Juri Brezan schrieb:
Es gibt Leute, die die gesellschaftlichen Entwicklungen und Folgen der späten 1960iger Jahre als „gesellschaftlicher Nährboden“ für ein sich später vereinigendes Europa sehen, ob man dieser These folgen kann, ist sicherlich zu diskutieren.
In der DDR war 1968 ein schwieriges Jahr.
Politisch begann der Vietnam- Krieg und dazu die Anti-USA - Propaganda
auf ständig ansteigendem Niveau. Dazu beobachtete man die Entwicklung
in der Tschechoslowakei und sah Dubceks Reformwillen als Leitfaden für
Dinge , welche man auch in der DDR ändern könnte.
Mit dem sowjetischen Einmarsch und der Bereitstellung der NVA ebenfalls
zum Einmarsch sank die Stimmung auf einen Nullpunkt.`
Allen wurde vor Augen geführt , wer im Ostblock tatsächlich die
Macht innehatte.
Die Ereignisse um die Studentenbewegung in der Bundesrepublik sah
man im Fernsehen ohne sie wirklich zu begreifen.
Sollte ich erwähnen , das die Rockmusik unter den jungen Leuten als
Ausdruck einer eigenen Kultur festen Fuss fasste ? Junge Bands
spielten an den Wochenenden meist in uralten ländlichen Gasthaussälen
mehr schlecht als recht Jumping Jack Flash und The Who vor tobend
begeisterten Jugendlichen. Jeans wurden Kult im Osten.
Es mag banal klingen - aber damit löste sich erstmals eine Generation
im Osten von den traditionellen Werten ihrer Eltern-Generation.
Die vorherige RocknRoll und Elvis - Wellen waren nicht auf die
grosse Masse durchgeschlagen - die Stones, Beatles usw, schafften es.