Ich hab's auf Arte jetzt gesehen.
Was die Handlung anbelangt, fand ich diese etwas unglaubwürdig. Es gibt doch arg viele Zufälle (Baron Severin als Verwandter von Claudia, Peter findet Laust auf dem Schlachtfeld von Düppel etc.). Was mir dabei gut gefällt ist, dass im Grunde niemand außer dem marxistischen Preußen die Gesellschaftsordnung so wirklich hinterfragt, die es zulässt, dass ein Grundherr einfach so darüber bestimmt, dass die und die Männer "freiwillig" zum Militär gehen - im Endeffekt für das Versprechen, dass er sich ihrer Mutter in jedem Fall annimmt. Gut gefiel mir, dass die Preußen keineswegs verteufelt werden. Dass die preußischen Husaren mal als eine Art Orks auftraten vor denen (fast) jeder Däne erzittert, rechnete ich der heutigen Mode zu, immer ein bisschen Mystery auch außerhalb des Genres Fantasyfilm reinzubringen. Der Leuchtturmwärter ist ja auch so eine Facette. Vom militärischen Standpunkt her enttäuschte mich die Hirnrissigkeit an einigen Stellen. Dass der Hauptmann keine Ahnung von Militär hatte, war ja leicht erkennbar. Aber auch der Unterleutnant bringt die Soldaten kaum in eine militärische Formation, sondern die Kompanie steht oftmals wie bei dem Gefecht bei Missunde nur irgendwie rum.
Optisch ist der Film ziemlich monumental angelegt und erinnerte mich von daher an "Gods and Generals". Visuell hat es mich beeindruckt, vor allem aber die Gebäude. Der Gutshof und der Bauernhof der Jensens etc. wirken einfach enorm stimmig.
Vielleicht aus Budgetgründen wurden die verbündeten Österreicher und Preußen auf die Preußen allein reduziert. Zwar wird in der 8. Folge erwähnt, dass Peter als Gefangener und Versehrter nach Österreich gelangt sei, aber die Österreicher tauchen nirgends auf, auch nicht bei der Schlacht bei Sankelmark, wo seltsamerweise bzw. durch die Handlung konstruiert weder Peter noch Laust teilnehmen, obwohl die dänische 8. Brigade anwesend war.
Ich fand es seltsam, dass Moltke immer mit einem Bart gezeigt wurde. Hatte der einen 1864? Bei vielen Charakteren wie dem Conseilpräsident hat man sich ansonsten viel Mühe gegeben und sie sahen auch glaubhafter teilw. als die Generäle bei Gettysburg und Co aus.
Dennoch ne sehenswerte Darbietung vor allem durch durchweg gute bis sehr gute Schauspieler. 7 von 10 fliegenden Kanonenkugeln.