Wie kommst du darauf?Dass nur der einmündende Fluss erwähnt wird...
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Wie kommst du darauf?Dass nur der einmündende Fluss erwähnt wird...
Natürlich kann man bei Marschlagern nicht immer im Tagesabstand einen geeigneten Platz an einem Fluss finden.
Welche Situation sollte dem Leser "bekannt und eindeutig klar" gewesen sein? Velleius schreibt ja keine Spezialabhandlung für Spezialisten der germanischen Gewässerkunde, sondern eine Geschichte Roms. Der gebildete römische Leser kannte höchstens die Namen der großen Flüsse. Wenn er in eine Bibliothek ging, um sich über die Flüsse im nördlichen Germanien zu informieren, fand er z. B. bei dem Geographie-Spezialisten Strabon etwa folgende Informationen:Dass nur der einmündende Fluss erwähnt wird, könnte darauf zurückzuführen sein, dass dem Leser die Situation bekannt und eindeutig klar sein dürfte. Denn ich glaube kaum, dass ein Römer die Lage der Quellen kleiner germanischer Flüsse kannte.
Wie spricht man UUlda nur aus? Wulda oder Julia? Steht in Büchern über Althochdeutsch. Mir nimmst du ja nicht mal mehr das Bisschen lateinische Grammatik ab, das in jeder Schulgrammatik steht, also schau selber nach.
Und die Lippe ist keine stinkende Kloake. Ich habe da heute erst die Landschaft genossen.
ich habe heute mal gegoogle-earthed nach Hannoversch Münden. Hallelujah, der Stadtkern sieht ja einem Römerlager aus der Zeit nicht gerade unähnlich.
Dazu gibt die Velleius-Stelle nichts her.Weiss jemand, wieviele Römer bei dieser ersten Überwinterung anwesend waren?
Ich anerkenne die wichtige Rolle der Lippe für Transport und Lager, bin jedoch der Auffassung, dass trotz der Wichtigkeit ja nun nicht alle wichtigen Ereignisse dort stattgefunden haben müssen. Das Ziel war schließlich die Eroberung der Magna Germania und nicht die Unterwerfung Ostwestfalens
Bei diesem umwerfenden Kenntnisstand wäre tatsächlich die Nennung einer völlig unbekannten Julia sinnlos gewesen. Lassen wir es also bei der Lippe, von der man zumindest schon mal gehört hatte.Ich rede doch hier nicht von Marschlagern.
Die Diskussion hier dreht sich doch um das Winterlager, von dem Velleius spricht. Denkst Du im Ernst, ich hätte das nicht mitbekommen?
Welche Situation sollte dem Leser "bekannt und eindeutig klar" gewesen sein? Velleius schreibt ja keine Spezialabhandlung für Spezialisten der germanischen Gewässerkunde, sondern eine Geschichte Roms. Der gebildete römische Leser kannte höchstens die Namen der großen Flüsse. Wenn er in eine Bibliothek ging, um sich über die Flüsse im nördlichen Germanien zu informieren, fand er z. B. bei dem Geographie-Spezialisten Strabon etwa folgende Informationen:
"Die ersten Theile also dieses Landes sind jene längs des Rhenos, von der Quelle anbegonnen bis zu den Mündungen ...
Nach den Flussgebietsvölkern folgen die übrigen, zwischen dem Rhenos und dem Flusse Albis, welcher jenem fast gleichlaufend und ein nicht kleineres Land durchströmend, sich in den Ozean ergiesst. Zwischen Beiden sind aber noch andere schiffbare Flüsse (wie der Amasias, auf welchem Drusus die Brukterer in einer Seeschlacht besiegte), welche gleichfalls von Süden gegen Norden und in den Ozean strömen....
In gleicher Richtung mit dem Amasias strömt der Fluss Bisurgis; auch der Lupias, vom Rhenos gegen sechshundert Stadien entfernt, und die kleineren Brukterer durchströmende. Dort ist auch ein Fluss Salas, zwischen welchem und dem Rhenos mit glücklichem Erfolge kriegend Drusus Germanikus starb.
...
Uebrigens ist der Rhenos vom Albis etwa dreitausend Stadien entfernt, wenn man geradelaufende Wege hat; jetzt aber muss man durch krumme und sumpfige Wege und Wälder Kreiszüge machen."
(Übersetzung Christoph Gottlieb Groskurd)
Bei diesem umwerfenden Kenntnisstand wäre tatsächlich die Nennung einer völlig unbekannten Julia sinnlos gewesen. Lassen wir es also bei der Lippe, von der man zumindest schon mal gehört hatte.
das Luppia was ich meine ist eine alte Siedlung
Wurde da das antike Ortsschild gefunden oder ist das wieder eine dieser willkürlichen Zuordnungen von überlieferten Namen mit irgendwelchen Funden?- das zeigen die bisherigen Funde um Markranstädt.
Du hast doch hier mit den Hermunduren in Augsburg angefangen. Das war dieser Beitrag, Du erinnerst Dich noch?Ich weiss nicht was du immer mit den Hermunduren an der Donau willst.
Umgekehrt, Caput (Kopf, Haupt) bezeichnet die Quelle.Trotzdem steht da Caput, und nicht Fons. Da hat doch schon oben irgendwo Sepiola geschrieben, dass Caput (eigentlich Kopf) bei Flüssen immer den Einmündungsbereich bezeichnet.
