Genauso negativ meinte ich das auch. ... etwas hängenbleiben.
Das überdehnt wohl den Bildungsbegriff, wenn es um die irgendwie geartete Restbildhaftung von Legenden, Klischees und Vorurteile geht.:winke:
Wie dem auch sei: oben ist mehrfach, auch von mir, die Unterscheidung nach den Lesergenerationen angesprochen worden. Das erscheint mir ein etwas unterschätzter Aspekt.
Die Leser der ersten 20 "Landser-Jahre" hatten ihre eigenen Kriegserfahrungen, die offenbar durch diese Hefte (der Landser stand ja nicht allein, sondern es gab weitere Reihen zum Krieg mit ähnlichem Aufbau) angesprochen worden sind.
These1: das waren ieL Wehrmachtsangehörige, die sich in den Heften wiedergefunden haben müssen: Abgrenzung der Wehrmacht vom NS, "sauberer" Krieg mit dem Landser als Opfer, der verpasste Sieg (Führungsverschulden) trotz übermächtiger Gegner und Erklärung der Niederlage, Sinnstiftung für die verlorenen Front- und Gefangenschaftsjahre der jungen Männer, Erinnerung an gefallene Freunde, Zusammenhalt an der Front (und in der Gefangenschaft), Nachschau und Betrachtung der jeweils anderen Frontgebiete und Wehrmachtsteile (was man nur vom Hörensagen oder aus den Wehrmachtsberichten - "das OKW gibt bekannt " - kannte).
These 2: bei dem "einfachen" Soldaten wird die breite Wahrnehmung gewesen sein: "ja, so war es." Im Landser fand man vermutlich etwas, was sich sonst nur im den Traditionsvereinen der Divisionen etc. anbot.
Das dürfte sich grundsätzlich von der Leserschaft heute unterscheiden.
Der damalige Landser bzw. die Vorläufer wie "Soldatengeschichten" oder "Fliegergeschichten" (oder SOS, hier auch mit Ausdehnung auf die -größere- Kaiserliche Marine) mögen dabei auch im Kontext der Wiederbewaffnung und des Kalten Krieges bzw. der Verdrängung gestanden haben. Interessant ist dabei auch die Unterscheidung von den Truppengeschichten der Traditionsverbände, deren aufgelegte Chroniken und Sammelhefte, sowie den diversen Memoiren (die sich in der selektiven Betrachtungsweise und den "Erklärungen" nun wieder erstaunlich nah sind).
Die Hefte gaben mehr den einfachen "Kontext" ab, bzw. schilderten aus der Froschperspektive mit Erlebnissen. Vor Jahren ist eine Dissertation erschienen, die sämtliche Publikationen im Nachkriegsdeutschland zum Thema "Kursk" bzw. Zitadelle miteinander verglich, darunter Manstein, Carell und Landser. Bei solchen Ereignissen gab es dann interessante Übereinstimmungen.