Zunächst einmal: Interessant, welche Irrungen und Wirrungen ein Thread zum Thema Dokutainment nehmen kann.
Ich möchte Carnifex nicht in allem widersprechen. In der Tat ist es so, dass die Schulpflicht Segen und Fluch zugleich ist. Die Schule ist ein Zwangssystem und deshalb haben Lehrer - ich zitiere meinen damaligen Hauptseminarleiter - "die verdammte Pflicht, dafür zu sorgen, dass der Schulbesuch keine Zeitverschwendung ist". Ergo: Dass die Kinder a) was lernen und b) sich wohl fühlen.
Carnifex, du widerlegst dich im Grunde genommen mit deinem Schulbashing selbst, denn es würde mich doch sehr wundern, wenn du deine Kompetenzen, hier mitzudiskutieren, nicht in der Schule gelernt hättest (lesen, schreiben, auf Argumente eingehen....)
Deine Argumentationsweise ist in Teilen populistisch. Vor einigen Jahren war Stephan Brandner (MdB) zu Besuch bei Herrn Assad in Syrien und filmte Straßenszenen in Damaskus. "Seht, hier ist doch alles normal, die Medien belügen euch, es gibt hier keinen Bürgerkrieg." Ich will dich nun nicht in die Nähe von Herrn Brandner rücken, aber die Argumentationsweise ist ähnlich. Afrika ist arm? Nun seht euch an, was in den Restaurants aufgefahren wird.
Natürlich ist es richtig, dass die Armut in Afrika insgesamt in den letzten Jahren abgenommen hat. Während der Finanzkrise sind sogar viele Portugiesen als Gastarbeiter nach Angola gegangen. Natürlich berichten die Nachrichten nicht über viel über Afrika. Wie ich gestern schrieb, bekommen wir ja aus den Nachrichten nur das mit, was in den wichtigen EU-Ländern, GB und den USA sowie Russland passiert, wenn nicht gerade irgendetwas passiert, was aus dem Normalen herausragt. Aber auch dafür haben z.B. ARD und ZDF ihre Formate. (Weltspiegel, Auslandsjournal), Die ARD ist einer der Sender der international die besten Korrespondentennetzwerke hat und spielt da in einer Liga mit CNN und Al-Jazeera. Der Weltspiegel (und das Auslandsjournal vom ZDF) berichten auch öfter aus Ländern, wenn dort aus Nachrichtensicht "nichts" passiert. Z.B aus dem Alltag der Menschen. Und da erfährst du dann auch, dass Klischees, die teilwiese durch die Nachrichten befeuert werden (aber das ist eher ein Kollateralschaden als Absicht, wie man bei dir als beabsichtigte oder unbeabsichtigte Unterstellung rauslesen kann) nicht stimmen.
So nun, um den Bogen zumThema Populismus zurückzuschlagen. Du zeigt Bilder z.B. aus Somalia, von einem Restaurant. Klar, das gibt es. Nur ist eben die Existenz von obszönem Reichtum absolut kein Beleg dafür, dass extreme Armut in einem Land nicht Gang und Gäbe ist. Es ist eben die Frage, ob man die Ausnahme zeigt, oder das Gängige.
Man kann das mit Social Media vergleichen: Ich kenne einen Typen, der arbeitet als Lieferant für einen Getränkeauslieferer, Niedriglohnsektor. Was seine Partnerin macht, weiß ich nicht, aber sie inszeniert sich als Influencerin. Ich weiß aber, dass die beiden Reisen unternehmen zu Spots, die als luxuriös bekannt sind. Und dann sieht man sie im tollen Kleid, ihn im beinahe durchsichtigen Hemd, dass man seine Muskeln sieht unter Palmen, oder Videos vom Bad im verglasten Pool im xy. Stock im Hotel in Singapur. Auf Social Media könnten die beiden als betucht durchgehen, er ist aber wirklich nur Getränkelieferant (der Typ ist wirklich sehr nett und sympathisch, nicht dass das als Lästerei missverstanden wird). Es gehört eben auch zur Medienkompetenz zu unterscheiden, was echt ist und was nicht. Bzw. was Ausnahme ist und was die Regel.
