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Ich unterstelle mal, dass es der nächtlichen Stunde deines Posts geschuldet ist, aber die Überschrift lautet "Soziales Verhalten der ersten Siedlergemeinschaften" und die Frage geht dann nach den ersten bewaffneten Stammesfehden. Sicherlich auch etwas, was entfernt etwas mit dem "Sozialverhalten" zu tun hat, aber bewaffnete Konflikte sind jetzt nicht das erste, woran ich bei "Soziales Verhalten von Siedlergemeinschaften" denken würde.Gibt es verlässliche Quellen dafür, wie die allerersten bewaffneten Stammesfehden zwischen den Siedlungsgemeinschaften durchgeführt wurden?
was dennoch in der Jungsteinzeit vorgekommen sein soll:Wobei man jetzt aber auch auch nicht gleich bei schlachten auf ein Abschlachten oder Blutrausch gehen sollte
aus Massaker von Schletz – WikipediaDNA-Analysen ergaben, dass – anders als von anderen ähnlich alten Siedlungen belegt – nur wenige der Toten miteinander verwandt waren. Dem Massaker scheint demnach in instabilen, gewaltsamen Zeiten eine Gruppe von Menschen zum Opfer gefallen zu sein, die teils lokal ansässig war, teils aber aus Menschen bestand, die weiter entfernten Siedlungen entstammten und möglicherweise auf dem Gelände der heutigen Ortschaft Schletz vergeblich Schutz gesucht hatten.
Wie @Turgot und @Biturigos wissen, hätte ich mich quasi automatisch auf spätvaruszeitliche Gemeinschaften in Mitteleuropa gestürzt...Pardela_Cenicienta hat quasi automatisch sich auf "frühneolithische"* Gemeinschaften in Mitteleuropa gestürzt
Meine Beobachtung und Schlussfolgerung daraus ist, dass es Kriege zwischen Personengemeinschaften immer, fast ausnahmslos, gegeben hat, so lange es den Menschen als solchen gibt. Die Modalitäten dieser Auseinandersetzungen hängen von der geschichtlichen Entwicklung dieser Gemeinschaften ab."allerersten" ist schwierig. Wie lange soll es zurück gehen? "Verlässlich" auch. Archäologische Funde sind sehr interpretationsbedürftig. Ethnologische Vergleiche (zB mit Stammeskriegen in Papua-Neuguniea im 20. Jh.) sind auch nicht unproblematisch. Meine erste Antwort wär also: "Nein, gibt es nicht. Nur Vermutungen."
Warum interessiert dich das Thema?
Da wir den Grund und Auslöser für den eine Angriff nicht kennen, missfällt mir der Begriff Massaker.
mag der Artikel in Ein Massaker vor 7000 Jahren: Extreme Gewalt in jungsteinzeitlichen Kriegen auch 10 Jahre alt sein, die Studie, über die berichtet wird, scheut den Begriff Massaker offenbar nicht.Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass solche Massaker nicht isoliert auftraten, sondern in der späteren Jungsteinzeit in Zentraleuropa verbreitet waren. Dies zeigt sich etwa darin, dass die Fundstellen der bisher untersuchten Massakergräber aus jener Zeit relativ weit auseinanderliegen. Die immense und gezielte Gewaltausübung bei kämpferischen Konflikten hatte offenbar die Zerstörung ganzer Gemeinschaften zum Ziel, folgern die Forscher.
Geleitet wurde die Arbeitsgruppe vom ehemaligen Leiter des Instituts für Anthropologie der Universität Mainz, Prof. Kurt W. Alt, der seit 2014 eine Gastprofessur an der Universität Basel innehat.
Kann mir noch jemand einen Kommentar zu meiner o.a. Schlussfolgerung geben? Die Art und Weise wie Kriege geführt werden ist für mich zweitrangig, wichtig für mich ist die Feststellung, dass es immer Kriege gegeben hat und weiter Kriege geben wird.Meine Beobachtung und Schlussfolgerung daraus ist, dass es Kriege zwischen Personengemeinschaften immer, fast ausnahmslos, gegeben hat, so lange es den Menschen als solchen gibt. Die Modalitäten dieser Auseinandersetzungen hängen von der geschichtlichen Entwicklung dieser Gemeinschaften ab.
