Die ägyptische Armee

sry, dann bitte ich um Holzart dieser Bögen und den Nachbau.
Nachgewiesen werden konnten Akazie, Ziziphus species und Tamariske. Western/McLeods Artikel im JEA 81, erschienen 1995, S. 88-90.

Nachbau: wozu braucht man einen Nachbau, wenn man bildliche Darstellungen hat, die durch archäologische Funde belegt und spezifiziert (Holzarten) werden?

Das ist eine ernst gemeinte Frage und ich bin gespannt auf die Antwort.
Denn vergangene Völker hatten ihre ganz eigene Technik, Waffen herzustellen, und nur weil man vom heutigen Standpunkt aus nicht nachvollziehen kann, wie es funktioniert, kann man doch nicht die archäologischen Beweise einfach ignorieren...

Fakt ist, es gab diese einfachen Bögen, sie wurden mit Wasserdampf und Biegung hergestellt und sie waren lange Zeit in Gebrauch...
 
Nachtrag:
zu feucht entwickelt er Stringfollow und Set, bekommt Stauchrisse und ist ~nach 500 Schuß kaputt.
Verstehe ich Dich richtig, dass mit der von mir angegeben Bauweise also dieser Effekt auftreten würde, dass er nur etwa 500 Schuß aushält?
Und das ist also der Grund, warum Du die angegebene Bauweise für unsinnig hältst?

Von heutigem Stand und gerade von dem Entwicklungslevel der Bogenbautechnik scheint es ja so zu sein.
Aber dabei muss man bedenken, dieser einfach Holzbogen wurde 12.000 Jahre vor Chr. (!!) benutzt. Ich halte es in einem so frühen Stadium für vollkommen nachvollziehbar, dass man eine Bogenart verwendet, die nur ein begrenztes Haltbarkeitsdatum hat. Das muss sich doch erstmal entwickeln.
Und mit Fortentwicklung der ägyptischen Kultur - einem Zeitpunkt, bei dem sich mehrere Technologien weiter entwickelt hatten und weiter entwickelt wurden und man vielleicht erwarten könnte, dass der Bogenbau sich auch verändert - hatte sich das Klima etwas verändert: zu pharaonischer Zeit ist Holz ein begrenztes Gut.
Dass man da nicht einfach auf Teufel komm raus mit diesem kostbaren und seltenen Rohstoff probiert und experimentiert, und daher lieber in Kauf nimmt, dass der Bogen nur 500-600 Schuss hat, halte ich für nachvollziehbar.

Als andere Völker mit besseren Voraussetzungen den Kompositbogen mitbrachten, haben die Ägypter ihn ja bereitwillig übernommen, aber warum erwarten, dass ein Volk diese diese Entwicklung selbst leistet, dessen Land praktisch nur aus Wüste und Steinen besteht?
 
Zuletzt bearbeitet:
Und das , was da steht, ist so, wie es da steht, falsch!

Ich habe inzwischen den Eindruck, dass es Dir um die Aussage geht, den Dampf benutze man zum geschmeidig machen; diese Aussage war von einer anderen Nutzerin, ich wollte das nicht unterstützen. (Denn ich verstehe nichts von Bogenbau)


Ich wollte nur belegen, dass Wasserdampf benutzt wurde - um es zu biegen.
Wenn man sich davon noch bessere Elastizität, Geschmeidigkeit oder aber... magische Treffsicherheit erhoffte - kann sein - kann ich/man/die Wissenschaft nichts zu sagen. Über den tieferen Sinn dieser Massnahme ist keine schriftliche Erläuterung erhalten und fragen kann man ja keinen mehr.

Man weiss nur, dass es gemacht wurde und welchen Effekt es hatte.
Welchen Effekt es haben sollte, wissen allein die Erbauer, die schon seit Tausenden von Jahren in der Dwat sind.

Aber wenn diese Massnahme den Bogen nicht geschmeidiger/elastischer macht und das trotzdem Tausende von Jahren genauso verwendet wurde, dann war Geschmeidigkeit/Elastitizität wohl nicht Sinn der Maßnahme ;)
 
Nun, den Nachbau bräuchte man , um die Leistung abschätzen zu können.
Da aber die genannten Hölzer auch heute noch zu Langbögen ( gerade Bogenstäbe) verarbeitet werden und VOR dem Bau eben über Feuer bzw mit Dampf gerichtet werden, braucht man die Nachbauten nicht.

Nur das Wort "Biegsamkeit" ist falsch. "Das Holz wurde unter zu Hilfenahme von Dampf gerichtet" wäre m.E. richtiger.

Das es Vorrichtungen zum Dämpfen des Holzes gab, ist eigentlich das interessante.

Bogenrohlinge mit Hilfe von Dampf zu richten , ist wohl schon seit der Steinzeit Stand der Technik, dauerhafte Vorrichtungen zum Dämpfen sind aber seltener und weisen auf professionelle Bogenbauer hin.

Ansonsten ist da nichts magisches, aus einem geraden Stück Holz lässt sich leichter ein Bogen bauen als aus einem krummen. Und wer ne Vorrichtung zum Dämpfen hat, weiß, was er wie tut.
 
Habe nochmal nachgesehen - Herold spricht von "Formgebung"...

Hast Du eine Internetseite mit einem guten Forum oder ersten Informationen, wo man sich in den Bogenbau einlesen kann?
Abgesehen von diesem Fletchers Corner - oder ist das DAS Forum dafür und die Seite mit den allerbesten Infos?

Klär mich auf :)
 
naja, Fletchers-Corner ist ein Forum, in dem schon vielen zum Erfolg beim Bogenbau geholfen wurde ;-)
Für traditionellen Bogenbau wäre das wohl die einfachste Möglichkeit, an Infos zu kommen, als Buch "die Bibel des traditionellen Bogenbaus"
Band 1-4. Alle in FC beschriebenen Sachen sind "praxisgetestet", allerdings recht ungeordnet und SEHR umfangreich. Dann gibts noch "Free Archery", wie das Forum ist weiß ich nicht.

Der Herr Herold hat aber wohl recht, denn der Komposit der Ägypter ist sehr Speziell und hat sich eben aus dem Gebogenen Stock zu seiner Form entwickelt, über laminierte Bögen. Und zu beiden, Laminierte und Komposit, braucht man Vorrichtungen und Dampf, um die Form in´s Holz zu kriegen.
 
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