Anmerkungen zu "Mein Kampf"

Die Posse um die Unterdrückung einer neuen Auflage dieses Buchs ist m.E. schon fast lächerlich, würde nicht durch diesen Vorgang ein schräges Licht auf das Verständnis von Meinungs- und Pressefreiheit und dem Urteil des mündigen Bürgers durch staatliche Institutionen geworfen werden.

Zudem, zu glauben, dass durch das Vorhandensein von "Mein Kampf" auch nur ein einziger Nazi mehr in Deutschland vorhanden wäre, verkennt die Ursachen des Neo-Nationalsozialismus.

Es ist eine wichtige historische Quelle und es ist ein Teil der neueren deutschen Geschichte. Ob es einem nun gefällt oder nicht.

Deshalb brauchen wir eine Neuauflage und eher mehr Diskussionen über seinen Inhalt, anstatt einer Mystifizierung durch die Verweigerung des Neudrucks Vorschub zu leisten.

Man kann nur hoffen, dass das BVG die betroffenen Rechtsgüter wieder in eine akzeptable Balance bringt.
 
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Deshalb brauchen wir eine Neuauflage und eher mehr Diskussionen über seinen Inhalt, anstatt einer Mystifizierung durch die Verweigerung des Neudrucks Vorschub zu leisten.

Vor einiger Zeit gab es dazu einen Diskussion mit Historikern. Dort wurde der Gedanke geäußert, dass es vorzuziehen sei, wenn eine kommentierte Ausgabe erscheinen würde, die den größten Blödsinn und die Hetze in Fußnoten oder Randtext korrigiert.

Fragt sich nur, ob sich da jemand ans Werk gesetzt hat.
 
Meint ihr damit eine Komplettausgabe mit Bemerkungen? Sowas würde ich, als jmd. der mitd er finsteren finsteren Neuzeit eigentlich sonst wenig zu tun hat begrüßen. Ich habe allerdings einmal eine kommentierte Ausgabe in Auszügen in der Mittelstufe gelesen (bevor ich vom schulischen Geschichtsunterricht verdorben wurde ;)), ich glaube von einem Dr. Zentner die ich damals sehr gut fand und die mir im Unterricht auch wirklich weiterhalf. Allerdings war die Auseinandersetzung hier eben der "Hauptteil" neben einzelnen, oft kleinen, Textauszügen.
 
Man sollte nicht vergessen, dass "Mein Kampf" in Deutschland nicht wegen der Autorenschaft oder der rechtsradikalen Inhalte verboten ist, sondern weil ein Nachdruck gegen das Copyright-Gesetz verstößt (wobei das Copyright bekanntlich beim bayerischen Finanzministerium liegt).

In 4 Jahren, also 70 Jahre nach dem Tod des Autors, erlischt das Copyright. Wer es bis dahin noch nicht aus dem Internet runtergeladen hat, kann dann einen der garantiert erscheinenden Nachdrucke erwerben. Kommentierte Neuauflagen kann man vergessen, die braucht es dann nicht mehr.
 
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