Der Bürgerkrieg in den USA

Wir haben den amerikanischen Bürgerkrieg dieses Jahr schon behandelt. besondere Punkte wären z.B.:


- Rassenpolitik / Sklaverei

- Die Parteien (Republicans und Democrats)

- Abraham Lincoln

- die Generäle Grant(Norden) /Lee(Süden)

- Gettyyburg Adress (darin enthalten die kürzeste Definition der demokratie)
 
Wie wär's mit "Ursachen des amerikanischen Bürgerkriegs"??

Oder "Abraham Lincolns Haltung zur Sklaverei bzw. den Sklaven"?

einige Denkanstöße:

Nur Radikale wollten die Sklaverei wirklich abschaffen - die waren in der Minderheit. Auch Lincoln wollte das zunächst nicht. Was verhindert werden sollte, war die Ausbreitung der Sklaverei - und dafür gab es ganz verschiedene Motive, nicht nur Humanismus, sondern auch, dass ein jeder Sklavenbundesstaat das Gewicht im Senat zugunsten der Südstaaten verschob und die hatten auch ganz andere wirtschaftliche Interessen ... somit hatte das ganze auch machtpolitische Gesichtspunkte.

Die Vorgeschichte bzgl. der ganzen Kompromisse: Missouri Compromise, Kansas-Nebraska-Act usw.

Die Frage der Rechte der Einzelstaaten: Kann die Union überhaupt verbieten, dass es in einem neuen US-Staat Sklaverei gibt? Haben Einzelstaaten das Recht, aus der Union auszutreten?

Ein Zitat Lincolns noch: "Wenn ich die Union retten könnte, ohne einen einzigen Sklaven zu befreien, würde ich das tun" - also ging es Lincoln gar nicht um die Sklaverei bei diesem Krieg???

Wie gesagt, Lincolns Einstellung zu Sklaven und Sklaverei wäre auch interessant - siehe obigen Satz, aber auch die Tatsache, dass er 1863 mit der Emancipation Proclamation zwar die Sklaven in den Südstaaten befreite (wo er als Präsident ja gar nicht anerkannt wurde), die Sklaven aber in den Sklavenstaaten, die in der Union verblieben waren, NICHT befreit wurden ...

Übrigens: Dass der Süden zu Beginn des Krieges massiv überlegen war ... woher stammt denn diese Aussage bzw. auf was beruht sie? Der Süden war in allem, was für den Krieg wichtig ist, massiv unterlegen.

Und der James McPerson ist auch tatsächlich das Standardwerk. Daneben noch - aber etwas antiquiert - Bruce Catton: 3 Bände: The Coming Fury, Terrible Swift Sword, Stillness at Appomattox

Und dann gab es vom amerik. Fernsehen noch eine sehr gute mehrstündige Dokumentation über den Civil War, die in Deutschland auch erhältlich ist/war ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun warum sollte man nur die "berühmtesten" Generäle aus der Zeit des Civil War hervorheben, eine anspielung auf die verpasste chance der US- Truppen, durch General Irvin McDowell in der ersten Schlacht bei Manassas am Bull Run Creek, den drohenden Civil War vorzeitig in dieser ersten schlacht zu beenden wäre erwähnbar. auch sollte auf CSA seite General Beauregard´s verdienste in der selben Schlacht hervorgehoben werden, der als erster in einem Krieg die vorteile der modernen Kommunikation (Telegraph) und mobilität (Eisenbahn linie von Manassas zum Östlich gelegenen Shenandoah-Tal) nutzte, um seine anfangs unterlegenen Truppen zu verstärken. auch der Vorgänger Grants, General McClellan sollte nicht aussenvor bleiben.

Und natürlich, was wäre dieser Bericht ohne "Stonewall" Jackson, Sheridan, Longstreet, und einigen weiteren "Helden", dieses ersten Krieges der Moderne!
 
weniger bekannte Themen

Naja, mein Beitrag zur deiner Facharbeit - Vorschläge: beim Bürgerkrieg reden alle über die Schlachten, nimm Themen, die wenig gewürdigt werden, das beeindruckt :)
1.) Der Süden war am Anfang des Krieges materiell überlegen, weil der damalige Kriegsminister 1860 einen Großteil der Waffen im Süden deponierte (eher unbekannter Fakt, wollte auch einer hier wissen). Nach der Wahl von Abraham Lincoln dauerte es 4 Monate !, bis er wirklich regierte (damalige US-Verfassung). In der Zeit startete die reale Sezession und CA-Milizen sammelten die Waffen ein.
2.) Warum hat der Süden den Krieg verloren ? (tlw. miese Kriegführung, 1961 u. ev. 1962 nicht nach Washington marschiert, ab 1963 weniger Mannschaften und Ausrüstung, weniger industrielle Kapazität als der Norden, neue Repetiergewehre der Unionstruppen usw.)
3.) Unions-General Grant und sein Günstling Sherman sind ja offiziell Helden. Tatsächlich operten beide Intriganten rücksichtslos ihre Truppen, nur um Erfolge zu erzielen, schrieben ständig Abläufe von Schlachten um !, um andere Unions-Befehlshaber schlecht zu machen (wie vorsichtige, aber fähige Unions-Leute a la General Thomas - lies Berichte über die Cumberland-Army). Außerdem waren beide Mordbrenner (hinterließen eine Verwüstung auf dem Marsch nach Atlanta, das sie dann abbrannten).
4.) Lee, der im Süden heute noch wie ein Heiliger verehrt wird, könnte man auch etwas anschwärzen ...so toll war der ja auch nicht (z.B. ein Frontalangriff bei Gettysburg - 50 % der 15.000 Leute gingen drauf, weil sie über eine Meile offenes Gelände - in geschlossenen Reihen ! - laufen dürfen)
5.) Auf beiden Seiten - in allen Schlachten - verweigerten ständig irgendwelche Generäle Befehle, die manchmal über Sieg u. Niederlage entschieden (z.B. Lee hatte bei Gettysburg 2 von 3 Tagen keine Kavallerie = Aufklärung ! oder: ein v. Lee befohlener Flankenangriff von General Longstreet wurde um Stunden verzögert durchgeführt (inzwischen verstärkte die Union ihre Truppen), weil der meinte, eine Umgehung der Unionstruppen wäre besser, was Lee wieder ablehnte - wer das mal auflistet, hat gewonnen :)
6.) Der Krieg wurde im Stil von Napoleon geführt (Soldaten in dichten Reihen, wo man nicht daneben schießen kann usw.), zugleich gab es technisch alles, was später in den beiden Weltkriegen Standard war (erstmaliger Telegraphen- und Zugeinsatz zur Truppenorganisation, 1.U-Boot + Panzerschiffe im Kriegseinsatz, vom Vorderlader zum Hinterlader, Repetier u. Maschinengewehr usw.)