Ich möchte Carnifex nicht in allem widersprechen. In der Tat ist es so, dass die Schulpflicht Segen und Fluch zugleich ist. Die Schule ist ein Zwangssystem und deshalb haben Lehrer - ich zitiere meinen damaligen Hauptseminarleiter - "die verdammte Pflicht, dafür zu sorgen, dass der Schulbesuch keine Zeitverschwendung ist". Ergo: Dass die Kinder a) was lernen und b) sich wohl fühlen.
Carnifex, du widerlegst dich im Grunde genommen mit deinem Schulbashing selbst, denn es würde mich doch sehr wundern, wenn du deine Kompetenzen, hier mitzudiskutieren, nicht in der Schule gelernt hättest (lesen, schreiben, auf Argumente eingehen....)
Deine Argumentationsweise ist in Teilen populistisch. Vor einigen Jahren war Stephan Brandner (MdB) zu Besuch bei Herrn Assad in Syrien und filmte Straßenszenen in Damaskus. "Seht, hier ist doch alles normal, die Medien belügen euch, es gibt hier keinen Bürgerkrieg." Ich will dich nun nicht in die Nähe von Herrn Brandner rücken, aber die Argumentationsweise ist ähnlich. Afrika ist arm? Nun seht euch an, was in den Restaurants aufgefahren wird.
Natürlich ist es richtig, dass die Armut in Afrika insgesamt in den letzten Jahren abgenommen hat. Während der Finanzkrise sind sogar viele Portugiesen als Gastarbeiter nach Angola gegangen. Natürlich berichten die Nachrichten nicht über viel über Afrika. Wie ich gestern schrieb, bekommen wir ja aus den Nachrichten nur das mit, was in den wichtigen EU-Ländern, GB und den USA sowie Russland passiert, wenn nicht gerade irgendetwas passiert, was aus dem Normalen herausragt. Aber auch dafür haben z.B. ARD und ZDF ihre Formate. (Weltspiegel, Auslandsjournal), Die ARD ist einer der Sender der international die besten Korrespondentennetzwerke hat und spielt da in einer Liga mit CNN und Al-Jazeera. Der Weltspiegel (und das Auslandsjournal vom ZDF) berichten auch öfter aus Ländern, wenn dort aus Nachrichtensicht "nichts" passiert. Z.B aus dem Alltag der Menschen. Und da erfährst du dann auch, dass Klischees, die teilwiese durch die Nachrichten befeuert werden (aber das ist eher ein Kollateralschaden als Absicht, wie man bei dir als beabsichtigte oder unbeabsichtigte Unterstellung rauslesen kann) nicht stimmen.
So nun, um den Bogen zumThema Populismus zurückzuschlagen. Du zeigt Bilder z.B. aus Somalia, von einem Restaurant. Klar, das gibt es. Nur ist eben die Existenz von obszönem Reichtum absolut kein Beleg dafür, dass extreme Armut in einem Land nicht Gang und Gäbe ist. Es ist eben die Frage, ob man die Ausnahme zeigt, oder das Gängige.
Man kann das mit Social Media vergleichen: Ich kenne einen Typen, der arbeitet als Lieferant für einen Getränkeauslieferer, Niedriglohnsektor. Was seine Partnerin macht, weiß ich nicht, aber sie inszeniert sich als Influencerin. Ich weiß aber, dass die beiden Reisen unternehmen zu Spots, die als luxuriös bekannt sind. Und dann sieht man sie im tollen Kleid, ihn im beinahe durchsichtigen Hemd, dass man seine Muskeln sieht unter Palmen, oder Videos vom Bad im verglasten Pool im xy. Stock im Hotel in Singapur. Auf Social Media könnten die beiden als betucht durchgehen, er ist aber wirklich nur Getränkelieferant (der Typ ist wirklich sehr nett und sympathisch, nicht dass das als Lästerei missverstanden wird). Es gehört eben auch zur Medienkompetenz zu unterscheiden, was echt ist und was nicht. Bzw. was Ausnahme ist und was die Regel.