Meine Schlussbemerkung dazu, es wird sicherlich weitere Kriege geben oder?
Nehmt bitte alle zur Kenntnis, ich bin ein einfacher Bürger, kein Wissenschaftler!
Für die bisherigen Beiträge von Euch, bedanke ich mich!
Das Geschichtsforum ist für alle da, die sich für Geschichte interessieren. Hier haben zwar ein paar Leute eine wissenschaftliche Ausbildung, aber wir sind eher wissenschaftsorientiert, als im engeren Sinne wissenschaftlich.Nehmt bitte alle zur Kenntnis, ich bin ein einfacher Bürger, kein Wissenschaftler!
Ich denke, dass du hier eine verzerrte Wahrnehmung hast (was nicht an dir liegt, keine Sorge): In historischen Quellen dominieren oft die kriegerischen Auseinandersetzungen, auch in journalistischen Medien sind die kriegerischen Auseinandersetzungen dominanter.Meine Beobachtung und Schlussfolgerung daraus ist, dass es Kriege zwischen Personengemeinschaften immer, fast ausnahmslos, gegeben hat, so lange es den Menschen als solchen gibt. Die Modalitäten dieser Auseinandersetzungen hängen von der geschichtlichen Entwicklung dieser Gemeinschaften ab.
Meine Schlussbemerkung dazu, es wird sicherlich weitere Kriege geben oder?
*die Zurückweisung des Begriffs Massaker von pietFFM habe ich wohl zur Kenntnis genommen, schließe mich ihr aber nicht an.
Kein Problem, ich habe ja geschrieben das ich mit ihm nur nicht so zufrieden bin.
BTW Warum stehen mir keine Editierfunktionen wie Fett, Kursiv oder Link einfügen zu Verfügung?
Vielen Dank für die sehr ausführliche Beantwortung meiner Schlussfolgerung. Nur ganz überzeugt bin ich deswegen noch nicht. Waren es in der Vorzeit kriegerische Auseinandersetzungen die mit dem Überleben einer Personengemeinschaft begründet wurde, so sind es heute ganz andere, die auf keinen Fall mit einer Existenzsicherung einer Gemeinschaft im Zusammenhang stehen und doch werden Kriege weiter geführt.Ich denke, dass du hier eine verzerrte Wahrnehmung hast (was nicht an dir liegt, keine Sorge): In historischen Quellen dominieren oft die kriegerischen Auseinandersetzungen, auch in journalistischen Medien sind die kriegerischen Auseinandersetzungen dominanter.
Das betrifft auch andere Themen - etwa Sex ("Sex sells"). Manfred Lütz hat vor 25 oder 30 Jahren mal Verlautbarungen des Vatikan über Sexualität/Sexualmoral mit den journalistischen Output über den Vatikan verglichen. Ich weiß die genauen Werte nicht mehr, aber es waren so etwa 5 % Prozent (oder sogar weniger) der Verlautbarungen des Vatikan, die sich mit Sexualität/Sexualmoral befassten, aber über 90 % dessen, was in der Presse über Verlautbarungen des Vatikan veröffentlicht wurde, befasste sich mit eben mit diesen im Vergleich wenigen Verlautbarungen.
So ähnlich ist es mit kriegerischen Auseinandersetzungen. Der normale Alltag ist wenig berichtenswert, Naturkatstrophen und Krieg aber schon.
Und auch in der Archäologie sind natürlich so Dinge wie das Massaker* von Talheim etc. more catchy, als das, was man sonst so in neolithischen Siedlungen findet. Prähistoriker schlagen sich in neolithischen Grabungen meist mit relativ unspektakulären Dingen herum: Eine Bodenverfärbung hier, eine nachgewiesene Pflugspur dort, ein Mahlstein, retouchierter Silex, ein Keramikscherben**. Damit lockt man medial eine nicht vordergründig archäologisch interessierte Gesellschaft nicht hinter dem Ofen hervor. Deshalb dominieren auch hier medial eher die Ausnahmeereignisse, als die "alltäglichen" Funde. Eine neolithische (oder gar mesolithische oder paläolithische) Siedlung ist eben schwer zu lesen. Außerdem üben Knochen schon an und für sich eine große Faszination auf und auf, weil wir in Knochen den Menschen mit einem Schicksal sehen.
