Arminius

zitat: "Freiheits- und Selbstbestimmungswille "
das werte ich als politisches Interesse.
 
Ich meinte damit, das ich kaum glaube, das sich eine bäuerliche Gesellschaft die jedes Jahr von neuem ums überleben kämpft, sich wirklich tiefe Gedanken über Selbstbestimmung zu machen.
Eher darum, wie das Wetter für die Ernte wird.
 
In den Wintermonaten und in den Monaten, wo kein Krieg stattfand wurde von den jüngeren Männern ein Fürst oder ein einflußreicher Mann ausgesucht, dem man sich als Gefolge anschloß. Viele suchten sich auf eigene Faust Stämme aus, die gerade mit irgendeinen Krieg führten. Ein tatenloses Leben ist den Germanen nun einmal verhaßt. Der tägliche Umtrunk und die bei den Gelagen dargebotenen Speisen galten dabei als Sold. :cool:
 
Zitat:"Ein tatenloses Leben ist den Germanen nun einmal verhaßt."
Sind das dieselben Germanen von den überliefert ist , das sie träge sind und körperlich Arbeit verachten, sodas das geraubte bei ihnen höheren Wert hat, als Dinge die man mit schweisstreibener Arbeit erwirbt?" So wie es Tacitus (der Römer) einmal aufschrieb.
 
Ja lieber Askan,
das sind dieselben Germanen. Taten heißt nicht immer arbeiten, sondern auch kämpfen. Es war ihnen lieber durch einen Schwertstreich etwas zu erwerben als durch Arbeit. Natürlich mußten sie auch arbeiten, wobei die Hörigen, die Kinder und die Frau welche das alles auch in Abwesenheit des Mannes leitete, die Mehrzahl der Feldarbeit ausführten.
Tacitus, wird trotz allem Wohlwollen für die Germanen, sie doch als ernstzunehmender Feind angesehen haben und mit der Betonung der germanischen ehelichen Treue, der römischen Gesellschaft nur das Vorbild gezeigt haben wollen. :rolleyes:
 
Die Germanen des tacitus sind wohl nicht die, der wahrheit entsprechenden Germanen.Tacitus wollte den dekadenten Römern eine Gesellschaft zeigen, diein allen Belangen gesitteteter waren als die Römer selbst.Dazu benutzte er die Germanen und verließ sich dabei auf Augenzeugenberichte.Aber die entsprechen nicht immer der wahrheit: Tacitus schreibt die Germanen seien ein unvermischtes, reines Volk, was aber nicht stimmt.
Denn sie entstanden aus der Vermischung von eingesessenen Ackerbauern und zugewanderten nomadisierenden Krieger-Stämmen.
 
Ohhhhh, vorsicht wegen der These "Denn sie entstanden aus der Vermischung von eingesessenen Ackerbauern und zugewanderten nomadisierenden Krieger-Stämmen."
Da gab es schon ENDLOS Streitgespräche hier!!

:yes: :rolleyes: Ich sage nur :"Kaukasus Nordhang" und die blonde Geschichte hier!!!!
 
Das ich ein zugewanderter Krieger inmitten von alteingesessenen Bauern bin!

Ersnthaft, sobald ich die Stadt verlasse überkommt mich wirklich so ein Gefühl!!
 
Mal im Ernst:Die Verschmelzung dieser zwei unterschiedlichen Völker könnte sich in der germanischen Mythologie deutlich machen.
Asen und Wanen kämpfen dort gegeneinander,später verbünden sie sich und wohnen in Asgard mehr oder weniger friedlich zusammen.
 
Für mich klingt es logisch, aber es kann auch anders gewesen sein.Ihr habt das ja alles schon in einem anderen Forum besprochen.
 
Aragorn schrieb:
Mal im Ernst:Die Verschmelzung dieser zwei unterschiedlichen Völker könnte sich in der germanischen Mythologie deutlich machen.
Asen und Wanen kämpfen dort gegeneinander,später verbünden sie sich und wohnen in Asgard mehr oder weniger friedlich zusammen.

Lieber Aragorn,

ich stimmte und stimme auch dieser These zu. Wir haben hier Geschichtswissenschaftler, die meinen sie kämen aus Anatolien oder es hätte gar keine indogermanische Urbevölkerung gegeben. Eine indogermanische Ursprache wird gerade noch mit vielen vorbehalten hingenommen. Ich war darüber auch verwirrt, weil ich es anders gelernt und gelesen habe.

