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Täusche ich mich, oder ist das derselbe Artikel, auf den schon vor 3 Jahren vonSPON bringt heute gleich mehrere Artikel aus Anlass der 75. Jahrestage des Massakers von Babi Jar. Darunter auch ein Interview mit Timothy Snyder
verlinkt wurde? Anders gefragt: Gibt es Neues in Bezug auf die Tatsachen und ihre Bewertung?Tod zwischen den Zeilen: Die Schlucht von Babi Jar - SPIEGEL ONLINE
[FONT="]Ehrlich, zu den Verbrechen der Nazis in der UdSSR habe ich viel, sehr viel gehört, gelesen und auch viele Dokumentationen gesehen.[/FONT]
[FONT="]Ich war auch selbst schon in Kiew. [/FONT]
[FONT="]Von „Babyn Jar“ höre ich heute zu ersten mal (Nachrichten ZDF) und habe mich inzwischen mittels Internet da etwas beschäftigt.[/FONT]
[FONT="]
[/FONT][FONT="]Und Schostakowitsch ist mir auch ein Begriff, vor allen seine 7. Sinfonie (Leningrader).[/FONT]
[FONT="]Habe allerdings nie gehört dass sich seine 13. Sinfonie mit diesen Thema beschäftigt.[/FONT]
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Um auf jschmidt einzugehen.[/FONT]
[FONT="]Mir scheint, dieses Verbrechen fand auch in den Geschichtsbüchern der DDR kein Eingang.[/FONT]
[FONT="]Jedenfalls in „Meyers Neues Lexikon“ 1961 finde ich auch keine Aussage, weder zu „Babyn Jar“ noch zu „Babi Jar“. [/FONT]
[FONT="]Mir scheint, dieses Verbrechen fand auch in den Geschichtsbüchern der DDR kein Eingang.[/FONT]
[FONT="]Jedenfalls in „Meyers Neues Lexikon“ 1961 finde ich auch keine Aussage, weder zu „Babyn Jar“ noch zu „Babi Jar“. [/FONT]
Danke fürs Nachschauen! So ähnlich sieht es in meinen Büchern auch aus. Ich kann mich auch nicht erinnern, ob etwa 1991 des 50. Jahrestags gedacht worden ist.Ich habe gerade in meiner Printausgabe des Brockhaus (12. Aufl., 1967) nachgesehen: weder zu Babyn Jar noch Babi Jar erscheinen dort als Artikel.
Jewgenij Jewtuschenko:
Babij Jar (übersetzt von Paul Celan)
Über Babij Jar, da steht keinerlei Denkmal.
Ein schroffer Hang - der eine unbehauene Grabstein.
Mir ist angst.
Ich bin alt heute,
so alt wie das jüdische Volk.
Ich glaube, ich bin jetzt
ein Jude.
Wir ziehn aus Ägyptenland aus, ich zieh mit.
Man schlägt mich ans Kreuz, ich komm um,
und da, da seht ihr sie noch:
die Spuren der Nägel.
Dreyfus, auch er,
das bin ich.
Der Spießer
denunziert mich,
der Philister
spricht mir das Urteil.
Hinter Gittern bin ich.
Umstellt.
Müdgehetzt.
Und bespien.
Und verleumdet.
Und es kommen Dämchen daher, mit Brüsseler Spitzen,
und kreischen und stechen mir ins Gesicht
mit Sonnenschirmchen.
Ich glaube, ich bin jetzt
ein kleiner Junge in Bialystok.
Das Blut fließt über die Diele, in Bächen.
Gestank von Zwiebel und Wodka, die Herren
Stammtisch-Häuptlinge lassen sich gehn.
Ein Tritt! mit dem Stiefel, ich lieg in der Ecke.
Ich fleh die Pogrombrüder an, ich flehe - umsonst.
«Hau den Juden, rette Rußland!» -:
der Mehlhändler hat meine Mutter erschlagen.
