Heimtücke ist Unsinn, Perfidie aus dem Kriegsrecht könnte gemeint gewesen sein.
darüber musste ich ein wenig grübeln
(...)
Perfidie unterscheidet sich damit von einer
arglistigen Täuschung als einer Form des
Betrugs, die kein solches besonderes Vertrauensverhältnis als Grundlage hat. Ebenso ist das einer Perfidie zugrundeliegende Vertrauen abzugrenzen von
Arglosigkeit auf Seiten des Opfers, die lediglich auf dem Nichterkennen einer Gefahr beruht. Obwohl sich Perfidie damit strenggenommen auch von der
Heimtücke unterscheidet, die nach weit verbreiteter Ansicht ein bewusstes Ausnutzen der Arg- und Wehrlosigkeit eines Opfers in feindlicher Willensrichtung darstellt,
werden beide Begriffe sowohl im juristischen als auch im allgemeinen Sprachgebrauch oft synonym verwendet. Ein ähnliches, altes deutsches Wort für Perfidie ist „
Niedertracht“.
(...)
aus Wikipedia "Perfidie"
...saperlot, wenn sogar Juristen die Begriffe Heimtücke und Perfidie oft synonym verwenden, dann kann ich keine anklagenswerte Sünde erkennen und dein
@silesia oben zitierter Satz erscheint zu streng
Es mag spannend und interessant sein, semantische Feinheiten speziell juristischer Begriffsdefinitionen zu diskutieren - aber eine Notwendigkeit für so eine Diskussion bezogen auf Krumeichs Vorwort zu Keller vermag ich nicht zu erkennen.
Die kaiserliche Gräuelpropaganda verwendete "heimtückisch" und "Heimtücke" und noch manche andere Freundlichkeit zur Entlastung - richtig? Ich meine: ist das so in ganz groben Zügen richtig?
(...)
Wenn Krumeich dergleichen inhaltlich wiedergibt, referiert - dann macht er sich der Unkenntnis, des falschen Wortgebrauchs schuldig?
Das sind zwei Fragen, die noch auf eine Antwort warten. Falls dabei das inkrimierte Vorwort benötigt wird: weiter oben hatte ich es ausführlich zitiert.
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Für meinen Geschmack wird hier zu viel, zu oft und dabei vermutlich im Zorn "der da ist Geschichtsrevisionist" gewettert. Mir sind statt Tiraden voller Empörung, statt Ausweichmanövern in juristische Spitzfindigkeiten und statt verkürzter Zitate die ganz banalen Fakten lieber.
Zu meinen Lieblingsfakten in dieser Diskussion gehören:
- was Horne/Kramer in ihrem überarbeiteten Vorwort schreiben: sie räumen einige Fehler/Nachlässigkeiten ein, welche Keller ihnen nachgewiesen hat und korrigieren diese; ihrer Ansicht nach tangieren diese den Grundtenor ihrer Arbeit nicht.
- kein einziger namhafter Historiker schließt sich Kellers (oder gar Sprauls...) abstruser Conclusio (es habe einen von der belgischen Regierung gesteuerten umfangreichen Franctireurkrieg gegeben) an, weil es für diese schlichtweg keine Beweise/Quellen gibt
- ergebnisoffen soll weiter diskutiert und erforscht werden, was das Ausmaß des belgischen Widerstands betrifft (ganz vorsichtig formuliert) und was die Verwendung von Quellen betrifft (Potsdamer Symposium) wobei die weitere (und künftige) Diskussion explizit nicht nach einer Bestätigung der abstrusen Keller-Conclusio sucht oder sich dergleichen vornimmt
- niemand bezweifelt die deutschen Kriegsgräuel
Ich kann bei dieser Thematik keinen Grund für Zornausbrüche sehen.