen nicht gleich mit der fast alle vernichtenden Strafmaßnahme der Sintflut, sondern verhängen davor in großen Abständen drei Reihen von immer schwerer werdenden Plagen, die die Menschen dezimieren, aber nicht vernichten sollten.
[...]
Er mußte dann später erfahren, daß Enki auch hier wieder dadurch einen Ausweg fand, daß er die Mitteilung über das Bevorstehende und die Anweisung zum Bau einer Arche an Atramchasis diesem nicht unmittelbar zukommen ließ, sondern nur mittelbar über die ganz dünne Wand der angesprochenen Schilfhütte.

Nach Gen 2 enspringen in Eden die Flüsse Euphrat und Tigris. Paradies ist übrigens die altiranische Bezeichnung für die Lustgärten der persischen Großkönige. Wenn man sich an den Früchten des königlichen Paradiesgartens vergreift hagelt es naturgemäß Strafen.

Die Sprachverwirrung (und Entwirrung!) findet sich ebenso bereits in einem sumerischen Text (JAOS 88)

Alles in Allem auf jeden Fall ein ganz beträchtlicher Einfluss.

Da großte Teile des AT im babylonischen Exil im 6. Jhdt. entstanden sind, ist das natürlich kein Zufall, dass Mesopotamien eine Rolle in der biblischen Geschichte spielt und mesopotamische Mytheme aufgegriffen werden.
Ja richtig, ist auch nicht verwunderlich. Bei Babel befand sich auch Bīt Abī Rām, Abrams Haus, allerdings erst (dokumentiert) im 6. Jh v. Chr, macht aber auch keinen Unterschied oder unterstützt sogar, dass es babylonischen Ursprungs sein könnte.

Durch die Nähe zu neuassyrischen Texten ist Dtn sehr sicher in das 7. Jh zu datieren, also bereits vor dem Exil, ganz ähnliches gilt für das im Münsteraner Modell Jerusalemer Geschichtswerk genannte Textcorpus. Die Unzahl verschiedener aktuell diskutierter Pentateuchmodelle datieren die ersten Schriftquellen zwischen 9. und 7. Jh.

Die 7x7 Jahre starteten ja nicht mit der Versklavung, sondern sie liefen.
Das ist mir schon klar, und dennoch übersteht man in der Praxis jahrelange Sklaverei nicht so ohne weiteres und spaziert dann davon.
Sie erlitten dadurch keinen Nachteil.
Für die Besitzer war das sehr wohl ein großer Nachteil wenn sie ihnen Haus und Habe zurückgeben mussten.

Die Logienquelle ist eine hypothetische Sprüchesammlung Christi.,

Hoffmann & Heil: Die Spruchquelle Q. Studienausgabe Griechisch und Deutsch schrieb:
Galt diese Spruchsammlung der älteren Q-Forschung eher als "katechetische" Ergänzung des antiochenischen Kerygmas vom Sühnetod Jesu Christi und seiner Auferweckung von den Toten, wie es vor allem durch Paulus überliefert wird, so setzte sich in der Q-Forschung seit den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Einsicht durch, dass Q einen eigenständigen Strang urchristlicher Jesus-Überlieferung darstellt. Q gilt ihr als Zeugnis der Geschichte und Theologie der frühen Israelmission judenchristlicher Wanderprediger vornehmlich im galiläisch-syrischen Bereich und erschließt so auch einen spezifischen Zugang zur ältesten palästinischen Jesus-Überlieferung.
[...]
Die in Q weitergegebene Jesus-Überlieferung unterscheidet sich charakteristisch von der des antiochenisch-paulinisehen Traditionsbereichs und ermöglicht den Zugang zu Geschichte und Theologie der frühen palästinischen Jesus-Bewegung.
[...]
Die Q zugrunde liegende Überlieferung wurde zuerst von Wanderpredigern in Galiläa weitergetragen (vgl. bes. Q 10,2-12). G. Theißen bezeichnete sie als »charismatische Wanderradikale", ähnlich P. Hoffmann als charismatische Wanderprediger mit einem pazifistischen, antizelotischen Programm.

