Ravenik
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Wie kommst Du denn darauf? Das mag maximal auf die durchschnittliche Lebenserwartung zutreffen, wenn man also Personen, die als Babys und Kleinkinder gestorben sind, miteinrechnet. (Aber auch da kommen mir 30 Jahre extrem wenig vor. Heutzutage verfügen auch Dritte-Welt-Länder mit immer noch hoher Säuglings- und Kindersterblichkeit über eine höhere durchschnittliche Lebenserwartung.)Da die Lebenserwartung im römischen Reich - und sicher bei Legionären - nicht höher als 30 Jahre lag, spielte eine Bleivergiftung wohl eine eher untergeordnete Rolle.
Wer aber die Kindheit überlebte und nicht im Kampf fiel, wurde schon älter.
Immerhin durfte man in der Republik erst mit 43 Konsul werden, was sinnlos gewesen wäre, wenn (fast) niemand dieses Alter erreicht hätte.
Bis ca. 40/42 galt man übrigens als „iuvenis“, d. h. als „junger Mann“, was auch sinnlos gewesen wäre, wäre kaum jemand überhaupt so alt geworden.
Es sind auch Römer und Römerinnen bekannt, die über 70, 80, ja sogar 90 oder 100 wurden.
Auch Legionäre hatten die Aussicht, älter als 30 zu werden. Immerhin gab es ab der späten Republik Programme zu ihrer Altersversorgung, die sich erübrigt hätten, wenn niemand das Ende seiner Dienstzeit erlebt hätte. Diese Programme existierten nicht nur in der Theorie, sondern es sind genügend Beispiele für Landzuweisungen an Veteranen überliefert.