(Der Vollständigkeit halber: VV (Doppeltes V, nicht W) ist gar nicht so selten, für viri, vivunt oder auch viventes. COIIVO ließe sich sogar irgendwie erklären, COI steht in Inschriften für coniugi, "dem Gatten", coniugi IV mit -o als Dativendung könnte ich mir in einer laienhaft latinisierten Variante sogar vorstellen, "dem vierten Gatten".)
Aber wie gesagt, macht wenig Sinn. Daher sei dieser Absatz nur Dokumentation einer Gedankenspielerei

]
So doof ist das gar nicht. In solchen Inschriften finden sich neben frommen Inschriften oft die Namen der den Bau errichtenden Eheleute. Wobei du natürlich Recht hast, dass überraschend wäre, dass das gängige
Anno Domini ausgeschrieben und ein weniger gängiges - du darfst hier ja nicht aus der Sicht des Klassischen Archäologen urteilen -
COnIugi abgekürzt wäre.
Der geäußerten Restaurierungsidee kann ich mich
nicht anschließen, da es sich ja offensichtlich um einen Balken und nicht mehrere zusammengesetzte Versatzstücke handelt. Bis auf die weiße Farbe in den Buchstaben dürfte das also alles original sein. Einen Reim darauf machen kann ich mir aber nicht.
Ich würde mich an Freilichtmuseen mit der entsprechenden Zeitstellung (etwa Hagen) wenden, um dort mal nachzufragen. Wenn irgendwo Experten sitzen, dann dort (Hagen ist jetzt nur ein Bsp. das gilt dür alle größeren Freilichtmuseen mit der entsprechenden Fokussierung).
Die Unterscheidung VV oder W würde ich nicht machen, das W heißt ja nicht umsonst Double-U (meine osteuropäischen Sprachschüler sagen oft "Duppel-Ve").
Ich kann weder an die Abkürzungsthese so ganz glauben, noch - was sich daraus konsequenterweise ergeben würde - an eine sinnfreie Aneinanderreihung von Zeichen.
Es ist auffällig, dass bis auf O und R alles Zahlzeichen sind:
WOI COIIVO IRVWI.
Aber - ich übersetze O mal in 0 - 5501 100-01150 1R5551 - ergibt auch keinen Sinn.
Man hat ja manchmal
Kryptogramme, in denen die Jahreszahl verborgen ist, wobei die Zahlzeichen meistens (aber nicht immer) gehighlightet werden:
Ig
Les
Ia
M Mar
Iae
VIrg
In
Is
Constr
VCta per ob
Isp
VM Ada
Lbert
VM > MMMMCCLLVVVVIIIIIII > 4327 (in meiner in sicherlich total fehlerhaften Latein verfassten Bauinschrift wäre die genannte Kirche der Jungfrau Maria durch den fiktiven Bischof Adalbert also im Jahr 4327 nach Christus errichtet worden). Aber auch das lässt sich hier nicht sinnvoll vertreten.