Vielleicht sucht Du Dir solche Themen aus - viel Erfolg
 
seti schrieb:
Naja, mein Beitrag zur deiner Facharbeit - Vorschläge: beim Bürgerkrieg reden alle über die Schlachten, nimm Themen, die wenig gewürdigt werden, das beeindruckt :)
1.) Der Süden war am Anfang des Krieges materiell überlegen, weil der damalige Kriegsminister 1860 einen Großteil der Waffen im Süden deponierte (eher unbekannter Fakt, wollte auch einer hier wissen). Nach der Wahl von Abraham Lincoln dauerte es 4 Monate !, bis er wirklich regierte (damalige US-Verfassung). In der Zeit startete die reale Sezession und CA-Milizen sammelten die Waffen ein.

a) würde mich da schon genaueres Material zu materiellen Überlegenheit des Südens am Anfang des Krieges interessieren - mal davon abgesehen, dass das z.T. veraltete Waffen waren bzw. wichtige Arsenale in der Hand der Union blieben und eine Überlegenheit bzgl. der Anzahl von Schusswaffen noch keine "materielle Überlegenheit" darstellt ...

b) Amtsantritt Lincolns: 4 März 1861. Bis dahin waren South Carolina, Mississippi, Florida, Alabama, Georgia, Louisiana und Texas aus der Union ausgetreten. Andere Südstaaten mit Sklaven, bei denen man eigentlich im tiefen Süden geglaubt hatte, sie würden sich sofort anschließen, zögerten oder ihre Konvente stimmten sogar gegen eine Sezession (AUCH in Virginia am 4. April, vorher schon Missouri und Arkansas - North Carolina und Tennesse hatten gar nicht erst über eine Sezession abgestimmt). Es gab also Zeit genug, die Arsenale in diesen Staaten zu sichern. Erst als Lincoln nach dem Beschuss Ft. Sumters anordnete, eine Armee von 75 000 Freiwilligen für 90 Tage aufzustellen, traten Virginia, Tennesse und Arkansas doch aus. Übrigens: die Beschießung von Sumter wurde auch deshalb begonnen, weil man im unteren Süden darüber im Klaren war, dass man ohne die Staaten des oberen Südens keine Konföderation mit Zukunft bilden konnte und man durch den Kriegsausbruch genau das erreichen wollte, was z.T. dann eintrat: ein Teil des oberen Südens solidarisierte sich im Ernstfall dann doch mit dem unteren Süden (vgl. McPerson, Für die Freiheit sterben, S. 260).
Von "Waffen einsammeln" kann dann auch keine Rede sein - so wurde das Arsenal und die angeschlossene Waffenfabrik Harper's Ferry in Virginia vom 47. US Regiment verteidigt und als die virginische Miliz zum Sturm ansetzte in Brand gesetzt - ein großer Teil der Waffen ging verloren, allein die Maschinen wurden gerettet und nach Richmond gebracht, wo sie Waffen produzierten. Also hier zumindest für den Anfang des Krieges kein materieller Vorteil - wenn man die Waffenproduktion erst wieder neu beginnen muss.
In der Gosport Marinewerft hatte der Süden mehr Glück - hier fielen ihm tatsächlich 1200 Geschütze und 10 Schiffe - darünter die Merrimack - in die Hand.
ABER: es gab nur EINE Fabrik im Süden, die in der Lage war, schwere Artillerie herzustellen (Tredegar Eisenhütte in Richmond).
UND: Die Waffen des Arsenals von St. Louis (60 000 Musketen, das größte Arsenal in den Südstaaten) wurden vom unionstreuen Captain Lyon fast zur Hälfte (darunter die modernen Waffen) evakuiert, der kurz darauf auch noch die Südstaatenmiliz mit dem Rest der Waffen und Artillerie, die sie woanders erbeutet hatte, gefangen nahm.