Bei der Blondheit wird davon ausgegangen, dass es es sich um eine Mutation handelte, die rein zufällig entstanden ist und mit den Germanen nichts zu tun hat. Vielleicht über die sexuelle Komponente. :teach:
 
heinz schrieb:
Wir haben hier Geschichtswissenschaftler, die meinen sie kämen aus Anatolien oder es hätte gar keine indogermanische Urbevölkerung gegeben.
Lieber Heinz,
sollte es hier tatsächlich solche "Geschichtswissenschaftler" geben? Dann möchte ich um wenigstens einen Namen und wenigstens ein geeignetes Zitat bitten.
Aber nach Möglichkeit bitte nicht hier unter der Rubrik "Arminius". Der kam mit großer Sicherheit nicht aus Anatolien...
 
Lieber Hyokkose,

ich habe nur auf Aragorn geantwortrt. Da Arminius wohl ein Germane war, kann man wohl auch über den Ursprung schreiben.
Wenn du noch Student und kein Wissenschaftler bist, dann habe ich Dich eben überschätzt.
Wthurner tat wenigstens immer so, als ob Ihr beiden, die neusten geschichtlichen Erkenntnisse zu diesem Gebiet beschrieben habt.

Ob ich Eure Position, zu diesem Gebiet richtig wiedergegben habe, dazu hast Du leider nichts geschrieben. :rolleyes:
 
Um mal wieder wirklich zu Arminius zurückzukommen.Sein germanischer Name ist bis heute unbekannt.Begann sein Name und der seines Bruders mit segi-, wie ihr Vater Segimer oder hatten beide das -mar im Namen , wie Inguiomar, ihr Onkel und ebenfalls ihr Vater Segimer.
War die Sippe Segimers und Arminius mit der Familie des Segestes verwandt?Auch hierfür sprechen die Namensteile, wie segestes und dessen Bruder, der auch Segimer hieß.Segestes Sohn hieß Segimund, er war Priester in Colonia Agrippina.Segimers Sohn hieß Sesithacus.
Nun könnte man denken, dass Segestes und Segimer, Arminius Vater, Brüder waren, dann wäre Arminius germanischer Name Sesithacus gewesen,.Lässt sich aber nicht bestätigen, auch Tacitus erwähnt nichts dergleichen und zweifelsohne diese Auffälligkeit berichtet hätte.

PS: Weiß jemand von euch genaueres über Thumelicus,Arminius Sohn, über Italicus, den Sohn des Flavus und über Chariomer den letzten bekannten Herzog der Cherusker?
 
heinz schrieb:
Lieber Hyokkose,

ich habe nur auf Aragorn geantwortrt. Da Arminius wohl ein Germane war, kann man wohl auch über den Ursprung schreiben.

Na gut - Aragorn hat zwar weder nach der Herkunft der Indoeuropäer noch nach der Evolution der Haarfarben gefragt. Die Ausbreitung des Ackerbaus von Anatolien nach Europa fand einige Jahrtausende vor Arminius statt, daher meine ich nach wie vor, daß diese Frage in diesem Pfad eigentlich nichts verloren hat. (In einer Diskussion über Charles de Gaulle wird es wohl auch kaum sachdienlich sein, die Herkunft der Kelten zu erörtern...)



heinz schrieb:
Ob ich Eure Position, zu diesem Gebiet richtig wiedergegben habe, dazu hast Du leider nichts geschrieben.
Ich kann nur für mich sprechen. Meine Ansicht habe ich einige Dutzend Male in verschiedenen Ecken dieses Forums kundgetan, tue das aber, wenn's denn sein muß, auch hier an dieser Stelle noch einmal:

Trotz aller Bemühungen ist es nicht gelungen, die Urheimat der Indoeuropäer eindeutig zu lokalisieren und ein indoeuropäisches Urvolk archäologisch zu belegen.
Einige ältere Hypothesen sind von den letzten Jahrzehnten archäologischer Forschung nicht bestätigt worden und von der seriösen Wissenschaft seit langem ad acta gelegt. Dazu gehört insbesondere die Hypothese, wonach die Streitaxt-Schnurkeramik-Kultur auf eine Invasion von Reiternomaden aus dem Osten zurückzuführen ist.
Einige neuere Hypothesen, die die "Urheimat" in Anatolien oder Armenien suchen, sind zwar interessant, aber auch nicht beweisbar.

Auf das blonde Haar, das weder mit Arminius noch mit den Germanen in irgendeinem ursächlichen Zusammenhang steht, gehe ich hier nicht nochmals ein; ich schicke Dir einstweilen eine PN zu diesem Thema.

Und nun hoffe ich, daß wir diese Klammer jetzt zumachen können.
 
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