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nein auch keine kulinarische Grenze,

Die Veränderung von einer Seite zur anderen kann man sehen - wenn man weiß, worauf man achten muss. Allderdings nur in bebautem Raum.
 
Meinst Du die Architektonischen Unterschiede zwischen Fränkischem und Alemannischen Fachwerkhäusern?

Apvar
 
Mit den Kirchen hat es nichts zu tun. Es ist auch keine Grenze zwischen den Glaubensrichtungen.

Es 'dreht' sich eher um das gesamte Erscheinungsbild in Städten und Dörfern, entlang der Straßen... Übrigens verläuft die Grenze etwa 100 km südlich von Stuttgart, wie gesagt von Westen nach Osten.
 
Haufen- oder Straßendorf?
Giebel- oder Traufseite zur Straße?
Passt aber beides für mich doch nicht so recht zur Geografie:S
 
Liborius, du bist dran ! :winke:

Zur Erklärung:

Etwa bei Rottweil verläuft eine Grenze. Südlich dieser Genze findet man vor allem in älteren Städten fast nur traufständige Häuser. Nördlich davon sind sie fast alle giebelständig.

siehe auch Bilder zu Rottweil (traufständig), nördlich davon Tübingen (giebelständig), südlich davon Meersburg (traufständig)

Btw: Weiß jemand dafür eine Erklärung?

LG
KeineAhnung
 

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Liborius, du bist dran ! :winke:

Zur Erklärung:

Etwa bei Rottweil verläuft eine Grenze. Südlich dieser Genze findet man vor allem in älteren Städten fast nur traufständige Häuser. Nördlich davon sind sie fast alle giebelständig.

siehe auch Bilder zu Rottweil (traufständig), nördlich davon Tübingen (giebelständig), südlich davon Meersburg (traufständig)

Btw: Weiß jemand dafür eine Erklärung?

LG
KeineAhnung


Hmmm,
ich bin in einer schwäbischen Landstadt, etwas nördlich der von Dir genannten Grenze aufgewachsen.
Innerhalb der Mauer, giebelständig., außerhalb der Mauer überwiegend traufständig. (Die Mauer ist aber in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gefallen:still:)

Deshalb bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass diese Unterschiede Baustilbedingt sind. Innerhalb der Mauer deutllich älter ... Gotik, außerhalb jünger ... Barock ff

Auch wenn ich mir jetzt überlege, was, soweit ich es weiß, im 18. Jahrhundert dazu kam, auch innerhalb der Mauer traufständig.


Du suchst ziemlich sicher eine andere Erklärung, aber mir leuchtet meine eigentlich ein.

Aber ich bin sehr gespannt.
 
Hmmm,
ich bin in einer schwäbischen Landstadt, etwas nördlich der von Dir genannten Grenze aufgewachsen.
Innerhalb der Mauer, giebelständig., außerhalb der Mauer überwiegend traufständig. (Die Mauer ist aber in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts gefallen:still:)

Deshalb bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass diese Unterschiede Baustilbedingt sind. Innerhalb der Mauer deutllich älter ... Gotik, außerhalb jünger ... Barock ff

Auch wenn ich mir jetzt überlege, was, soweit ich es weiß, im 18. Jahrhundert dazu kam, auch innerhalb der Mauer traufständig.


Du suchst ziemlich sicher eine andere Erklärung, aber mir leuchtet meine eigentlich ein.

Aber ich bin sehr gespannt.

Ja, eigentlich suche ich eine andere Erklärung.
Aus diesem Grund habe ich bewusst Städte mit deutlich älterem Stadtkern gewählt. Denn gerade ab dem 19. Jh. verwischt sich das ganze, d.h. die Häuser wurden nicht mehr nach dem alten Zopf aufgebaut. Je älter die Bausubstanz ist, desto auffälliger diese Grenze.