2.) Warum hat der Süden den Krieg verloren ? (tlw. miese Kriegführung, 1961 u. ev. 1962 nicht nach Washington marschiert, ab 1963 weniger Mannschaften und Ausrüstung, weniger industrielle Kapazität als der Norden, neue Repetiergewehre der Unionstruppen usw.)

eher wohl 1861, 1862 und 1863 ... ;)
Und diese "Analyse" greift zu kurz. Die Frage ist, ob man nach der ersten Schlacht von Manassas überhaupt in der Lage gewesen wäre, Washington einzunehmen und für spätere Feldzüge nach Norden stellt diese Frage sich gar nicht mehr. Nicht erst ab 1863 war der Süden zahlenmäßig, industriell und von der Infrastruktur her unterlegen - er war dies eigentlich von Anfang an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Maverick (Florian), du hast dein Thema ! Lies mit - wir schreiben jetzt deine Arbeit:)
Papa Leo, ich kann jetzt nur aus Erinnerung heraus operieren. es zeigt mir aber, das - wir alle - in den Schulen oftmals Schlüsselfacts (der ist mit Link) selten vermittelt bekamen. Aber ich versuch´s mal:

Also: Warum war der Süden anfänglich (!) materiell & militärisch überlegen ?
1.) Im Süden hatte quasi jede Familie ein Waffenarsenal daheim gelagert (u.a. wg. der Sklaven), im Norden in den großen Städten hatte man das nicht.
2.) Im ganzen Land (u.a. in den späteren Südstaaten) waren Militär-Camps. Von Dez. 60 bis Januar 61 traten die ersten Südstaaten aus der Union - und verlangten sofort, das die Camps von allen Leuten, die sich dem Norden zugetan fühlten, geräumt werden - natürlich großteils ohne Waffen (inkl. der Kanonen + Munition !) mitzunehmen.

Berücksichtige bitte: die radikalen Südstaatler dachten ja schon seit Jahren an die Sezession (arbeiteten unorganisiert schon seit 59 an der Aufrüstung) während der Norden nicht daran glaubte - selbst Lincoln hoffte noch auf ein Einlenken). Die Radikalen sorgten dafür, das die meisten Arsenale an den Süden fielen bzw. Wochen vor den Sezessions-Beschlüssen blockiert waren und selten gerettet werden konnten. Allerdings wurden auch einige erfolgreich in den Norden evakuiert. Das Depot in St.Louis wurde tlw. gerettet und aus Nordvirginia wurden Depots gerettet (die hatten´s ja nicht weit in den Norden), aber: in der Monate zuvor aufgeheizten Stimmung konnte kein US-Soldat in blauer Uniform quer durch einige Südstaaten in den Norden reiten - noch dazu mit Kanonen im Schlepptau. Die Blauröcke konnten sich kaum auf der Straße aufhalten und waren dann schon mehr "Gefangene" in ihren Camps.

3.) Das (2.) - Jahr 1961 - war ein Monate langer Trennungsprozess, in dem noch massiv Waffen verschoben wurden (u.a auch aus den Mittel-US-Gebieten = Indianerforts usw., wo sich die USA-Armee ja auch in Süd- und Nord trennte, wer lokal mehr Anhänger hatte, behielt meistens die Waffen). Nebenbei: der Handel zwischen Nord u. Süd lief den ganzen Krieg über (Schmuggel), sonst wär der Süden wohl schon 1861 krachen gegangen.
4.) Über Mexico kam anfangs auch viel gekauftes Material rein, denn dort regierten die Franzosen (+ öster. Kaiser Maximilian), die der Sezession zugetan waren.
5.) Zwei Schlüsselstaaten gingen zum Süden: Kentucky (der Staat der tausenden Büchsenmacher - die allseits bekannte Kentucky rifle) und Tenneessee (der Staat der Pferdezucht - damit hatte der Süden die eigene Kavallerie anfänglich gut versorgt). Glaube, beide Staaten waren dann auch schwer umkämpft.

5.) Unter dem USA-Präsidenten Buchanan regierte ein Kriegsminister namens J.B.Floyd bis 29.Dez. 1860. Der Clou: den findest Du (auch) als Süd-General (mit eigener Brigade) in allen Büchern u. vielen Schlachten. Dieser USA-Kriegsminister (aus Virginia...) ließ viele schwere Waffen (u.a. je nach Quelle - viele bis alle Gewehre und Kanonen!) 1860 aus dem Norden in den Süden schaffen. Nebenbei klaute er einen Teil des Staatsschatzes der USA (für sich und Virginia). Deswegen konnte Virginia die Kosten der ersten beiden Schlachten überhaupt alleine finanzieren bzw. materiell ausrüsten. Erst danach (keine Ahnung,wann) gab es im Süden sowas wie ein übergeordnete Generalkommando, das aus den anderen Südstaaten requirierte und finanzierte bzw. politisch die Macht der einzelnen Südstaaten dem Kriegszweck unterordnete.

Anbei ein Link: sonst googlen (Kriegsminister Floyd oder J.B. Floyd)
http://www.course-notes.org/biographies/johnbuchananfloyd.htm

Natürlich kamen auch solche historische Highlights a la (von Dir erwähnt), die in jedem Buch stehen (Harpers Ferry/Fabrik, Fort Sumter/Depot usw.). Aber die lange politische Vorlaufzeit der Sezession seit 1850 bzw. real seit 1859 trug viel dazu bei. Das findet leider nur kaum Beachtung.

Also kurzfristig war der Süden überlegen (in den ersten Schlachten tlw. lokal mehr Artillerie usw.), langfristig natürlich nicht (da gebe Dir absolut recht).

