Ich wüsste jetzt nicht, wo in Europa Bischöfe im Mittelalter nicht adelig gewesen wären.
Nicht die theologische Qualifikation war im MA ausschlaggebend, sondern die Herkunft, der Bischof war schließlich auch Landesherr. Das heißt im Umkehrschluss natürlich nicht, dass man nicht für die theologische Qualifikation gesorgt hätte. Dies geschah unter Ottonen und Saliern z.B. in der Hofkapelle, wo die für den theologischen Dienst bestimmten hochadeligen Kinder und Jugendlichen zusammengefasst und ausgebildet wurden, theologisch, wie im Urkundenwesen. Später bekamen sie dann meist Bistümer zugewiesen, in denen sie keine Hausmacht hatten, oder die von den Gebieten, in denen ihre Brüder als Grafen o.ä. die Hausmacht besaßen, weiter entfernt lagen; so sollte die Königstreue gewährleistet und verhindert werden, dass Königsgut in adeliges Familiengut überginge.