Vielleicht noch eine nette Geschichte zu den traufständigen Häusern: In manchen Städten sind die Dachböden durchgängig offen. Z.B. In Rottweil konnte man fast die ganze Hauptstraße runter auf den Dachböden entlang, soll heißen in einem Haus rauf aufs Dach und 7 Häuser später wieder runter... Absolut klasse beim Versteckenspielen =)

Edit: Bevor hier Missverständnisse aufkommen: Ich weiß die richtige Erklärung auch nicht (s.o.), keiner konnte es mir bisher schlüssig erklären... Deswegen hat Liborius die Aufgabe vollständig gelöst!
--- > und ist jetzt dran!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, eigentlich suche ich eine andere Erklärung.
Aus diesem Grund habe ich bewusst Städte mit deutlich älterem Stadtkern gewählt. Denn gerade ab dem 19. Jh. verwischt sich das ganze, d.h. die Häuser wurden nicht mehr nach dem alten Zopf aufgebaut. Je älter die Bausubstanz ist, desto auffälliger diese Grenze.

Edit: Bevor hier Missverständnisse aufkommen: Ich weiß die richtige Erklärung auch nicht (s.o.), keiner konnte es mir bisher schlüssig erklären... Deswegen hat Liborius die Aufgabe vollständig gelöst!
--- > und ist jetzt dran!


Aus Wiki zum Thema:
Giebelständige Bauweise gilt als typisch für die deutschen Straßenbilder der Gotik und der Renaissance, wobei dort auf die schmuckvolle Ausführung der oft hoch über den First hinausgeführten Stirngiebel großen Wert gelegt wurde.[1] Darüber hinaus gilt dies auch für viele Angerdörfer beispielsweise fränkischer Gründung, bei denen die Wohngebäudes des Dreiseithofs giebelständig zum Anger ausgerichtet sind, während die Scheune im hinteren Bereich traufständig steht.
Im 17. und 18. Jahrhundert kam es verbreitet durch Umbauten und Aufstockungen zur Umwandlung von giebelständigen zu traufständigen Häusern und damit zum Verlust des charakteristischen Sägeprofils mittelalterlicher Städte
 
Danke Repo,

das erklärt aber immer noch nicht die regionale Häufung...


Vielleicht kamen die Städte mit den Traufhäusern nach dem 30jährigen Krieg schneller auf die Füsse?
War Kohle da, die Hütten umzubauen?


Vielleicht auch Bauvorschriften, wenn ich mir jetzt schnell überlege, wo die Traufhäuser stehen, Villingen Freiburg, Bräunlingen fallen mir ein, alles Vorderösterreich.
Vielleicht liegt da des Rätsels Lösung
 
Vielleicht auch Bauvorschriften
Dazu habe ich mal eine haarsträubende Geschicht im Spiegel gelesen :

Als Hong Kong 1999 den Chinesen übegeben wurde, fragte der neue Gouverneur alle möglichen Leute, welche Aufgaben denn nun vorrangig anzugehen seien und erhielt ständig die Antwort, er müsse sich dringend um die Bauverordnung für Klofenster kümmern.

Als die Engländer nämlich seinerzeit das Fischerdorf Hong Kong in Besitz nahmen, hatten sie beklagenswerte hygienische Bedingungen vorgefunden. Daher erließen sie detaillierte Bauvorschriften, insbesondere die, dass jedes Bad & dergl. mit einem Fenster von einer bestimmten Mindesgröße ausgestattet sein müsse.

Die Jahre vergingen, das Städtchen wuchs und der Baustil änderte sich, aber die Klofensterverordnung war nicht tot zu kriegen.

Der Hochhaus-Baustil Hong Kongs ist daher einzigartig in der Welt. Die Gebäude sind aufwändig rippenförmig gebaut - das musste so sein, weil man reichlich Platz für Klofenster an den Außenwänden brauchte.

Vielleich ist das ja in Südwestdeutschland auch irgendwie so gelaufen.
 
Vielleicht kamen die Städte mit den Traufhäusern nach dem 30jährigen Krieg schneller auf die Füsse?
War Kohle da, die Hütten umzubauen?


Vielleicht auch Bauvorschriften, wenn ich mir jetzt schnell überlege, wo die Traufhäuser stehen, Villingen Freiburg, Bräunlingen fallen mir ein, alles Vorderösterreich.
Vielleicht liegt da des Rätsels Lösung

Das klingt schon eher plausibel. Allerdings kann ich nur für Rottweil sprechen.
Rottweil war Freie Reichsstadt und vorderösterreichisch. Im dreissigjährigen Krieg ist meines Wissens nicht so viel passiert, bei den Bauernkriegen zuvor wohl etwas mehr.