Zum Marsch nach Washington ?
Also, ich meine: nach der ersten großen Schlacht hätte Lee sicher weiter marschieren können (die Unionstruppen flüchteten !, aber seine Soldaten waren ja so erschöpft ...). Ein Erwin Rommel wäre weiter marschiert, ein Lee eben nicht. 1861 hätte das mit einiger Anstrengung vielleicht auch noch geklappt. Ein Unionsgeneral Sherman (oder Sheridan?) hat´s ja umgekehrt dann gemacht (64 ?): man marschiert durch den halben Süden !!, wirft zuvor überflüssiges Marschgepäck weg, ernährt sich aus dem Land und verwüstet es total. Naja, kam eben anders.

Tja, Papa Leo, ich schätze Mavericks Arbeit haben wir jetzt geschrieben, oder ? :)
 
seti schrieb:
Also: Warum war der Süden anfänglich (!) materiell & militärisch überlegen ?
Deinem Bericht möchte ich nur noch hinzufügen, dass die in der Militärakademie West Point vor 1860 ausgebildete Elite hauptsächlich aus dem Süden kam. Sicherlich ein wesentlicher Grund, warum die Könföderierten Truppen der Unions-Armee in der Anfangsphase des Sezessionskrieges auch strategisch überlegen waren.
 
Festus621 schrieb:
Deinem Bericht möchte ich nur noch hinzufügen, dass die in der Militärakademie West Point vor 1860 ausgebildete Elite hauptsächlich aus dem Süden kam. Sicherlich ein wesentlicher Grund, warum die Könföderierten Truppen der Unions-Armee in der Anfangsphase des Sezessionskrieges auch strategisch überlegen waren.


Naja. Die Generäle auf beiden Seiten waren hauptsächlich Absolventen von West Point. Wie gut sie abschlossen, sagt dann nichts darüber aus, wie gut sie als Befehlshaber im Krieg waren. Es ist meiner Ansicht nach eine gern verbreitete Legende, dass der Süden was Anführer betrifft grundsätzlich überlegen war. Erstens hat Lee auch seine Schattenseiten - da muss man nicht erst Gettysburg betrachte, das sieht man schon kurz nach der Übernahme des Kommandos, als er Richmond gegen McClellan verteidigt.
Zweitens hatte der Norden durchaus sehr fähige Befehlshaber - man könnte lediglich sagen, er hat länger gebraucht, um sie zu finden. Davon abgesehen gab es auch viele unterdurchschnittliche Generäle oder falsch besetzte Stellen im Süden.

Zur Veranschaulichung bzgl. West Point:

Gegner bei Manassas:
Irvin McDowell (Union): West Point Absolvent 1838
P. G. T Beauregard (Konföderation): West Point Absolvent 1838

Oder:
George Clinton McClellan (Union): Klassenbester in West Point
John Pope (Union): West Point Absolvent
Amborse Burnside (Union): West Point Absolvent
Joseph Hooker (Union): West Point 1853

(das sind genau die Generäle, die als Kommandeure der Armee von Virginia oder später der Armee des Potomac gegen Lee so schlecht aussahen)

Umgekehrt:
William Rosecrans (Union): West Point 1842: sehr erfolgreich auf dem westlichen Kriegsschauplatz, sein Gegner, Braxton Bragg, der ziemlich schlecht aussah, war aber ebenfalls West Point Absolvent (1837).

Und schließlich: U.S. Grant: West Point 1843 - er war von den Prüfungsergebnissen an 21. Stelle (von 39).

Egal, auf welche Seite man schaut, die Befehlshaber waren immer West Pointer, egal, ob sie versagten oder erfolgreich waren. Das West Point Ergebnis sagte im Krieg dann doch wenig über den Erfolg aus und der Norden musste halt länger suchen, bis er den geeigneten Mann gefunden hatte (und auch der war nicht immer erfolgreich - siehe Cold Harbor).
 
seti schrieb:
Maverick (Florian), du hast dein Thema ! Lies mit - wir schreiben jetzt deine Arbeit:)
Papa Leo, ich kann jetzt nur aus Erinnerung heraus operieren. es zeigt mir aber, das - wir alle - in den Schulen oftmals Schlüsselfacts (der ist mit Link) selten vermittelt bekamen. Aber ich versuch´s mal:

Also: Warum war der Süden anfänglich (!) materiell & militärisch überlegen ?
1.) Im Süden hatte quasi jede Familie ein Waffenarsenal daheim gelagert (u.a. wg. der Sklaven), im Norden in den großen Städten hatte man das nicht.
2.) Im ganzen Land (u.a. in den späteren Südstaaten) waren Militär-Camps. Von Dez. 60 bis Januar 61 traten die ersten Südstaaten aus der Union - und verlangten sofort, das die Camps von allen Leuten, die sich dem Norden zugetan fühlten, geräumt werden - natürlich großteils ohne Waffen (inkl. der Kanonen + Munition !) mitzunehmen.

Berücksichtige bitte: die radikalen Südstaatler dachten ja schon seit Jahren an die Sezession (arbeiteten unorganisiert schon seit 59 an der Aufrüstung) während der Norden nicht daran glaubte - selbst Lincoln hoffte noch auf ein Einlenken). Die Radikalen sorgten dafür, das die meisten Arsenale an den Süden fielen bzw. Wochen vor den Sezessions-Beschlüssen blockiert waren und selten gerettet werden konnten. Allerdings wurden auch einige erfolgreich in den Norden evakuiert. Das Depot in St.Louis wurde tlw. gerettet und aus Nordvirginia wurden Depots gerettet (die hatten´s ja nicht weit in den Norden), aber: in der Monate zuvor aufgeheizten Stimmung konnte kein US-Soldat in blauer Uniform quer durch einige Südstaaten in den Norden reiten - noch dazu mit Kanonen im Schlepptau. Die Blauröcke konnten sich kaum auf der Straße aufhalten und waren dann schon mehr "Gefangene" in ihren Camps.

