@ Quintus Fabius
Quintus Fabius schrieb:
Was man dann wenige kennt ist der Fakt, daß die Römer kurz nach der Niederlage des Crassus die Parther mehrfach geschlagen haben als diese in römisches Gebiet vorgedrungen sind.
Das hat aber nicht wirklich viel auszusagen. Es waren wohl keine wirklich großen Kampftruppen, die in römisches Gebiet eindrangen.
Quintus Fabius schrieb:
Eine Eroberung und dauerhafte Zerschlagung der Partherherrschaft wäre zu diesem Zeitpunkt sehr wohl möglich gewesen, erst recht mit 16 Legionen und einem Caesar als Befehlshaber.
Eine Eroberung wie unter Trajan wäre gut möglich gewesen, nur ist dadurch nicht gleich das Partherreich vernichtet. Wie oft wurde Ktesiphon erobert und zerstört, wie oft aber mussten sich aber die Römer zurückziehen? Das Partherreich war kaum mehr als eine Föderation kleiner Königreiche mit weitreichenden, wenn auch von Fall zu Fall unterschiedlich ausgeprägter Autonomie. Ein kleiner Kern, im Wesentlichen Babylonien mit der Hauptstadt Ktesiphon stand unter direkter Herrschaft, die Satrapien, umgaben autonome Königreiche. De facto war der Partherkönig ein Primus inter pares.
Außerdem musst du berücksichtigen, dass die Parther beim "Überfall Cäsars" wohl die gleiche Taktik wie bei Crassus angewandt hätten, nämlich sich zurückziehen und den Feind nach Möglichkeit einkesseln. Auch Crassus griff, so dachte er, in einem günstigen Moment an; Orodes II. Herrschaft schien noch nicht völlig konsolidiert; was draus wurde, ist ja allgemein bekannt. Zudem Cäsar, wie Antonius, auf die Loyalität des Armenier-Königs angewiesen gewesen wäre; und dieser hat ja, wie bekannt, Antonius verraten. Zumal behauptet wurde, dass der Feldzugsplan des Antonius aus Cäsars Feder (ob dem wirklich so war oder nicht) stammte.
Quintus Fabius schrieb:
Ob Rom dann nach Caesar diese Gebiete hätten halten können ist eine ganz andere Frage, der Iran wäre wohl dann schon hier an die Perser gegangen, aber es hätte für einige Zeit keine bedrohliche Großmacht im Osten mehr gegeben.
Hier wiederhole ich meine Frage: Wie oft wurde denn die Perserhauptstadt und persische Gebiete vorübergehend erobert und wie oft mussten sie wieder aufgegeben werden? Die Annexion eines Reiches wie Persien, war für Rom kräftemäßig nicht möglich. Zumal die Legionen (bei Cäsars Tod standen 39 unter Waffen) über kurz oder lang, um den wirtschaftlichen Kreislauf nicht zu schädigen, hätten reduziert werden müssen.
Quintus Fabius schrieb:
Außerdem glaube ich das Caesar durchaus so etwas vorgehabt hat, wer ihm hier Realismus unterstellt verkennt seinen Charakter. Was für eine ernsthafte Herausforderung gab es doch noch für ihn ? Wie hier schon so richtig geschrieben worden ist war er der Innenpolitik in Rom völlig überdrüssig, er war schon Diktator auf Lebenszeit usw, hatte ganz Gallien erobert, die Germanen geschlagen, Britannien invasiert, die Bürgerkriege gewonnen.
Gallier und Germanen sind aber keine Perser. Außerdem wurde der Erfolg eines solchen Unternehmens allgemein angezweifelt. Zudem gebe ich zu bedenken, dass es schon, bevor er Diktator auf Lebenszeit war, erste Anzeichen für einen bevorstehenden Partherfeldzug gab (47 v. Chr.).