Rottweil ist z.B. auch eine Staufergründung nach zähringer Muster, könnte da auch die Antwort liegen?

Grüße
KeineAhnung
 
1.
Rottweil war Freie Reichsstadt und vorderösterreichisch.

2.
Rottweil ist z.B. auch eine Staufergründung nach zähringer Muster, könnte da auch die Antwort liegen?
1.
Entweder oder. Also Rottweil war bis 1802 Reichsstadt. D.h. eigentlich bis 1803, wurde aber (wie auch Schwäbisch Hall) schon vor dem Reichsdeputationshauptschluss sozusagen widerrechtlich besetzt.

2.
Weiß ich nicht.
Bezweifle aber, dass damals der Adel soviel Einfluss auf die Stadtgestaltung (Anlage und spezielle Bauausführung) hatte.:winke:
 
Das klingt schon eher plausibel. Allerdings kann ich nur für Rottweil sprechen.
Rottweil war Freie Reichsstadt und vorderösterreichisch. Im dreissigjährigen Krieg ist meines Wissens nicht so viel passiert, bei den Bauernkriegen zuvor wohl etwas mehr.

Rottweil ist z.B. auch eine Staufergründung nach zähringer Muster, könnte da auch die Antwort liegen?

Grüße
KeineAhnung


Jetzt dachte ich immer, Rottweil hätten die Römer gegründet:scheinheilig:

Spass beiseite, ich denke nicht, dass die Staufer so lange gehalten haben.
Bei Rottweil könnte ich mir Eidgenössische Einflüsse vorstellen.
Stein am Rhein ist mir eingefallen, alles traufständig.

Aber in dem Fall bin ich es der keine Ahnung hat,
 
Jetzt dachte ich immer, Rottweil hätten die Römer gegründet:scheinheilig:

Spass beiseite, ich denke nicht, dass die Staufer so lange gehalten haben.
Bei Rottweil könnte ich mir Eidgenössische Einflüsse vorstellen.
Stein am Rhein ist mir eingefallen, alles traufständig.

Aber in dem Fall bin ich es der keine Ahnung hat,

Du spielst auf den 'Ewigen Bund' an. Hab noch mal nachgeschaut, Brissotin hat mit 1. recht. Rottweil war nicht vorderösterreichisch, Rottweil schloss sich 1463 den Schweizerischen Eidgenossen an. 1519 wurde das Bündnis im Ewigen Bund unbefristet verlängert.
:grübel:

Übrigens, die Römer haben Rottweil nicht gegründet, sondern eine Stadt auf nahezu gleichem Grund und Boden gebaut, die aber 260 n.Chr. unterging. Es blieb vermutlich nur eine kleine Siedlung. Urkundlich erwähnt ist nur ein herzoglicher Gutshof Rotuvilla von 771 und nicht die Stadt - die kam erst später ;)

Laut Tante Wiki ( Rottweil ? Wikipedia) ist Rottweil tatsächlich eine Staufergründung, aber ich glaube, da sollte ich nochmal genauer drüber nachdenken.:grübel:
 
1.

2.
Weiß ich nicht.
Bezweifle aber, dass damals der Adel soviel Einfluss auf die Stadtgestaltung (Anlage und spezielle Bauausführung) hatte.:winke:


Die Zähringerstädte sind aber ohne weiteres bis heute zu erkennen.
Besonders deutlich sichtbar bis heute an Villingen.

Ein weiteres Kennzeichen ist der typische Stadtgrundriss mit dem so genannten Zähringer-Straßenkreuz: Zwei Straßenzüge, die sich annähernd rechtwinklig kreuzen, teilen das Stadtgebiet in vier Quartiere. Meist ist die eine Achse als Marktgasse breiter ausgebildet.

aus Wiki

Briso, Du kennst Deine Heimat nicht.:devil:

In aller Regel war ja mit einer Stadtgründung gleich noch ein Ortswechsel für die Bevölkerung verbunden. Heute noch erkennbar an den meist noch Jahrhundertelang außerhalb der Städte liegenden Pfarrkirchen.
 
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