3.) Das (2.) - Jahr 1961 - war ein Monate langer Trennungsprozess, in dem noch massiv Waffen verschoben wurden (u.a auch aus den Mittel-US-Gebieten = Indianerforts usw., wo sich die USA-Armee ja auch in Süd- und Nord trennte, wer lokal mehr Anhänger hatte, behielt meistens die Waffen). Nebenbei: der Handel zwischen Nord u. Süd lief den ganzen Krieg über (Schmuggel), sonst wär der Süden wohl schon 1861 krachen gegangen.
4.) Über Mexico kam anfangs auch viel gekauftes Material rein, denn dort regierten die Franzosen (+ öster. Kaiser Maximilian), die der Sezession zugetan waren.
5.) Zwei Schlüsselstaaten gingen zum Süden: Kentucky (der Staat der tausenden Büchsenmacher - die allseits bekannte Kentucky rifle) und Tenneessee (der Staat der Pferdezucht - damit hatte der Süden die eigene Kavallerie anfänglich gut versorgt). Glaube, beide Staaten waren dann auch schwer umkämpft.

5.) Unter dem USA-Präsidenten Buchanan regierte ein Kriegsminister namens J.B.Floyd bis 29.Dez. 1860. Der Clou: den findest Du (auch) als Süd-General (mit eigener Brigade) in allen Büchern u. vielen Schlachten. Dieser USA-Kriegsminister (aus Virginia...) ließ viele schwere Waffen (u.a. je nach Quelle - viele bis alle Gewehre und Kanonen!) 1860 aus dem Norden in den Süden schaffen. Nebenbei klaute er einen Teil des Staatsschatzes der USA (für sich und Virginia). Deswegen konnte Virginia die Kosten der ersten beiden Schlachten überhaupt alleine finanzieren bzw. materiell ausrüsten. Erst danach (keine Ahnung,wann) gab es im Süden sowas wie ein übergeordnete Generalkommando, das aus den anderen Südstaaten requirierte und finanzierte bzw. politisch die Macht der einzelnen Südstaaten dem Kriegszweck unterordnete.

Anbei ein Link: sonst googlen (Kriegsminister Floyd oder J.B. Floyd)
http://www.course-notes.org/biographies/johnbuchananfloyd.htm

Natürlich kamen auch solche historische Highlights a la (von Dir erwähnt), die in jedem Buch stehen (Harpers Ferry/Fabrik, Fort Sumter/Depot usw.). Aber die lange politische Vorlaufzeit der Sezession seit 1850 bzw. real seit 1859 trug viel dazu bei. Das findet leider nur kaum Beachtung.

Also kurzfristig war der Süden überlegen (in den ersten Schlachten tlw. lokal mehr Artillerie usw.), langfristig natürlich nicht (da gebe Dir absolut recht).

Zum Marsch nach Washington ?
Also, ich meine: nach der ersten großen Schlacht hätte Lee sicher weiter marschieren können (die Unionstruppen flüchteten !, aber seine Soldaten waren ja so erschöpft ...). Ein Erwin Rommel wäre weiter marschiert, ein Lee eben nicht. 1861 hätte das mit einiger Anstrengung vielleicht auch noch geklappt. Ein Unionsgeneral Sherman (oder Sheridan?) hat´s ja umgekehrt dann gemacht (64 ?): man marschiert durch den halben Süden !!, wirft zuvor überflüssiges Marschgepäck weg, ernährt sich aus dem Land und verwüstet es total. Naja, kam eben anders.

Tja, Papa Leo, ich schätze Mavericks Arbeit haben wir jetzt geschrieben, oder ? :)

Grr, da schreibt man fast eine Stunde eine Antwort und dann hängt sich der Computer auf ...
Deshalb ganz kurz:

a) Laut Deinem Link ist Floyd sogar von einem Untersuchungsaussuss des Kongress von diesen Vorwürfen frei gesprochen worden.

b) Das einzige Mal, wo ich in meinen Quellen Floyd in so einem Zusammenhang fand ist, als er kurz vor seinem Rücktritt befahl, 125 Kanonen von Pittsburg in Arsenale im Süden zu verlegen - und dieser Befehl wurde noch rechtzeitig widerrufen.

c) Sehr lange Zeit - sogar in vielen Staaten noch nach der Wahl Lincolns - gab es im Süden keine Mehrheit oder keine große Mehrheit für eine Sezession. Gerade vor der Wahl Lincolns sprachen nur sogenannte "Feuerfresser" von Sezession - eine radikale Minderheit. Es fällt schwer, anzunehmen, dass die erfolgreich schon Jahre vor der Sezession begannen, Waffen zu organisieren - vor allem Kanonen - und dann auch noch in einer Zahl, die für Armeen ausschlaggebend war. Dass die Arsenale im Süden zum größten Teil an die Konföderation fielen stelle ich nicht in Zweifel, die Frage ist nur, ob der Süden tatsächlich so viel davon hatte: waren es alte Waffen, wurden sie nicht doch unbrauchbar gemacht, gab es im Norden so viele Waffen weniger??

d) Private Gewehre im Süden: viele, stimmt, aber oft Jagdwaffen (für Krieg nicht unbedingt geeignet) und viele verschiedene Typen und Kaliber (für Armee, die u.a. aus nachschubtechnischen Gründen auf Einheitlichkeit bestehen muss, auch nicht unbedingt geeignet). Und: der Norden war größer als nur die relativ sicheren Oststaaten - in den Staaten des mittleren Westens dürfte auch jeder "Nordstaatler" wegen wilden Tieren, Gesetzlosen etc eine Waffe gehabt haben.

e) Beispiel für die Tatsache, dass Überlegenheit relativ ist:
Erste Schlacht von Manassas (oder Bull Run): Norden: 35 000 Mann, Süden: 32 000 (einschließlich der herangeführten Verstärkungen). Norden leicht überlegen? Nein, denn auf beiden Seiten waren nur ungefähr 18 000 Mann an Kampfhandlungen beteiligt.

So ... und jetzt schicke ich das ab, damit das wenigstens nicht mehr verloren geht ... ich schreib dann gleich weiter.
 
Papa_Leo schrieb:
Naja. Die Generäle auf beiden Seiten waren hauptsächlich Absolventen von West Point. Wie gut sie abschlossen, sagt dann nichts darüber aus, wie gut sie als Befehlshaber im Krieg waren...............................................
Danke für die Info. Sehr interessant.
Eine Frage hätte ich aber noch: Was war denn mit "Stonewall" Jackson? War er kein West Point Absolvent, war er auf einer anderen Akademie, oder vielleicht sogar ein "Naturtalent"?
 
Festus621 schrieb:
Danke für die Info. Sehr interessant.
Eine Frage hätte ich aber noch: Was war denn mit "Stonewall" Jackson? War er kein West Point Absolvent, war er auf einer anderen Akademie, oder vielleicht sogar ein "Naturtalent"?

Thomas Jonathan "Stonewall" Jackson war ein West Point Absolvent, wie viele anderen Befehlshaber auf beiden Seiten diente er im Krieg gegen Mexiko. Dann nahm er seinen Abschied aus der Armee und wurde Professor für Philosophie und Artillerie-Taktiken (!) am Virginia Military Institute, Lexington.
 
@ Seti

zum marsch auf washington

Lee, wäre bestimmt weiter nach washington marschiert, aber es gibt viele Faktoren, weshalb er nach der schlacht bei Manassas am Bull Run Creek, nicht direkt auf die Hauptstadt der USA zumarschieren konnte.

zum einen befehligte damals noch nicht Lee die Truppen der CSA sondern General Beauregard, zum anderen waren die seinen Truppen nach der Schlacht zu geschwächt, um erneut zu kämpfen, hinzu kommt, dass in den 2-3 Tagen, die diese "erste" Schlacht dauerde, Präsident Lincoln, der USA, für den Schutz Washingtons bereits viele Truppen erhielt, zumal Washington als Hauptstadt eine große Anzahl an regulären Truppen, sowie Milizen besaß, hinzu kommen die unzähligen Freiwilligen in Washington selbst, und dem Umland, sowie die Truppen aus den Nachbarstaaten Pennsylvania und Jersy, die zusammen eine wohl noch zu starke Truppe darstellte, als dass sie von General Beauregard und seinen verbliebenen 15000 Soldaten hätten bezwungen werden können.

des weiteren find ich den Vorschlag gut, über weniger "populäre" aspekte des Civil War zu berichten, das zeigt, dass du dich mit dem thema sehr intensiv beschäftigt hast.

weiter muss ich dem recht geben, dass sowohl auf US, als auch auf CS Seite, viele Schlachten, Gefechte und Scharmützel verloren gingen, weil die Offiziere einander uneins waren, oder schlichtweg miteinander "verfeindet" waren, es gibt wie überall eine kehrseite der medallie.

Zur art und weise der Kriegsführung, muss ich bei euch ja wohl nicht erwähnen, dass die art und weise der Kriegsführung damals duraus üblich waren, erst dieser Konflikt sollte langsam zeigen, dass auf grund neuer waffen diese art der Kriegsführung überholt wird. Unglücklich war bei dieser Gefechtsform, die wohlgemerkt noch von den Deutschen in den ersten Kriegstagen des ersten Weltkrieges angewandt wurde, dass die einzelnen Regimenter recht schnell nur noch von ihrem Sergant befehligt wurden, da der Offizier der Truppe Leutnant etc. einige schritt vor den Soldaten ging, wodurch er wohl bei den ersten Toten war. ohnehin waren die engen Formationen angesichts der Zerstörungskraft der Kannonen, Mörser, und auch den ersten Maschienengewehren (Gettlings) blanker Selbstmord. Jedoch muss man dies so betrachten, dass dieser Krieg der erste auf Amerikanischem Boden war, bei dem ungeheure Mengen von Menschen, Tieren und Material von den einzelnen Offizieren befehligt wurden, auf grund der unerfahrenheit der damaligen Militärsituation schien ihnen die althergebrachten Methoden die wohl günstigsten, um solche ansammlungen zu befehligen, und den überblick zu wahren, nur dieser Tatsache kann man zuschreiben, dass über die gesamte Zeit des Krieges keine Sinnvollere Methode bzw. Formationen entwickelt oder angewandt wurden.

es gab auch aussichtlose, "Kamikaze-einsätze" ganzer Regimenter, die in den Tod geschickt wurden, nur als beispiel, dass nur aus Farbigen bestehende Regiment des 54th Massachusetts (die nur, wie damals in den USA üblich, von einem weissen Offizier befehligt wurden), das hoffnungslos, als Ablenkung in die am besten verteidigte Stelle gehetzt wurde, die genaue schlacht kenne ich leider nicht, es ist wohl klar, dass dieses Regiment, bis auf den letzten mann aufgerieben wurde.
 
