Historisch fundiert, alles klar. Vollständig ist ja noch klarer nach dem im März '39 die Polen Teilmobil machten, nach den Garantierklärungen.
		
		
	 
Vor allem war die damalige Polnische Teilmobilmachung eine Rekation auf den deutschen Überfall auf die Tschechoslowakei kurz zuvor.
Teilmobilmachung zur Abschirmung der eigenen Grenze gegenüber einem Staat, der offen Agressionen zeigt, um das eigene Gebiet zu schützen ist eine durchaus übliche und legitime Maßnahme.
	
		
	
	
		
		
			Den Versailler Vertrag wollte die Mehrheit der im Reichstag vertretenden Parteien von ganz links bis ganz rechts abschütteln, kein Alleinstellungsmerkmal der Nazis, auch historisch fundiert festgestellt.
		
		
	 
Den Versailler Vertrag wollten tatsächlich alle Parteien in Deutschland kippen und er wurde faktisch auch von sämmtlichen Weimarer Regierungen unterlaufen.
Worin sich die Parteien dann unterschieden, waren die Mittel, die sie einzusetzen bereit waren, denn SPD, Zentrum und die liberalen Parteien waren durchaus nicht bereit deswegen Krieg zu führen.
Das war dann schon eher eine Spezialität des rechtsextremen politischen Lagers in der Weimarer Republik. Und spätestens beim Einmarsch in der "Resttschechei", eigentlich aber bereits beim Einmarsch in Österreich war die NSDAP über Revision des Versailler Vertrags hinausgegangen, denn Österreich und auch die Sudetengebiete waren ja nie ein Teil des Bismarck-Reiches oder der Weimarer Republik gewesen.
Der Versailler Vertrag und auch der vertrag von Saint-Germain hatten diese Gebiete nicht abgetrennt, sondern lediglich ihren Anschluss an Deutschland untersagt, also wäre "Revision" des Versailler Vertrags in diesem Zusammenhang lediglich die Aufhebung des Anschlussverbotes gewesen, aber nicht der Einmarsch und die Annexion ohne die Österreicher in freier Wahl darüber abstimmen zu lassen.
Das war dann in dieser Form schon eine Spezialität der Nazis, die sich nicht einfach mit "das wollten ja damals alle" vom Tisch wischen lässt, in dieser Form nicht.
	
		
	
	
		
		
			Ach was noch historisch fundiert war, ist das die Naziführungsriege die Bereitschaft der Garantiemächte für Polen in den Krieg zu ziehen völlig unterschätzte und die Herren Generäle die Regierung darauf aufmerksam machten, dass die Wehrmacht diesen Krieg (noch) nicht gewachsen wäre.
Wie passt denn das "historisch fundiert" zur der Aussage die Vorherrschaft in Europa erzwingen zu wollen ?
		
		
	 
Ähm, wo siehst du da einen Widerspruch?
Sich augenblicklich außerstande zu sehen ein Vorhaben auszuführen, belegt nicht das Desinteresse an diesem Vorhaben.
Und angesichts der Art und Weise der Aufrüstung, musste sämmtlichen höheren Offizieren, auch denen, die bei Hitlers Zusammenkunft mit den Spitzen der Wehrmacht und der eindeutigen Ausführungen des Diktators nicht zugegen und auch nicht mit der Ausarbeitund der Operationspläne betraut waren, klar sein, worauf das in Deutschland hinaus lief.
Man rüstete, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten unter einer immensen Kraftanstrengung und erheblichen Nachteilen für die zivile Industrie und die Konsummöglichkeiten der Zivilbevölkerung in einem irren Tempo die Armee auf.
Das ging vielleicht zum Teil an der Wahrnehmung der Zivilbevölkerung vorbei, aber die Generalität, die damit täglich zu tun hatte, sah das. Und den Herren musste völlig klar sein, dass es dabei nicht einfach darum gehen konnte, einfach nur die Wehrfähigkeit des Landes zu verbessern.
Wenn es nämlich darum gegangen wäre, hätte man die Aufrüstung auf die Zeit nach der wirtschaftlichen Erhohlung verschoben und wesentlich langsamer vollzogen, dann wären die Belastungen für Land und Wirtschaft nämlich deutlich geringer gewesen.
Wer das Tempo der Aufrüstung sah, und die höheren Offiziere, denen das Gerät zur Verfügung gestellt wurde, sahen das zwangsläufig, musste davon ausgehen, dass das für Expansionspolitik bestimmt war, weil es nur in diesem Kontext Sinn ergab.
Wer das mittrug und sich nicht aus der Armee verabschiedete, der Wusste worauf das hinauslief und hatte keine prinzipiellen Einwände dagegen.
	