Allerdings wird diskutiert, was als Quelle bezeichnet wurde.
Das verstehe ich nicht.
Gerade in geografischen Werken heißt caput eigentlich immer "Quelle".
Z. B. Pomponius Mela: Timavus, novem capitibus exsurgens = "Timavus, der aus neun Quellen aufsteigt."
Oder: Rhenus, ab Alpibus decidens, prope a capite duos lacus efficit, Venetum et Acronium = Der Rhein, der von den Alpen herabfällt, bringt nahe der Quelle zwei Seen hervor, den Venetus und den Acronius (Ober- und Untersee des Bodensees)
Bei Caesar haben wir den Beleg für Mündung, nämlich bzgl. der Maas, die in mehreren "Köpfen" in den Ozean mündet.
Was wäre denn, wenn der Fluss nach der LIVIA / IV (L) IA - der Mutter des verstorbenen Drusus und des Tiberius benannt worden wäre?
Salve,
eine super Idee. Ich habe dann mal nachgesehen und die UUlda oder auch Uuldaha (Name von ca. 750 n.Chr.) gefunden. Wenn das ein alter Germane in seinen Rauschebart grummelt, weiß der Römer sofort: Das muss Julia heißen!
@ Sepiola,
nochmal zum mitlesen - ich gehe von einem Fluss IVLIA bzw. LIVIA in der Mitte Germaniens aus.
Das Lager in Anreppen habe ich in dieser Diskussion in keinem einzigen Beitrag erwähnt.Das Lager in Anreppen
Tiberius hat 4 n. Chr. die Weser zweimal überschritten. Einmal hinüber und dann wieder zurück. Er hat ja nicht nur die Weser überschritten, sondern auch die Alpen - nämlich Richtung Rom.da Tiberius bereits 4 n. Chr. die Weser überschritten hatte
Tiberius hat da ja auch nicht überwintert. Wie gesagt, er war bereits unterwegs nach Rom.Zudem ist es mit 23 ha für eine Demonstration des Tiberius zu klein.
Mich interessierte eigentlich nur, wie man den Siedlungsnamen "Luppia" archäologisch aufgespürt hat.Wenn du mehr an Infos zur römischen Kaiserzeit rund um Markranstädt haben möchtest, so empfehle ich dir Kontakt mit Dr. Heynowski vom LfA in Dresden aufzunehmen.
@ Sepiola,
was ist mit dem Tiber ?
"Die Sage verlegt die Namensgebung des Tiber in frühe, möglicherweise vorlatinische Zeit. Der neunte König von Alba Longa, Tiberinus Silvius, sei in dem Fluss ertrunken, der später nach ihm benannt worden sei. Eine andere Herkunftssage führt den Namen auf den Flussgott Tiberinus zurück."
https://de.wikipedia.org/wiki/Tiber
Es lässt sich trefflich streiten . . .
https://en.wikipedia.org/wiki/Tiber#EtymologyTiberis/Tifernus may be a preindoeuropean substrate word related to Aegaean tifos still water, Greek phytonym τύφη a kind of swamp and river bank weed (Typha angustifolia), Hiberian hydronyms Tibilis, Tebro and Numidian Aquae Tibilitanae.[10] Yet another etymology is from *dubri-, water, considered by Alessio as Sicel, whence the form Θύβρις later Tiberis. This root *dubri- is widespread in Western Europe e.g. Dover, Portus Dubris.[11]
Nicht nur die Anlässe waren unterschiedlich sondern gleich auch die Gesamtsituation. Bei Varus bestand überhaupt gar keine realistische Chance, ihn noch irgendwohin zu bringen.Nimmt man den gefallenen Varus als Gegenpart, so war man ebenfalls im Begriff diesen in Germanien einzuäschern und unter die Erde zu bringen. Für beide kam es anders - wenn auch aus unterschiedlichen Anlässen.
Zwischen Drusus' Tod und der Anlage des hier diskutierten Lagers lagen 13 Jahre und der als immensum bellum in die Geschichte eingegangene germanische Aufstand...Was wäre denn, wenn der Fluss nach der LIVIA / IV (L) IA - der Mutter des verstorbenen Drusus und des Tiberius benannt worden wäre? Wo müssten wir das Winterlager suchen - gewiss nicht an der Lippe. Gestürzt ist Drusus in der Nähe der Saale und nicht an der Lippe. Strabon sagt ja auch das dieser zwischen Saale und Rhein gestorben ist.
Das Lager in Anreppen ist laut Dendro-Datum erst 5 n. Chr. angelegt worden
- scheidet somit für mich aus, da Tiberius bereits 4 n. Chr. die Weser überschritten hatte.
Zudem ist es mit 23 ha für eine Demonstration des Tiberius zu klein. Dazu müsste es schon eine Größe wie das von Oberaden oder Hachelbich haben.
Wenn Paterculus Semnonen und Hermunduren als Nachbarn nennt, so können diese für die augusteische Zeit schwerlich an der Donau zu suchen sein.
Wenn du mehr an Infos zur römischen Kaiserzeit rund um Markranstädt haben möchtest, so empfehle ich dir Kontakt mit Dr. Heynowski vom LfA in Dresden aufzunehmen.
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