Papa_Leo schrieb:
Thomas Jonathan "Stonewall" Jackson war ein West Point Absolvent, wie viele anderen Befehlshaber auf beiden Seiten diente er im Krieg gegen Mexiko. Dann nahm er seinen Abschied aus der Armee und wurde Professor für Philosophie und Artillerie-Taktiken (!) am Virginia Military Institute, Lexington.
Ah, verstehe. Und trat bei Ausbruch des "Civil War" in die Südstaaten-Armee ein.
Ich habe gerade eine interessante Website gefunden.
Hier der Link:
http://www.wilder-westen-web.de/kom012.htm
 
Und weiter:

Beauregard hatte - Verstärkungen unter Johnson eingerechnet - nach eigenen Angaben 55 Geschütze. Auf die Schnelle habe ich die Zahl der Geschütze McDowells nicht gefunden, aber eingedenk der Tatsache, dass er bei seiner Flucht 27 oder 28 Kanonen zurückließ und von der Zahl der Batterien unter seinem Kommando ausgehend, war er sicherlich kaum oder nicht unterlegen.

bzgl. der verpassten Chance, Washington einzunehmen:

Lee war ja gar nicht Befehlshaber ...

Die Konföderierten mussten sich nach Manassas um ca 1500 eigene Verwundete kümmern, dazu kamen 1300 Gefangene. Für damalige Verhältnisse eine ungeheuere Zahl (klar, im Nachhinein betrachtet fast lächerlich).

Dazu kam: Soldaten waren erschöpft, desorganisiert und es gab falsche Nachrichten über einen Angriff auf das Nachschublager der Konföderierten bei Manassas Junction.


Für das Thema der Facharbeit:

- ein Vergleich der Voraussetzungen Nord - Süd
- eine Untersuchung der (wohl richtigen These), dass das ein "moderner" Krieg war (also Klärung der Frage Warum? Was macht einen modernen Krieg aus?)

wäre in meinen Augen viel interessanter, als die bloße Ereignisgeschichte oder Schlachtenanalyse.
 
Zuletzt bearbeitet:
Festus621 schrieb:
Ah, verstehe. Und trat bei Ausbruch des "Civil War" in die Südstaaten-Armee ein.
Ich habe gerade eine interessante Website gefunden.
Hier der Link:
http://www.wilder-westen-web.de/kom012.htm

Noch ein paar interessante "Trivia" - allerdings in Englisch:

Thomas “Stonewall” Jackson was one of the strangest generals in the service of the Confederate States of America. He was a religious zealot, yet was bloodthirsty for battle. In spite of his religious convictions, most of his battles were fought on Sunday. He was highly disciplined, yet could ignore a direct order if he disagreed -- and get away with it. He was Robert E. Lee’s most trusted lieutenant, yet he felt himself obliged to none other than himself and God.

Even at this young age, Jackson was already a dedicated hypochondriac. He believed that he was suffering from a unusual arrangement of his organs that forever prescribed the way he must sit or stand. For instance, he never bent over because he believed he would be inadvertently compressing something vital. He always assumed a stiff upright posture when sitting. This, of course, set very well with the military bearing of the Academy, but few realized Jackson assumed to posture because he didn’t want to accidentally bend his innards.


Jackson had a repertoire of eccentricities that would be a psychiatrist's delight -- if there were any psychiatrists in those days. He imagined his body to be off balance and he would stand for hours with his right arm over his head to regain his harmony.
 
hey, ich will euch allen ernsthaft danken. eure antworten haben mir schon deutlich geholfen. Ich fände es total klasse, wenn ihr mich weiter mit fakten und weitesgehend unbekannten "dingen" über den civil war versorgen würdet.

------------
Meine Stärken liegen übrigens: -Römisches Reich(spez. weström. Reich bis ca.Trajan)
-Mittelalter+Juden/Christen etc, Inquisition
-Ideologien des 20. Jhdt

CU, freue mich über die vielen antworten. Helft mir weiter...
 
Hallo, white wolf

Dank f. d. Blumen :) Allzu intensiv habe ich mich nicht mit dem Thema beschäftigt, mich interessiert Geschichte etwas.

Zum Marsch auf Washington - hm, danke f. d. Info. Naja, trotzdem hätte der Süden es - mit mehr Vorbereitung - eben 1862 erneut probieren können, nachdem sie als Staatenbund entsprechend organisiert waren. Pfusch total eben ;-)

Glaube, das 54. mit den Schwarzen rannte erfolglos gegen das Südstaaten-Fort Wagner (da gab´s einen Hollywood-Film dazu). Angeblich der erste Einsatz v. Schwarzen, habe aber noch eine Schlacht in Erinnerung, wo schwarze Truppen (wie v. Dir erwähnt zur Ablenkung) angriffen, und wg. ihrer Hautfarbe von den siegreichen CSA-Truppen ohnehin gleich gekillt wurden (die Methode hört sich nach General Grant an ...hm, aber ich weiß die Schlacht auch nicht).
 
Der Film heißt "Glory" - ned schlecht bis auf das arg heroische Ende.

Zum Marsch auf Washington ... Nach der Beinahe-Katastrophe von Manassas wurden die Verteidigungsanlagen ausgebaut - es wäre 1862 sehr schwer möglich gewesen, die Stadt zu nehmen.
 
