thanepower
Aktives Mitglied
Von Jasper stammt der Versuch, die Entwicklung der noch heute bedeutsamen Religionen als eine epochenübergreifende, revolutionäre Veränderung in der Periode von ca. 800 BC bis ca. 200 BC Jahr zu verorten. Diese Epoche benennt er als "Achsenzeit" und grenzt damit die vorherige Periode von der folgenden ab.
https://de.wikipedia.org/wiki/Achsenzeit
Zeitgleich entwickelten sich in der Phase der "Achsenzeit", so Jaspers" die bis heute noch bedeutsamen Weltreligionen. Teils als Folge aus den alten Hochkulturen, u.a. Ägypten, übernahmen bestimmte Traditionsbestände, aber schufen auch neue kulturelle Praktiken, teils parallel zu den bisherigen Hochkulturen.
Und Jaspers schreibt:"Die Achsenzeit wird zum Ferment, das die Menschheit in einen Zusammenhang der Weltgeschichte." (S. 76) Und aus der Sicht von Jaspers entstanden zwei Gruppen von Völkern, die "Achsenvölker" und die "Völker ohne Durchbruch". (ebd. S. 76)
"1. Die Achsenvölker - Es sind die Völker, welche in Kontinuität mit ihrer eigenen Vergangenheit den Sprung vollzogen haben....Chinesen, Inder, Iranier, Juden, Griechen."
Die Völker der alten Hochkulturen grenzt er gegen diese Gruppe ab, da diesen alten Hochkulturen die "menschenverwandelnde Reflexion" fehlte, und sie reagierten nicht mehr auf den außerhalb ihres Bereichs geschehenen Durchbruchs. Die Konsequenz war, dass sie noch eine Zeitlang zu hohen kulturellen Leistungen fähig waren, allerdings schrittweise von anderen überflügelt bzw. assimiliert wurden.
Eine relativ neue Betrachtung zu dem Thema hat gerade Assman vorgelegt, in dem die Thesen von Jaspers als "Gründungsmythos" der Moderne beschrieben und hinterfragt werden, da in dieser Periode, die Grundkategorien unseres Denkens und unseres Wertesystems "erschaffen" worden sind. Und diese Realität für uns noch heute eine praktische und normative Bedeutung hat. (vgl. Assmann, S. 197)
Dabei konstatieren Bellah und Joas in ihrer "Introduction", dass das Konzept der "Achsenzeit" bzw. des "axial age" zwar eine wichtige formative Zeit für die Moderne beschreibt, allerdings eine Vielzahl weiterer Einflussfaktoren ebenfalls relevant waren.
Die kurze Darstellung sollte deutlich machen, das das Konstrukt der "Achsenzeit" ein wichtiger Ansatz ist, die komparative Entwicklung von Zivilisation, Religion bzw. Kultur zu beschreiben.
Assmann, Jan (2018): Achsenzeit. Eine Archäologie der Moderne. München: C.H.Beck.
Bellah, Robert N.; Joas, Hans (Hg.) (2012): The Axial Age and its consequences. Cambridge, Mass.: Belknap Press of Harvard University Press.
Jaspers, Karl (1988): Vom Ursprung und Ziel der Geschichte. München, Zürich: Piper
https://de.wikipedia.org/wiki/Achsenzeit
Zeitgleich entwickelten sich in der Phase der "Achsenzeit", so Jaspers" die bis heute noch bedeutsamen Weltreligionen. Teils als Folge aus den alten Hochkulturen, u.a. Ägypten, übernahmen bestimmte Traditionsbestände, aber schufen auch neue kulturelle Praktiken, teils parallel zu den bisherigen Hochkulturen.
Und Jaspers schreibt:"Die Achsenzeit wird zum Ferment, das die Menschheit in einen Zusammenhang der Weltgeschichte." (S. 76) Und aus der Sicht von Jaspers entstanden zwei Gruppen von Völkern, die "Achsenvölker" und die "Völker ohne Durchbruch". (ebd. S. 76)
"1. Die Achsenvölker - Es sind die Völker, welche in Kontinuität mit ihrer eigenen Vergangenheit den Sprung vollzogen haben....Chinesen, Inder, Iranier, Juden, Griechen."
Die Völker der alten Hochkulturen grenzt er gegen diese Gruppe ab, da diesen alten Hochkulturen die "menschenverwandelnde Reflexion" fehlte, und sie reagierten nicht mehr auf den außerhalb ihres Bereichs geschehenen Durchbruchs. Die Konsequenz war, dass sie noch eine Zeitlang zu hohen kulturellen Leistungen fähig waren, allerdings schrittweise von anderen überflügelt bzw. assimiliert wurden.
Eine relativ neue Betrachtung zu dem Thema hat gerade Assman vorgelegt, in dem die Thesen von Jaspers als "Gründungsmythos" der Moderne beschrieben und hinterfragt werden, da in dieser Periode, die Grundkategorien unseres Denkens und unseres Wertesystems "erschaffen" worden sind. Und diese Realität für uns noch heute eine praktische und normative Bedeutung hat. (vgl. Assmann, S. 197)
Dabei konstatieren Bellah und Joas in ihrer "Introduction", dass das Konzept der "Achsenzeit" bzw. des "axial age" zwar eine wichtige formative Zeit für die Moderne beschreibt, allerdings eine Vielzahl weiterer Einflussfaktoren ebenfalls relevant waren.
Die kurze Darstellung sollte deutlich machen, das das Konstrukt der "Achsenzeit" ein wichtiger Ansatz ist, die komparative Entwicklung von Zivilisation, Religion bzw. Kultur zu beschreiben.
Assmann, Jan (2018): Achsenzeit. Eine Archäologie der Moderne. München: C.H.Beck.
Bellah, Robert N.; Joas, Hans (Hg.) (2012): The Axial Age and its consequences. Cambridge, Mass.: Belknap Press of Harvard University Press.
Jaspers, Karl (1988): Vom Ursprung und Ziel der Geschichte. München, Zürich: Piper