Wer sagt denn, dass geführt wurde? Wenn Truppen tatsächlich von verschiedenen Seiten beschossen wurden, kann das auch purer Zufall sein.
Ist allerdings eher unwahrscheinlich.
Wenn man in der Frage, potentiellen Mitführens von Zivilkleidung durch Soldaten und beim Verhalten der Zivilbevölkerung mit gesundem Menschenverstand und Handlungslogiken argumentiert und dadurch zu dem Schluss kommt, dass ein organisierter Partisanenkrieg in diesen Zusammenhängen eher unglaubhaft ist (was ich beführworte), dann darf man das auch an anderer Stelle tun.
Denken wir uns doch einfach mal, in die Handlungslogik eines potentiellen Widerständlers hinein.
Der will in irgendeiner Form:
- dem Feind schaden.
- Opfer unter der Zivilbevölkerung, im Besonderen, wenn es seine Angehörigen und Freunde sind, vermeiden.
- Irgendwie mit dem Leben und wennn möglich heiler Haut davon kommen.
Heißt er muss Waffen und Verstecke, so wie Fluchtwege organisieren und idealerweise dafür sorgen, dass keine Zivilisten blöd zwischen die Fronten geraten können, wenn er damit loslegt einrückende Feindtruppen unter Beschuss zu nehmen.
Heißt im Klartext, er braucht für den Guerillakampf im städtischen Bereich Leute, die ihn und seine Waffen gegebenfalls verstecken, er braucht Fluchtwege, er muss die Bevölkerung in irgendeiner Form warnen, dass es unklug wäre sich bei Eintreffen des Feindes in bestimmten Gegenden aufzuhalten, weil da scharf geschossen werden wird und er hat ein natürliches Interesse daran, dass es Leute gibt, die aktiv seine Rückzug/seine Flucht decken und verhindern, dass ihn der Feind auf irgendwelchenn Parallelstraßen umgehen und ihm in den Rücken oder die Flanke fallen kann.
Jeder der sich so einen Kampf vornimmt und die Sache mit etwas Verstand angeht, muss sich darüber im Klaren sein, dass er mit verschiedenen Leuten reden muss, dass er wenigsten passive Unterstützung in der Bevölkerung (Verstecke etc. braucht) und dass er wenn er Wert darauf legt, die ganze Sache zu überleben , möglichst ohne dass die eigenen Angehörigen etc. zu Schaden kommen, das ganze irgendwie absprechen und koordinieren muss.
Ich bin bei dir, wenn du sagst, kein Mensch würde auf die Idee kommen Soldaten in voller Montur mit Zivilkleidung auzurüsten um hinter die feindlichen Linien zu kommen und da Partisan zu spielen.
Genau so würde aber auch kein vernünftiger Mensch auf die Idee kommen, völlig unvorbereitet und auf sich allein gestellt im bewohnten Gebiet Feuergefechte zu beginnen und damit die Bevölkerung, die er eigentlich schützen möchte, zu gefährden.
Was irgendwo im Wald passiert, wo dieses Problem nicht besteht, und Einzelmkämpfer im Prinzip machen können, was sie wollen, so lange sie lebensmüde genug sind, wäre ein anderes Thema, spontane Gewaltausbrüche (Bauer, der Spontan gegenüber Plünderern zur Flinte greift) im Affekt wären auch noch einmal ein anderes Thema.
Durchdachter Widerstand in bewohntem Gebiet kommt aber nicht ohne Absprachen aus, wenn dabei nicht in völlig unverantwortlicher Weise ein Blutbad angerichtet werden soll.
Insofern halte ich es durchaus für statthaft dass denn auch zu unterstellen, auch wenn man keine Papiere gefunden hat, aus denen hervorgeht, dass Jaques, Jean, Georges, Francois, Klaas, Willem und Jan eine Freischar gebildet haben, die sich im Folgenden "Batallion des Franctireurs Belgiques" oder wie auch immer nennt und Jean zu ihrem Anführer gewählt haben.