6. Juni 1944: Pleiten, Pech und Pannen?

Operation Neptune => Marines?

Hallo :winke:

Ich hätte mal eine Frage zum D-Day, nämlich wieso kam bei der Erstürmung der Normandie keine Marineinfanterie zum Einsatz?

Ich meine mal generell: Die größte Amphibische Operation der Weltgeschichte und es waren keine Marines dabei?

Im Bezug auf die Truppenverbände habe ich immer nur von Infanteriedivisionen, 82. + 101. Luftlandedivision(en), Rangergruppen und SAS gelesen und gehört.

Der einzigste Grund, der mir spontan einfällt, :grübel: könnte sein, dass die Marines zu sehr mit dem Pazifikkrieg beschäftigt waren und nicht eingreifen konnten d.h. dass das US Oberkommando die Marines im Pazifik lies statt sie um die halbe Welt zu karren und die Landung mit "normalen" Infanteriekräften durchführte.

Was meint ihr dazu?

Gibt es bekannte Gründe, wieso Sie nicht dabei waren oder waren sie dabei und ich habe da was gravierendes übersehen?? :autsch:
 
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"keine" Marines ist nicht richtig. Die Royal Marines waren dabei.

Royal Marines Museum - D-Day Illusions

Die US-Marines waren jedoch tatsächlich im Pazifik gebunden, auf den größeren Kriegsschiffen müssten jedoch kleinere Abteilungen präsent gewesen sein. Die haben dort zumeist ein Teil der Flak bedient.
 
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Um dieses Thema wieder aufzunehmen:

Gab es auch Pleiten, Pech und Pannen auf allierter Seite? Sicherlich:
Eigentlich sehr viele.
Stichwort: Bloddy Omaha:

Luftangriff auf den Abschnitt "Omaha" mit ca. 13.000 Bomben und nichts davon traf den Strand oder die deutschen Stellungen? Alles landete im Hinterland?

Stichwort:
Schiffsartillerie:
War dieses Feuer eigentlich blind?
Muß wohl.
Es gab wohl keine VB's.
Oder täusche ich mich?

Wären zumindest die Zerstörer näher an die Küste befohlen worden, so hätten diese weit mehr anrichten können.
Oder?

Und dann die Aufklärung:
Hat man nicht mit all diesen vielen Panzern "TIger" gerechnet, die garnicht vorhanden waren?
War der "Tiger" nicht eine Art Mythos insbesondere für die Amerikaner?

Ist es nicht so, daß die Allierten den Feind deutlich überschätz haben?

Oder war diese Überschatzung gerade der Wg zum Erfolg?
Oder muß man vielmehr davon ausgehen, daß der Kampf im Hinterland die eigentliche Herausforderung für die Allierten war? Und war deshalb die Strategie des OKW's durchaus nachvollziehbar?

Ach, so viele Fragen.
 
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Dass Omaha Beach blutig werden würde, hatten die Stäbe im Auge. Man wusste recht genau, dass die Verlustzahlen hoch sein würden. Ohne Pannen läuft eine solch komplexe Operation natürlich nie ab. Zur Schiffsartillerie: Rundstedt war zumindest von der Wirkung der britischen und amerikanischen Schiffsartillerie nachher beeindruckt und beschreibt, dass es unmöglich war in die Reichweite der Schiffsartillerie in offenem Feld Panzerverbände zu sammeln. Die Zerstörer konnten wohl einerseits wegen des deutschen Gegenfeuers aus den landgestützten Batterien und zum zweiten weil sie dann uu. den Landungsbooten ins Gehege gekommen wären nicht näher ran. Außerdem hätte es auch wenig gebracht, wenn sie näher gewesen wären, weil die Lageeinschätzung aus der Luft und die Unterstützungsanfragen vom Boden immer noch genauer gewesen wären bzw. für effizienteren Einsatz gesorgt hätten. Wenn muss man sich die Kommunikationsstrukturen zwischen Flotte und Landungstruppen ansehen. Die deutlich näher am Strand befindlichen bewaffneten Landungsboote scheinen ebenfalls nicht all zu erfolgreich operiert zu haben, auch wenn sie sicherlich für die Infanterie wichtige Entlastung waren. Die Bomber hingegen hatten Angst Ihre eigenen Leute zu treffen, weil wg. Geheimhaltung nicht so ganz bekannt war, ob die schon auf dem Weg waren oder nicht. Das kann man als Panne werten, passiert aber bei einer Operation der Größe leicht.
 
Stichwort:
Schiffsartillerie:
War dieses Feuer eigentlich blind?
Muß wohl.
Es gab wohl keine VB's.
Oder täusche ich mich?
Es gab Luftbeobachtung und Lenkung, so zB für die Kreuzer und Schlachtschiffe.

Wären zumindest die Zerstörer näher an die Küste befohlen worden, so hätten diese weit mehr anrichten können.
Oder?
Das ist sehr komplex. Siehe zB hier:
Destroyers at Normandy: Naval Gunfire Support at Omaha Beach


Und dann die Aufklärung:
Hat man nicht mit all diesen vielen Panzern "TIger" gerechnet, die garnicht vorhanden waren? War der "Tiger" nicht eine Art Mythos insbesondere für die Amerikaner?
Panzerabwehr und eine "Überausstattung" der Landungskräfte mit Abwehrmitteln spielten eine große Rolle insbesondere für den britisch-kanadischen Sektor, in dem der erste Gegenschlag erwartet wurde. Siehe zB

John Buckley: Tackling the Tiger: The Development of British Armoured Doctrine for Normandy 1944, JoMH 2010, S. 1161-1184.

In der Praxis war das effektiv: der Gegenschlag des PR der 21.PD (überwiegend P IV) am 6.6.1944 nachmittags blieb in britischen PaK-Riegeln nördlich Caen liegen.
 
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