		
	
	
		
		
			Was ist denn nun , nach ihren ganzen Ausführungen über Danzig, mit den Vorschlägen über die Exterritiorialverbindungen nach Ostpreußen ?
		
		
	 
Was soll damit sein?
Solche Vorschläge waren offensichtlich einfach nur darauf aus den Konflikt zuzuspitzen und Ablehnungen zu provozieren um eine Kriegsrechtfertigung zu haben.
Insofern es in Deutschland überhaupt noch keine Massenmotorisierung gab, und sowohl Eisenbahnverbindungen bestanden, als auch die Möglichkeit gegeben war Ostpreußen von Pommern oder anderen deutschen Küstengebieten aus regelmäßig per Fährschiff anzulaufen, stellte eine Autobahn zum einen keine objektive verkehrstechnische Notwendigkeit dar und schon gar nicht war es in irgendeiner Form verkehrspolitisch notwendig für eine Verkehrsverbindung Exterritorialität einzufordern.
Wenn es einfach nur um den Landgebundenen Verkehr gegangen wäre, hätte man mit der Polnischen Republik auch einfach ein stinknormales, bilaterales Transit- und Handelsabkommen anstreben können, wie das jede normale Regierung, die einfach ein Interesse an gutnachbarschaftlichen Beziehungen gehabt hätte, getan hätte.
Die Forderung nach einer exterritorialen Verkehrsverbindung durch Polnisches Gebiet hindurch, bedeutete nichts anderes, als die Forderung an Polen zu stellen einen Teil seiner staatlichen Souveränität aufzugeben und das Gebiet, über das die Autobahn verlaufen wäre de facto aus der Kontrolle des polnischen Staates auszugliedern.
Mit anderen Worten, diese Forderung stellte eine ähnliche Zumutung an die Polnische Republik dar, wie diejenigen Artikel des Versailler Vertrages, die Deutschland 1918 die Wehrhoheit über Teile seines Staatsgebiets und die verkehrstechnische und fiskalische Kontrolle über einen Teil seiner Binnengewässer (Internationalisierung der größeren deutschen Flüsse) aberkannt hatte.
Wer gegen diesen Versailler Vertrag polemisierte und von der angeblichen "Unterdrückung" und "Versklavung" Deutschlands schwadronierte, konnte schwerlich gutes im Sinn haben wenn er versuchte einem Nachbarland solche Bedingungen aufs Auge zu drücken.
	
		
	
	
		
		
			Natürlich ist man aus dem Völkerbund ausgetreten, weil es eben nicht das gehalten hat , was man sich versprochen hatte. Schon Stresemann hat gesagt, Deutschland hat immer nur gegeben, die anderen nur genommen.
		
		
	 
Stresemann als Kronzeugen und Rechtfertigung für den Austritt aus dem Völkerbund zu bemühen ist schon insofern ein starkes Stück, als dass Stresemann, einer der Hauptverantwortlichen dafür war, dass es zum Ausgleich mit Frankreich gekommen war und Deutschland in die Organisation des Völkerbundes aufgenommen worden war, was Stresemanns Politik entsprach.
Er hat also genau das Gegenteil von dem Vertreten, was die Nazis taten, jedenfalls mit Hinblick auf den Völkerbund.
Und "natürlich" ist daran überhaupt nichts.
Denn da Danzig Mandatsgebiet des Völkerbundes war, war der Völkerbund als Institution erstmal das naheliegendste Mittel um Einfluss auf die Verhältnisse in Danzig selbst zu gewinnen.
Auch im Bezug auf das 1924 von Litauen annektierte Memelgebiet wäre der Völkerbund ein logischer Hebel zum Ansatz für eine echte Revisionspolitik gewesen, da man natürlich von der Plattform des Völkerbundes aus hätte versuchen können, dass rechtswidrig von Litauen annektierte Mandatsgebiet wieder von Litauen abzutrennen und sich selbst mit Wahrnehmung und Schutz des Mandats betrauen zu lassen, um im zweiten Schritt zu versuchen, eine Wiedervereinigung mit dem Reichsgebiet durchzusetzen.
Insofern der Völkerbund über seine im Mandate in Danzig und Memel Einflussmöglichkeiten bot, war es nicht natürlich für Deutschland, wenn es an einer friedlichen Revision der Verhältnisse interessiert war, diesen zu verlassen, sondern im Gegenteil höchst unsinnig.
	
		
	
	
		
		
			Die Ablehnung der Polen war übrigens nicht wegen Danzig, sondern wegen der vorgeschlagenen Volksabstimmungen über die Transitwege bzw. über Westpreußen.
		
		
	 
Hitler forderte beides, im Wissen, dass Polen das in keiner Weise akzeptieren würde können.