Hier ein Beispiel aus Q:

Q ?39? ·· 42 Wehe euch, [[den]] Pharisäern, denn ihr verzehntet die Minze und den Dill und den Kümmel und [[lasst außer Acht]] das Recht und die Barmherzigkeit und die Treue. Dies aber wäre zu tun und jenes nicht außer Acht zu lassen. 39b Wehe euch, [[<den>]] Pharisäern, denn ihr reinigt die Außenseite des Bechers und der Schüssel, innen aber [[sind sie]] voll von Raub und Gier. [[40]] 41 [[Reinigt]] .. den Inhalt des Bechers, ... und ... sein Äußeres ... rein .... 43 Wehe euch, den Pharisäern, denn <ihr> liebt [[den Ehrenplatz bei den Gastmählern und]] den Ehrensitz in den Synagogen und die «ehrerbietigen» Grüße auf den Marktplätzen. 44 Wehe euch, [[<den> Pharisäern,]] denn ihr [[seid wie]] die unkenntlichen Gräber, und die Menschen, die darüber gehen, wissen es nicht.

Mk 12,38b-40 38b Hütet euch vor den Schriftgelehrten, die in Luxusgewändern einhergehen und «ehrerbietige» Grüße auf den Marktplätzen wollen, 39 und Ehrensitze in den Synagogen und Ehrenplätze bei den Gastmählern, 40 die die Häuser der Witwen auffressen und zum Schein lang beten. Diese werden ein umso härteres Urteil empfangen.

EvThom 89,1 Jesus spricht: Weshalb wascht ihr die Außenseite des Bechers?

Ein deutlicher Unterschied in Sprache und Duktus zur Bibel, die eine Redaktion der Kirchenväter ist.

Aus Qumran:

1QM Kol I 1-5 schrieb:
(1,) [Für den Maskîl: Die Ordnung] des Krieges. Operationsbeginn von Lichtsöhnen, um gegen ein Los von Finsternissöhnen anzugehen, gegen das Heer Belials, die Heerschar Edoms und Moabs, der Ammoniter (2) und der Ama[Iekiter und das Volk] Philistäas und die Heerscharen der Kittijim von Assur, und mit diesen zur Hilfe sind Frevler am Bund. Die Söhne Levis und die Söhne Judas, die Exilierten der Wüste, kämpfen gegen sie (3) .[ ..... ] nach all ihren Heerscharen, wenn exilierte Lichtsöhne aus der "Wüste der Völker" zurückkehren, um in der Wüste Jerusalems zu lagern. Und nach dem Krieg ziehen sie von dort (4) ge[gen das Heer des Herrschers (?)] der Kittijim in Ägypten. Und zu seiner Zeit zieht der in großer Wut aus, um gegen die Könige des Nordens zu kämpfen, und sein Zorn ist darauf aus, zu vernichten und abzuschlagen das "Horn" (5) [Israels.

Aus dem Talmud:

Chagigah 5a:7 schrieb:
R. Joḥanan weinte, wenn er herankam an den Schriftvers: Ich werde an euch herantreten, um Gericht zu halten, und ein schneller Zeuge sein gegen die Zauberer, die Ehebrecher und die Meineidigen, gegen die, die den Lohn des Tagelöhners rauben. Gibt es denn ein Mittel für den Sklaven, den sein Herr vor das Gericht bringt und ein schneller Zeuge gegen ihn ist!?
5a:18 schrieb:
An diesem Tage wird mein Zorn über sie entbrennen und ich werde sie verlassen und mein Angesicht vor ihnen verbergen. R. Bardela b. Ṭabjomi sagte im Namen Rabhs: Wem nicht das Angesicht verborgen bleibt, gehört nicht zu ihnen, wer nicht ausgeplündert wird,
5b:1
gehört nicht zu ihnen. Die Jünger sprachen zu Raba: Dem Meister ist ja weder das Angesicht verborgen, noch wird er ausgeplündert! Dieser erwiderte: Wißt ihr denn, wieviel ich heimlich an den König Sapor sende!? Die Jünger hatten aber bereits ihr Auge auf ihn gerichtet, und währenddessen wurden Leute vom König Sapor gesandt, die ihn ausplünderten. Da sprach er: Das ist es, was gelehrt wird: R. Šimo͑n b.Gamliél sagte: Wo die Weisen ihre Augen richten, ist entweder Tod oder Armut.

Die aufgeworfenen Fragen und Probleme werden auch beantwortet und bearbeitet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben