Ich springe jetzt mal ins MIttelalter. Ich habe vor zig Jahren mal in einem archäologischen Seminar (in dem ich ein Referat hielt, ohne Aussicht auf einen Schein, da ich ja kein Archäologe war) ein Referat über Landungsplätze (also Bootländen) gehalten. Das drehte sich von der Bronzezeit bis in die Wikingerzeit. U.a. war dabei eine frühmittelalterliche Siedlung in Schlesweig-Holstein (Name vergessen, die Sieldung war aber eine Satellitensiedlung/Verbindung von Haithabu zur Nordsee [hm... irgendetwas stört mich da gerade... Kirche/Haithabu?... vielleicht hatte die Sieldung einen anderen Kontext und keinen mit Haithabu), die zunächst eine Hafensiedlung mit Kirche war. Die Kirche war im Zentrum des Hafens, aber irgendwann ist die Lagune, an der diese Siedlung lag, allmählich verlandet. Die Händler etc. zogen weg und Bauern siedelten sich an. Plötzlich lag die Kirche an der Peripherie der Siedlung. Warum führe ich das hier an? Manchmal können Besiedlungsgründe sich wandeln. Die ursprüngliche Siedlung war hier nicht, wegen der Landwirtschaft, sondern wegen des geschützten Zugangs zum Meer (zur Nordsee), später war es eine bäuerliche Siedlung.
Die Siedlungsbefunde am Nordhang des Wiehengebirges/Kalkrieser Berg, sind ja eher einzelne Gehöfte, eines davon auf dem Oberesch, das allerdings zum Zeitpunkt der Schlacht offensichtlich schon aufgelassen war. Die Buntmetallschmiede bei Engter bedurfte vielleicht des Baches, die existierte ja (meinem Wissensstand nach) bereits vor der Varusschlacht und über die Varusschlacht hinaus, meines Wissens gibt es dort Funde von römischem Metall, die darauf hindeuten, dass die Schlacht auch auf dem Gehöft stattfand, da diese Funde wohl nicht im Bereich der Werkstatt gemacht wurden, also als Verlusfunde zu werten sind - andererseits kann ich mir vorstellen, dass spielende germanische Kinder auch Buntmetall beim Spielen "verschleppt" haben könnten und es so in den Boden kam, wo man es vielleicht nicht erwarten würde (aber ich kenne die Befunde nicht, kenne nur diese Interpretation).
Die angesprochenen Grabungen im Gewerbegebiet von Venne haben doch, soweit ich das mitbekommen habe, vor allem Mittelalterliches zu Tage gefördert?