Wird es auch in Zukunft Kriege geben? Ja, sehr wahrscheinlich. Weil es eben immer Menschen geben wird, die aus nationalistischen Gründen oder Habgier Kriege vom Zaun brechen werden. Aber du kannst auch davon ausgehen, dass die Mehrheit der Menschen den Krieg ablehnt. Unsere Kompetenzen, die uns vom übrigen Tierreich unterscheiden, sind komplexe Planung und Zusammenarbeit (auch viele Tier können planen und zusammenarbeiten, aber halt deutlich weniger komplex). Und es sind nicht die Kriege, die uns groß gemacht haben (auch wenn diese vor allem in der Moderne Geld generiert haben, um Erfindungen zu finanzieren), sondern die Fähigkeit zur Zusammenarbeit.
Es dauert etwa 20 Jahre, um aus einem Säugling einen eigenständigen Menschen zu machen, du kannst diesen Menschen in einer Sekunde töten. Es dauert Wochen oder Monate, ein Haus zu bauen, aber du kannst es in einer Nacht niederbrennen. Ich finde dafür, dass die Destruktion so einfach ist, sind wir ziemlich viele Menschen und wohnen in ziemlich vielen Häusern.
*die Zurückweisung des Begriffs Massaker von pietFFM habe ich wohl zur Kenntnis genommen, schließe mich ihr aber nicht an.
**archäologisch korrekt ist nicht die Scherbe, sondern der Scherben, und der muss nicht einmal zerscherbt sein![]()
Das ist in Ordnung.Vielen Dank für die sehr ausführliche Beantwortung meiner Schlussfolgerung. Nur ganz überzeugt bin ich deswegen noch nicht.
Womit in der Prähistorie kriegerische Auseinandersetzungen begründet wurden, wissen wir de facto nicht. Wir können Motive lediglich aus archäologischen Zusammenhängen zu erschließen versuchen. (Siehe dazu auch den kritischen Beitrag von @pietFFM ).Waren es in der Vorzeit kriegerische Auseinandersetzungen die mit dem Überleben einer Personengemeinschaft begründet wurde,
Das mag richtig sein, aber auch heute noch führt kein Kleptokrat den Krieg offiziell aus Habgier, sondern wird immer anführen, dass er auf eine Bedrohung von außen reagiere, oder das es um Existenzsicherung gehe.so sind es heute ganz andere, die auf keinen Fall mit einer Existenzsicherung einer Gemeinschaft im Zusammenhang stehen
Konflikte gewaltsam auszutragen gehört zu unserem menschlichen Repertoire, ja. Aber nicht notwendigerweise. Wenn wir uns altruistisch verhalten, wird Oxytocin ausgeschüttet.Kann es sein, dass es Gene in der DNA des Menschen gibt, die das kriegerische Auftreten begründen und vererben? Denn mit der geistigen Fähigkeit/Unfähigkeit eines Menschen, lässt sich so ein Verhalten nicht begründen.
und ab 1956 war F.J. Strauß zweiter bundesdeutscher Verteidigungsminister.In einer Sitzung des ersten Deutschen Bundestags 1949-1953 wurde in einer Rede (F.J, Strauß ?) gesagt: "Der Deutsche, der noch einmal ein Gewehr in die Hand nimmt, solle die Hand abfallen"
Im Falle des Überfalls auf die Ukraine ist es aber exakt so. Das wird dir jeder Ukrainer bestätigen.Waren es in der Vorzeit kriegerische Auseinandersetzungen die mit dem Überleben einer Personengemeinschaft begründet wurde, so sind es heute ganz andere, die auf keinen Fall mit einer Existenzsicherung einer Gemeinschaft im Zusammenhang stehen und doch werden Kriege weiter geführt.
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