Das sind allerdings zum Teil recht komplizierte Vorgänge, die wie schon einmal angsprochen auch mit der Art und Weise korrespondieren, wie dieses Regime abgewickelt wurde.Dass Spanien ein massives Problem mit der Aufarbeitung der Franco-Diktatur hat, ist unbestritten und nicht zu leugnen.
Angehörige kämpfen seit Jahrzehnten um die Aufhebung von Unrechtsurteilen, um die Öffnung von Massengräbern, um die Ehre ihrer Eltern, Großeltern und anderer Verwandten.
Ich weise da noch einmal dauf hin, dass das kein krasser Bruch, sondern ein fließender Übergang war.
Beim Thema Unrechtsurteile käme die Frage hinzu Unrechtsurtile vor dem Hintergrund welcher Rechtsgrundlage? Der der 2. Republik? Der des Franco-Regimes selbst? Der des postfranquistischen Spanien? Der der international annerkannten Grundrechte (die allerdings das Regime seinerzeit nicht anerkannte?).
Das wird mitunter nicht ganz einfach zu entwirren sein, da die entsprechenden Sachverhalten zu klären.
Auch das Öffnen von Massengräbern dürfte insofern ein diffiziles Problem sein, dass man zum Teil sicherlich überhaupt nicht weiß, wer darin liegt, während allerdings natürlich all Angehörigen von dort Begrabenen prinzipell ein recht haben müssten, sich dazu zu äußern ob sie eine Öffnung des Grabes und eine Umbeettung wünschen oder nicht.
Es kann ja durchaus plausible Gründe dafür geben, eine solche Öffnung des Grabes nicht zu wollen. Aus religiösen Gründen, weil man das mit der Totenruhe nicht für vereinbar hält, oder sei es, weil man den Massengräbern selbst einen historischen Wert als Mahnmale für die Taten des Franco-Regimes und die Greuel des Bürgerkriegs betrachtet und aus diesem Grunde die Dinge so belassen möchte.
Das sind Schwierigkeiten, die ausgehandelt werden müssen und das ist diffizil.
Man stelle sich mal vor es gäbe heute in Deutschland Petitionen an die französische Regiergierung, die im 1. Weltkrieg bei Verdun gefallenen deutschen Soldaten, deren Überresste im Beinhaus von Douaumont aufgebart liegen, nach Deutschland zu überfüren um sie hier bei den jeweiligen Familien zu bestatten.
Nicht auszudenken, was für ein Molloch an Sachfragen und Problmen sich daraus ergeben würde.
Das diese Dinge nicht befriedigend gelöst sind, ist durchaus kein Nachweis dafür (jedenfalls nicht en Gros), dass es kein Interesse daran gäbe das aufzuarbeiten.
Zuletzt bearbeitet: