Arne Alexander
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Ich vermute @Arne Alexander hat es in der "Aktuellen Kamera" gesehen - die begann im DDR-Fernsehen 19.30 Uhr. Keinem Beteiligten waren die Konsequenzen klar. Man wollte die Ausreisewilligen eigentlich nur direkt loswerden, nicht mehr via Ungarn. Von einer durchlässigen Grenze oder gar ihrer Öffnung nach beiden Seiten war keine Rede - die Bürger interpretierten es auf ihre Weise und schufen vollendete Tatsachen.
Es war Radio, Fernsehen mochte ich noch nie. Und es war ein westlicher Sender, wohl HR3 (damals noch etwas solider als heute).
Ernster: Die Öffnung der Grenze war seit Ende Oktober auf der Tagesordnung, entsprechende Gesetzentwürfe wurden diskutiert - in diesem Punkt irre ich mich definitiv nicht. Auch wenn davon nach dem 9. November kaum noch die Rede war: Die Erwartungen für den Termin der Grenzöffnung schwankten zwischen 1.12., Weihnachten bzw. 1.1.1990 spätestens.
Und natürlich war der 9. November in der Form eine Inszenierung, normalerweise kam man als Ostdeutscher gar nicht in die Nähe der Grenze, aber an dem Abend war es "zufällig" anders. - Aber das wäre auch wieder ein eigenes Thema.
@Gandolf: Mir ging es hier um die Selbstverständlichkeit, mit der Grenzöffnung mit Grenzbeseitigung gleichgesetzt wurde.Ob die Alternative eine Chance gehabt hätte, ist ein anderes Thema, und du magst durchaus recht haben mit deiner Einschätzung.
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