Mein russisches Volk!
Internationalistisch
bist du, zuinnerst, ich weiß.
Dein Name ist fleckenlos, aber
oft in Hände geraten, die waren nicht rein;
ein Rasselwort in diesen Händen, das war er.
Meine Erde - ich kenne sie, sie ist gut, sie ist gütig.
Und sie, die Antisemiten, die nieder-
trächtigen, daß
sie großtun mit diesem Namen:
«Bund des russischen Volks»!
Und nicht beben und zittern!
Ich glaube, ich bin jetzt sie:
Anne Frank.
Licht-
durchwoben, ein Zweig
im April.
Ich liebe,
Und brauche nicht Worte und Phrasen.
Und brauche:
daß du mich anschaust, daß ich dich anschau.
Wenig Sichtbares noch,
wenig Greifbares!
Die Blätter - verboten.
Der Himmel - verboten.
Aber einander umarmen, leise,,
das dürfen, das können wir noch.
Sie kommen?
Fürchte dich nicht, was da kommt, ist der Frühling.
Er ist so laut, er ist unterwegs, hierher.
Rück näher...
Mit deinen Lippen. Wart nicht.
Sie rennen die Tür ein?
Nicht sie. Was du hörst, ist der Eisgang,
die Schneeschmelze draußen.
Über Babij Jar, da redet der Wildwuchs, das Gras.
Streng, so sieht dich der Baum am,
mit Richter-Augen.
Das Schweigen rings schreit.
Ich nehme die Mütze vom Kopf, ich fühle,
ich werde
grau.
Und bin - bin selbst
ein einziger Schrei ohne Stimme
über tausend und aber
tausend Begrabene hin.
Jeder hier erschossene Greis -:
ich. Jedes hier erschossene Kind -:
ich.
Nichts, keine Faser in mir,
vergißt das je!
Die Internationale —
ertönen, erdröhnen soll sie,
wenn der letzte Antisemit, den sie trägt, diese Erde,
im Grab ist, für immer.
Ich habe kein jüdisches Blut in den Adern.
Aber verhaßt bin ich allen Antisemiten.
Mit wütigem, schwieligem Haß,
so hassen sie mich –
wie einen Juden.
Und deshalb bin ich
ein wirklicher Jude.
Mir war nicht bewusst, dass das Massaker so unbekannt ist.
Da hast Du aber in den letzten Jahren keine Dokus zu dem Thema angesehen. Mir war das aus DDR-Zeiten auch kein Begriff, aber in den letzten 20 Jahren, seit das Thema "drittes Reich" täglich auf irgendeinem Sender präsent ist, kam der Massenmord von Babi Jar auch häufig vor.[FONT="]Von „Babyn Jar“ höre ich heute zu ersten mal (Nachrichten ZDF) und habe mich inzwischen mittels Internet da etwas beschäftigt.[/FONT]
Am 19. September 1961 wurde in der Literaturnaja Gaseta ein Gedicht von Jewgenij Jewtuschenko veröffentlich - Titel des Gedichts Babij Jar. Dimitrij Schostakowitsch vertonte das Gedicht in seiner 13. Symphonie. Diese erschien Ende 1962. ...
Am 8. März 1963 kritisierte der Kremlchef Chruschtschow Jewtuschenko öffentlich. 1966 erschien ein Roman von Kusnezwo mit dem Titel Babij Jar.
Auf die schnelle find ich immerhin zwei Bezüge auf Babi Jar in meiner traurigen Bibliothek:
Heinz Höhne "Der Orden unter dem Totenkopf, 1.Auflage 1967, lt Wiki nie redigiert" erwähnt das Massaker an den Kiewer Juden, allerdings ohne Nennung der Schlucht Babi Jar
Janusz Piekalkiewicz führt Babi Jar in "Der Zweite Weltkrieg, econ 1985" auch im Register.
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