Hi, Papa Leo !
Auch an Dich Dank f. d. Info, warum Lee nicht weiter ging. :)
Also, ich will Dir jetzt nicht das Leben erklären, könnte aber so rüber kommen, dann sorry. ich will nur, dass Florian auch was davon hat. Das Thema ist super :)

a.) + b.) Floyd: tja, der Kongress sprach ihn frei. Glaube u.a. wg. mangelnder Mehrheit (1860 waren noch Südstaatler in Washington) bzw. sicher aus politischen Gründen (stell Dir das mal vor, im Norden wird ein Südstaatler 1860 verurteilt ... Start des civil war gleich im Kongress;-). Ich habe in Erinnerung, das alleine in einer Verlegung 233 o. 277 Kanonen in den Süden gingen (poste ich, wenn ich´s wieder finde). Im Norden hieß er danach "Floyd, the thief", u.a. weil er noch ang. über 800.000 Dollar mitgehen ließ.
Auf die Schnelle gegooglet -Floyd:
Floyd
Gemäß dessen kämpfte er dann u.a. für die rechte Virginias gg. die anderen Südstaaten. Der hat wohl nichts ausgelassen.

c.) + d.) Aber vergiß nicht: die radikale Minderheit war immerhin ein Teil der herrschenden Schicht u.a. der Feudalherren, die das Sagen hatten. Ich betone, ich weiß nicht, was Floyd da abgezogen hat, und ich gebe Dir recht: der Süden kämpfte mit allem, was schießen konnte.

e.) Okay, bei Bull Run waren sie unterlegen (bildete mir ein, sie hatten da mehr, sorry), in wenigen anderen Schlachten nicht (weiß nicht, welche jetzt). Again: Sorry. Aber ich mach mich mal schlau.

Nur stellte ich mir mal folgende Frage:
die CSA (Florian - das ist die Confederate South Army;-) hat zu Beginn des Krieges (gemäß Erinnerung) rund sechs Armeen á 50-150 Kanonen aufgestellt. Hinzu kamen die Kanonen der Festungswerke (Küste + Missisippi - geschätzt an die 30 große Forts mit jeweils 4-20 Kanonen). Die CSA muß rund 700 bis max. 1000 Kanonen gehabt haben. Viel mehr kann - nach dem Krieg mit Mexico - die ganze USA nicht gehabt haben.

Wie war das möglich:
Die Literatur ist da offenbar sehr schweigsam, weil das für die Amis wohl einfach nur peinlich ist.

Denn hätte der Norden (bzw. die Regierung) richtig gehandelt, wäre der Bürgerkrieg wohl nur eine Sache von 3 Wochen gewesen. Seit rund 10 Jahren (ab 1850) ständig steigende Spannungen (u.a wg. der Sklavenfrage), 1856 (?) die republikanischen Partei-Programme ("Sklaverei ist barbarisch"), dann noch die Wahl Lincolns (dem glaubte im Süden keiner, dass er wg. Sklaven keinen Krieg wollte), bis zu dessen Amtsantritt regierte der alte Buchanan, der trotz Krisenstimmung auch nichts tat. Korrekterweise hätte der Norden spätestens seit 1859 alles schwere Gerät abziehen sollen ! (Florian ... 16. Okt. 59: Brown´s Überfall auf Waffenlager in Harpers Ferry zwecks Entfachung eines Sklavenausstandes im Süden) Aber die taten nichts ... echte Pfeifen und u.a. verantwortlich für rund 600.000 Tote.

Ganz anders der Süden. Die Radikalisten und südl. Politiker wußten seit Jahren, das sie um "Ihre Sache" kämpften. Die wollten immer, das ein Gleichgewicht zw. Sklaven und -freien Staaten herrschte. Der Norden wollte hingegen die Macht des Südens in Washington zurück drängen, sie wirtschaftlich pressen usw. Wichtiger: Der Norden wollte dem Süden vorschreiben, wie sie zu leben hatten ! (das reicht Aristokraten und Herrenmenschen als Motivation absolut). Das hörst Du übrigens heute noch von Südstaatlern .. (z.B. Ted Turner/ex CNN´ler) oder von Leuten in Bar´s usw..

Dann noch Brown 1859: im Norden wurde der als Märtyrer gefeiert. Das ist - heute noch - ein Schlag ins Gesicht der Südstaatler. Im Süden waren die Leute empört und hatten Angst vor echten Sklavenaufständen.

Also, was sich dazu in den Büchern findet (meistens unter Aufrüstung der lokalen Milizen):
Waffen wurden seit 1859 sicher organisiert bzw. eingekauft bzw. dafür Geld gesammelt. u.a. englische + deutsche Kanonen, preussische Säbel, britische Enfield-Gewehre. Und Südstaatler a la Floyd mit ihren Konspirationen waren sicher genug aktiv (motiviert waren sie ja), aber die Amis sind Patrioten, solche Peinlichkeiten lassen sie wohl lieber untergehen.

Der Norden hatte lange nicht mal ein offizielles Kriegsziel, außer vielleicht die Rebellen bestrafen. Erst nach der Schlacht v. Antienam (ca 1,5 Jahre nach Kriegsbeginn) wurde "offiziell" die Befreiung der Sklaven ausgerufen.

Also, ich behaupte, kaum ein Krieg wird innerhalb von nur vier Monaten gestartet und kann dann 4 Jahre durchgehalten werden. Und die gesamte Innenpolitik der USA vor dem Krieg war gemäß aller Quellen nur Pfusch (auch ohne Bush ;-)

Na, bald haben wir die Arbeit von Florian komplett.
 
Zurück
Oben