1. Gab es da nicht Studien der US-Militärs, die aussagten, dass seit der Verbreitung von Ego-Shootern die Bereitschaft der Soldaten zu töten höher geworden sei?
2. Jedenfalls berichtete mir mal ein ehemaliger Arbeitskollege, Fan von Egoshootern, dass es im Netz eine Spiel kostenlos gebe, welches vom Pentagon angeboten würde.
3. Das Spiel muss zum damaligen Zeitpunkt technisch auf der Höhe der Zeit gewesen sein, das Pentagon scheint also an derartige Zusammenhänge zu glauben und es für sinnvoll zu halten (oder damals gehalten zu haben), solche Spiele breiten Schichten legal und kostenfrei zugänglich zu machen.
zu 1. Kenne diese Studien nicht. Die Probanden, die untersucht werden, haben a priori eine sehr einseitige Disposition in Bezug auf die Nutzung von Waffen.
Wichtig wäre sicherlich beispielsweise, wie die Kontrollgruppe aussah und wie man die erhöhte Bereitschaft zum Töten gemessen hat?
Da bei der Bundeswehr im Prinzip für das Schießtraining, soweit ich weiss, mittlerweile auch eine Art Ego-Shooter genutzt wird, wäre es sicherlich interessant, ob er cross-nationale Einflüsse gibt, die in eine ähnliche Richtung zielen.
zu 2. Ja das Spiel hat es gegeben. Soweit ich mich erinnere mußte man sich "ordentlich" anmelden, um es downloaden zu können. Und es basierte auf einer der gängigen Engines, soweit ich mich erinnern kann.
zu 3. Und dann sind wir sicherlich schon bei der Intention des US-Army-Shooter. Der Hintergrund ist sicherlich auch die abnehmende Bereitschaft der Amerikaner, zur Army zu gehen.
Der Shooter diente somit:
- der PR für die Army
- dem Generieren von Listen von potentiell interessierten Rekruten
- als Basis für weitergehende Informationen, die die Interessierten
erhalten sollten
Ob es zusätzlich als Konditionierungsinstrument genutzt werden sollte, um "Killermaschinen", ich weiss ich übertreibe deutlich, auszubilden, halte ich eher für unwahrscheinlich.
Eine normale Konditionierung in Bezug auf Feindbilder reicht da vermutlich völlig aus, leider.
@Ravenik: Vor gar nicht so langer Zeit gab es ein Vietnam-Ego-Shooter und im Rahmen des "Gameplay" mußte/konnte man auch vietnamesiche Zivilisten töten. Gab um dieses Thema auch Dikussionen.
In anderen WW2 Ego-Shootern läßt man per Sabotage Züge durch Explositionen entgleisen oder man sprengt sie auf einer Brücke in die Luft. Zumindest der Lokführer ist kein Combatant. Insofern ist der Unterschied zwischen Combatanten und Zivilisten schwer zu treffen.
Ich verstehe durchaus Deine Absicht, einen Unterschied zu machen, dennoch ist er hin und wieder schwer zu erkennen.
Ansonsten liegt es mir absolut fern, irgendjemand aus dem GF irgendwie zu kritisieren. Ich denke wir brauchen uns hier nicht gegenseitig unsere vernünftige Haltung zu diesem Genre unter Beweis stellen.