Alkohol in der preußischen Armee

Ich habe etwas interessantes gefunden, was ein Faktor der "Sauferei" hätte sein können./quote]
Interessant.

Aber eigentlich war ich weniger daran interessiert, wieso die Soldaten saufen (das ist ja bei deutschen Männern traditionell völlig normal ...).

Mir geht es um die offizielle Versorgung.
Sowohl der Rum von Nelsons Matrosen wie die zwei Dosen Bier pro Kopf für die Afghanistan-Truppe gehören ja ganz offiziell zur Truppenverpflegung.
Und da hätte mich interessiert, wie das früher bei deutschen Armeen üblich war - insbesondere eben bei einem herausragenden Beispiel wie der preußischen Armee zu Zeiten des alten Fritz.

Als die Schlagkraft seiner Truppen im Siebenjährigen Krieg nachließ, wollte der Preußenkönig auf den Alkohol als Verbündeten zurückgreifen und seinen Landsern Branntwein verabreichen lassen. Übrigens spielte bei Desertionen entgegen landläufiger Meinung oft nicht menschenunwürdige Behandlung, sondern Heimweh und nicht zuletzt Spielschulden eine wichtige Rolle.
 
Es gibt durchaus regionale Unterschiede, was als alkoholisches Getränk anzusehen ist.
In meiner Dienstzeit im bayrischen Ingolstadt vor fast 40 Jahren wurden wir bei der "Vergatterung" vor einem bevorstehenden Wachdienst darauf hingewiesen, daß Alkoholgenuß nicht erlaubt war. Eswurde dabei ausdrücklich darauf hingewiesen wurde, daß auch kein Bier gestattet war, da in vielen Gegenden Bayerns Bier als Grundnahrungsmittel angesehen wird und nicht als Alkohol (über die Qualität brauchen wir jetzt aber nicht zu diskutieren;)).
 
Vielleicht sollte man noch erwähnen, dass Alkohol ein gängiges Mittel preußischer Werber war, um Fritzens Kanonenfutter zu rekrutieren.

Alkohol war der Verbündete Nr. 1 unter allen Werbern, wobei die Preußen unter allen deutschen und europäischen Armeen, und in zahlreichen Fürstentümern wurde ihnen der aufenthalt verboten, weil sie berüchtigt dafür waren, fremde Untertanen mit geschlossenen Kutschen und scharfen Hunden zu entführen und Kidnapping zu betreiben. Ein prominentes Opfer preußischer Werber war der russische Universalgelehrte Lomanossow, der als Marburger Student von preußischen Werbern entführt wurde.

Den Hessen war prinzipiell gewaltsame Werbung verboten, was natürlich nicht heißt, das es nicht geschah.

Die einschlägigen Treffpunkte waren fast immer Kneipen, und es konnte fatal sein, ohne Zeugen zu verhandeln oder sich einladen zu lassen. Wenn die werber die zeche bezahlten, konnten sie vielleicht behaupten, einen Vorschuß auf das Handgeld ausgegeben zu haben.
 
Alkohol war der Verbündete Nr. 1 unter allen Werbern, wobei die Preußen unter allen deutschen und europäischen Armeen, und in zahlreichen Fürstentümern wurde ihnen der aufenthalt verboten, weil sie berüchtigt dafür waren, fremde Untertanen mit geschlossenen Kutschen und scharfen Hunden zu entführen und Kidnapping zu betreiben. Ein prominentes Opfer preußischer Werber war der russische Universalgelehrte Lomanossow, der als Marburger Student von preußischen Werbern entführt wurde.

Den Hessen war prinzipiell gewaltsame Werbung verboten, was natürlich nicht heißt, das es nicht geschah.

Die einschlägigen Treffpunkte waren fast immer Kneipen, und es konnte fatal sein, ohne Zeugen zu verhandeln oder sich einladen zu lassen. Wenn die werber die zeche bezahlten, konnten sie vielleicht behaupten, einen Vorschuß auf das Handgeld ausgegeben zu haben.


Der Alkohol muss auch damals eine große Anziehungskraft besessen haben, wenn Kneipen reich mit zahlenden oder nichtzahlenden Gästen gefüllt war und Armeewerber dort beinahe ihr zweites Zuhause hatten.
 
Zurück
Oben