Alle Seidenstraßen führten nach Rom?

E

EndZeitRoemer

Gast
Ich lese grade folgenden Beitrag:
"Es ist thematisch innerhalb der gesamten überlieferten antiken Literatur ein Unikat.[...]
Begehrte Waren aus der römischen Welt waren demnach beispielsweise Lebensmittel, Wein, Pferde, Metallwaren und Textilien, aber auch Luxusgüter wie Schmuck, Glas, Perlen und Kosmetika. Im Tausch luden die Frachtschiffe Gewürze, Seide, Edelsteine und Sklaven. Anders als gewöhnliche Reise- und Erlebnisberichte konzentriert sich der Verfasser ganz auf die aktuellen marktpolitischen Aspekte seiner Zeit, die für die heimischen Reeder von Wichtigkeit waren."

Quelle: Periplus Maris Erythraei – Wikipedia
Jetzt frage ich mich: Gab es auch römischen Handel mit China?
Eventuell sogar römische Händler in China und chinesische Händler in Rom?
Eventuell gar Sklavenhandel?
 
Direkten Handel wohl nicht, zumindest nicht regelmäßig. Man hat aber römische Münzen in Japan gefunden. In China behauptet man dass die Stadt Liqian auf römische Gefangene zurückgehe, in Liqian stecke Legion.
 
Wenn man dem "Periplus" folgt, fuhren Kaufleute von Ägypten aus wohl nur bis max. in den Golf von Bengalen; weiter reichte das geographische Wissen nicht. China direkt wurde also anscheinend nicht angefahren. Dem Periplus zufolge wurden Waren wohl am Indus bzw. in Westindien entladen und auf dem Landweg über Baktrien nach China gebracht.
 
Ganz interessant, dass im Periplus China Thin und ein dortige große Stadt Thinai genannt wird, was sich wie unser Wort China wohl von der Qin-Dynastei ableitet, während die Chinesen in der Antike sonst Serer genannt werden, was wohl auf das chinesische Wort für Seide, si, zurückzuführen sein soll.
Dazu Justine Walter:Antikes Griechenland und Altes China.
https://ul.qucosa.de/api/qucosa:14961/attachment/ATT-0/
 
Die Serer werden indirekt aber auch erwähnt: Von der Stadt Thinai aus werde "serisches Tuch" exportiert.

Ob der Verfasser des Periplus Thin und das Land der Serer für verschieden hielt oder für synonym, lässt sich meiner Meinung nach aus dem Text heraus nicht entscheiden.
 
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